Der Brandenburger AfD-Politiker Steffen Königer tritt aus der Partei und der Landtagsfraktion aus, das erklärte das AfD-Bundesvorstandsmitglied in einer Mitteilung. Er will als fraktionsloses Mitglied im Landtag bleiben. In seiner Mitteilung steht “Die Bürgerlichen in der AfD haben den Kampf gegen die Destruktiven der Partei in vielen Landesverbänden endgültig verloren”.
“Die Begeisterung über bewusste Grenzübertritte von wenigen Protagonisten nehme in der Partei nicht ab”, so Königer, “Die Beobachtung durch den Verfassungsschutz wird von vielen Funktionsträgern fahrlässig in Kauf genommen”. “Ein Verbleiben in der Partei kann ich unter diesen Umständen mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren.” und weiter: “In Brandenburg war Königer Gegenspieler des Landes- und Fraktionsvorsitzenden Andreas Kalbitz, der als Strippenzieher des sogenannten rechtsnationalen Flügels gilt”. Steffen Königer gründete 2017 die Plattform “Alternative Mitte Brandenburg” die sich als bürgerlich-liberaler Flügel versteht und als Gegengewicht zum rechten Flügel in der AfD versteht.
In einer kürzlichen Abstimmung des Bundesvorstands hatte er sich dafür ausgesprochen, der “Jungen Alternative” (JA) ihren Status als offizielle Jugendorganisation abzuerkennen und eine Neugründung auf den Weg zu bringen. Auch die Brandenburger Junge Alternative war durch rassistische Äußerungen und Gewaltfantasien im Internet aufgefallen. Andreas Kalbitz hatte sich danach deutlich vor die Jugendorganisation gestellt.
In einer Pressekonferenz am Donnerstagvormittag warf er seiner Partei teilweise sektenartig organisierte Gefolgschaft vor, deren Ziel es sei Treue höher als Sacharbeit zu stellen. Laut Königer gehe es nur noch darum “die eigene Klientel in den sozialen Netzwerken mit Aufregern zu füttern”.
Königer war bildungspolitischer Sprecher seiner Fraktion im Landtag und hatte das Meldeportal in Brandenburg initiiert, mit dem Schüler Lehrer melden sollen, die sich negativ gegenüber der AfD äußern.
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