Greenpeace Nordic ist aus dem Bieterverfahren um Vattenfalls ostdeutsche Braunkohle-Sparte ausgeschlossen worden. Dies teilte die mit dem Verkauf betraute Citigroup der Umweltorganisation am vergangenen Freitagabend schriftlich mit. Die Citigroup begründet die Entscheidung mit der Behauptung, Greenpeace Nordic „beabsichtigt nicht, als Bieter aufzutreten“. Die Entscheidung der Citigroup kommentiert Annika Jakobson, Programmdirektorin von Greenpeace Schweden:
„Selbstverständlich will Greenpeace Nordic als Bieter auftreten. Mit unserem Stiftungsmodell haben wir eine realistische Möglichkeit entwickelt, um weitere ökologische Schäden zu vermeiden und soziale Härten aufzufangen, indem wir einen nachhaltigen Strukturwandel in der Region anstoßen. Auch die schwedische Regierung hat beschlossen, dass Vattenfall keine weiteren Tagebaue aufschließt. Das passt nicht zur Absicht der Citigroup, den Käufer alleine nach dem höchsten Preis auszusuchen. Wenn Vattenfall und der schwedische Staat sich schon mit einem Verkauf der Braunkohlesparte aus der Verantwortung stehlen wollen, dann muss ein Käufer ein ökologisch und sozial schlüssiges Konzept vorlegen.“
Internet: www.greenpeace.de
Hintergrund:
- Greenpeace Nordic wendet sich heute in einem Offenen Brief an den für den schwedischen Staatskonzern Vattenfall AB zuständigen Wirtschaftsminister Schwedens, Mikael Damberg. Darin weist Greenpeace darauf hin, dass aus den Unterlagen der Citibank hervorgehe, dass Vattenfall seinen Verkauf ausschließlich an der Wertmaximierung orientiere. Diese Orientierung stehe im Widerspruch zur Entscheidung der schwedischen Regierung, dafür zu sorgen, dass keine weiteren Braunkohletagebaue geöffnet werden sollen. Daher forderte Greenpeace Nordic Wirtschaftsminister Damberg dazu auf, seinen Einfluss geltend zu machen und durchzusetzen, dass Umweltaspekte im Bieterverfahren berücksichtigt werden und Greenpeace Nordic weiterhin beteiligt bleibt.
- Am 20. Oktober hatte Greenpeace Nordic frist- und formgerecht eine Absichtserklärung für den Erwerb von Vattenfalls Braunkohle-Sparte eingereicht. In dieser am selben Tage veröffentlichten Erklärung wurde ausführlich dargelegt, welche Strategie mit der Braunkohle-Sparte verfolgt werden soll und welchen finanziellen Wert man ihr beimisst. (Link: http://tinyurl.com/pv5ffc2)
Quelle: Greenpeace