Brandenburg erhält offenbar sechs Millionen Euro Bundesmittel, um Grundschulen und Kitas mit drigendem Bedarf mit mobilen Luftfilteranlagen auszustatten. Die Förderung greift allerdings nur für Klassenräume, die schlecht zu belüften sind. Wie das Land mitteilte, versucht Brandenburg mit dem Bund eine Lösung zu finden, damit die Anlagen auch schnell in die Schulen gelangen.
Das Brandenburger Bildungsministerium teilte dazu mit:
Das Bundeskabinett hat am 14. Juli 2021 beschlossen, die Länder bei der Beschaffung von mobilen Luftreinigern mit insgesamt 200 Millionen Euro zu unterstützen, darunter sind rund 6 Millionen Euro für das Land Brandenburg. Die Förderung ist ausschließlich für Räume mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit in Grundschulen (Kinder unter 12 Jahren) und Kitas gedacht, in denen:
- die Fenster nur kippbar sind,
- eingebaute Lüftungsklappen nur einen minimalen Querschnitt haben und
- keine fest eingebaute, raumlufttechnische Anlage für die Zufuhr von Frischluft sorgt.
Die Bundesförderung sieht also keine flächendeckende, sondern eine gezielte Förderung für einzelne Räume vor, die schlecht zu lüften sind. Nur für diese Räume wird die Aufstellung mobiler Luftfilter durch das Umweltbundesamt (UBA) empfohlen und vom Bund finanziell gefördert. Damit folgt der Bund den Empfehlungen des Bundesumweltamtes (UBA), wonach „in Räumen, die nicht ausreichend gelüftet werden können, einfache Zu- und Abluftanlagen oder mobile Luftreiniger helfen können, die Virenlast im Raum zu reduzieren“. Um wie viele Räume es dabei genau geht, wissen nur die Schulträger einschätzen. Bislang gibt es dazu unterschiedliche Schätzungen.
Zeitaufwendige Verfahren vermeiden, schnelles Handeln erforderlich
Die Bundesförderung soll – über Verwaltungsvereinbarungen mit den Ländern – an die Länder ausgezahlt werden, die sie an die freien und kommunalen Träger der Einrichtungen weiterreichen. Ein sehr zeitaufwändiges Verfahren. Brandenburg sucht jetzt das Gespräch mit dem Bund, um zu einer Bund-Länder-Vereinbarung zu kommen und Lösungen zu finden, wie die mobilen Geräte schnell an die Schulen und Kitas kommen, die über schlecht zu lüftende Räume verfügen.
Solange bleibt es bei den – von allen Experten empfohlenen – wirksamen Maßnahmen: regelmäßiges Stoß-Lüften, Maske-Tragen, Testen. Damit sind die Schulen und das Bildungsministerium (MBJS) insbesondere den Empfehlungen des Bundesumweltamtes gefolgt, wonach die regelmäßige Lüftung über die Fenster die wichtigste Maßnahme zur Reduzierung der Virenmengen in der Luft sowie zur Aufrechterhaltung einer gesunden Raumluft ist. Zudem orientiert sich das MBJS an der „S3-Leitlinie – Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle der SARS-CoV-2-Übertragung in Schulen“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. sowie an der Studie der Universität Stuttgart, wonach die Wirkung mobiler Luftfilter in Klassenräumen zum Schutz gegen das Coronavirus nur begrenzt wirksam ist.
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Red. / Presseinfo