Zum Käufergesuch von Vattenfall in der Financial Times für die Lausitzer Braunkohlesparte erklärt Annalena Baerbock, Grüne Bundestagsabgeordnete aus Brandenburg und Sprecherin für Klimapolitik der Bundestagsfraktion:
Die Anzeige zeigt, wie verzweifelt die Lage ist: niemand will die dreckige Kohle haben. Schließlich ist seit bald einem Jahr bekannt, dass Vattenfall seine klimaschädigenden Braunkohletagebau und -kraftwerke verkaufen möchte. Statt solcher Hilferufe sollte Vattenfall lieber Verantwortung übernehmen und die Kohleverstromung schrittweise auslaufen lassen. Das brächte nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Region und die Beschäftigten endlich Planungssicherheit.
Hintergrund:
Pressemitteilung von Corporate Vattenfall:
Vattenfall kündigt nächsten Schritt im Braunkohle-Verkaufsprozess an
Potenzielle Bieter sind ab sofort eingeladen, ihr Interesse am deutschen Braunkohlegeschäft von Vattenfall zu bekunden – ein wesentlicher Schritt im Veräußerungsprozess und bei der Umstellung des Energieerzeugungsportfolios.
Der Plan, den deutschen Braunkohletagebau und die Stromerzeugung aus Braunkohle zu verkaufen, wurde bereits bekanntgegeben. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie bei der Umstellung des Erzeugungsportfolios.
Die geplante Veräußerung umfasst das gesamte Geschäft der Braunkohleverstromung und des Braunkohletagebaus von Vattenfall in Deutschland, also die Kraftwerke Jänschwalde & Schwarze Pumpe in Brandenburg und Boxberg & den Block R der Anlage Lippendorf in Sachsen sowie alle dazugehörigen Tagebaubetriebe in der Lausitz (Jänschwalde, Nochten, Reichwalde,Welzow-Süd und Cottbus Nord).
Die Interessenten haben auch die Gelegenheit, zusätzlich zum deutschen Braunkohlegeschäft für ein Portfolio von zehn Wasserkraftwerken zu bieten, die nicht weit vom Braunkohlerevier in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt beheimatet sind. Die Wasserkraftanlagen stehen allerdings nicht separat zum Verkauf.
Vattenfall rechnet damit, dass der Transaktionsprozess bis ins Jahr 2016 andauern wird.
Vattenfall bekennt sich weiterhin uneingeschränkt zu seinen anderen Geschäftsbereichen in Deutschland wie Fernwärme, Netze, Vertrieb, Großhandel und Windenergie.
Die Aufforderung zur Interessensbekundung wird heute, 22. September 2015, in der Ausgabe der Financial Times veröffentlicht. Weitere Informationen stehen unter corporate.vattenfall.com zur Verfügung.
Foto: Stefan Kaminski
Quelle: Annalena Baerbock – Sprecherin für Klimapolitik, Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen