Sobald die Tage länger werden und die Temperaturen sinken, kommt die Heizung auch wieder zum Einsatz. Doch beim Heizen im Winter passieren nicht selten Fehler. Die Heizkosten steigen unter Umständen oder bleiben hartnäckig gleich, obwohl weniger geheizt wird. Doch zu frieren ist keine Lösung. Vielmehr kann dies zu Problemen wie Schimmel oder dergleichen führen. Umso wichtiger ist es, ausreichend zu heizen, ohne dass die Heizkosten in die Höhe schnellen. Folgende Tipps helfen, die größten Heizfehler zu vermeiden.
Die richtige Temperatur für jeden Raum
Beim Finden der richtigen Temperatur für die Räume des Hauses oder der Wohnung ist grundsätzlich zu berücksichtigen, dass es nicht in jedem Zimmer gleich warm sein muss. So kann im Flur bedenkenlos weniger geheizt werden als im Wohnzimmer, denn dort halten sich die meisten Bewohner wesentlich länger auf. Als Richtwerte gelten:
- Wohn-, Arbeits- und Kinderzimmer: 20 bis 22 Grad Celsius
- Küche: circa 18 Grad Celsius
- Flur und Abstellräume: 15 bis 18 Grad Celsius
- Bad: 22 bis 24 Grad Celsius
- Schlafzimmer: 16 bis 18 Grad Celsius
Darüber hinaus sollten die Türen zu kühleren Zimmern geschlossen bleiben, um die Wärmeverluste möglichst gering zu halten. Aber auch die Heizkörper vollständig abzustellen ist nicht immer die beste Lösung. Das gilt vor allem für kurze Abwesenheiten.
Angemessen lüften
Mit der optimalen Temperatur geht das richtige Lüften Hand in Hand. Das gilt besonders in der kalten Jahreszeit. Ein 4-Personen-Haushalt produziert täglich bis zu 15 Liter Feuchtigkeit (durch Schwitzen, Kochen, Baden und Waschen), die nach außen abgeführt werden muss, um die Schimmelbildung oder Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden. Das heißt jedoch nicht, den gesamten Tag das Fenster offen zu lassen. So ist das Stoßlüften für fünf bis zehn Minuten zweimal täglich wesentlich effektiver als stundenlanges Kipplüften.
Die Heizkörper nicht verstellen
Damit sich die warme Luft optimal verteilen kann, sollten die Heizkörper nicht zugestellt werden. Das heißt, weder Möbel noch schwere Gardinen oder Vorhänge sollten die Temperaturfühler an den Heizkörpern bedecken. Denn diese registrieren daraufhin eine falsche Umgebungstemperatur. Aber auch die Heizfläche der Heizkörper ist frei zu halten, damit es nicht zu einem Wärmestau kommt.
Die Funktion der Heizung gewährleisten
Doch neben dem eigenen Verhalten beim Heizen ist es wichtig, dass die Heizung selbst optimal funktioniert. Dies kann unter anderem eine regelmäßig durchgeführte Heizungswartung sicherstellen. Denn hierbei schaut sich ein Heizungsbauer die gesamte Anlage genau an, tauscht defekte oder veraltete Bauteile aus und sorgt damit für Effizienz sowie Sicherheit bei der Heizung. Für die meisten Heizungen gilt im Übrigen, sie einmal im Jahr prüfen zu lassen.
Heizkurve richtig einstellen
Richtiges Heizen im Winter geht einher mit einer optimal eingestellten Heizungsanlage. Ein Faktor ist unter anderem die Heizkurve. Sie ist eine Funktion, mit der der Heizkessel weiß, wie viel er bei einer bestimmten Außentemperatur leisten muss. Dafür ist eine Grenze für die Außentemperatur festzulegen sowie ebenso für die Wunschtemperatur in den Räumen. Möchten Verbraucher diese Einstellung nicht selbst übernehmen, führt der Fachmann dies auch während der Wartung durch.
Heizung entlüften und hydraulischer Abgleich
Heizwasser wählt immer den Weg des geringsten Widerstands. Die Folge: die Wärme verteilt sich nur ungleichmäßig. Dies passiert jedoch nur in nicht abgeglichenen Systemen. Mit einem sogenannten hydraulischen Abgleich stellt der Heizungsbauer alle Fließwege des Heizungswassers im Haus auf denselben Druckverlust ein. Diese Maßnahme hat bei Einbau der Anlage zu erfolgen oder im Zuge umfangreicher Sanierungsarbeiten am Gebäude.
Daneben kann auch Luft im Heizkreislauf dafür sorgen, dass sich die Wärme nicht gleichmäßig verteilt und manche Heizkörper glühen – wohingegen andere fast kalt bleiben. Dabei ist die Luft ein Widerstand für das Heizwasser. Um die Luft aus der Anlage zu bekommen, sind die Heizkörper zu entlüften.
Mit diesen Tipps ist es in den Räumen nicht nur angenehm warm – gleichzeitig lassen sich auch Energie sowie Heizkosten sparen.