Aktionstag in Cottbus und Drebkau gegen Tierleid in der Nutztierhaltung
Am Sonntag, den 13. September legten Aktive mehrerer Initiativen, die für die Agrarwende streiten,ein riesiges rosafarbenes „X“ vor der Schweinemastanlage der Spreefa GmbH in Drebkau aus. Das fast 15 Meter lange Mahnmal unterstrich den Protest gegen Tierleid in Megaställen und das Verdrängen von Bauernhöfen durch eine aggressive Agrar-Industrie.
Die Spreefa-GmbH ist eine der Firmen, die der Agrarindustrielle Adrianus Straathof gründete und bis zum Jahreswechsel leitete. Ein Tierhaltungsverbot, das der Landkreis Jerichower Land gegen ihn aussprach, veranlasste ihn, die Geschäftsführung abzugeben.
„Es kann nicht sein, dass ein rücksichtsloser Schweinebaron sich mit Hilfe einiger Stohleute aus der Affäre zieht. Straathofs Megaställe gehören geschlossen. Und die Landesregierung muss dafür Sorge tragen, dass Tierhaltung in Brandenburg ein ganz anderes Gesicht bekommt“, erklärte Jutta Sundermann von Aktion Agrar, „Es reicht nicht, dass Minister Volgelsänger die Förderung der Tierfabriken reduzieren will. Das Kupieren von Schwänzen und Schnäbeln muss verboten werden, damit das Halten der Tiere auf so engem Raum unmöglich wird. Zusammen mit dem Volksbegehren gegen Massentierhaltung fordern wir außerdem ein Klagerecht für Tierschutzverbände.“
Die Aktion an der Spreefa-Mastanlage beschloss einen Aktionstag in Cottbus und Drebkau, bei dem die Aktiven auf das laufende Volksbegehren aufmerksam machten und im Rahmen eines bundesweiten Aktions-Wochenendes auf Rezepte für die Agrarwende hinwiesen. Am Vormittag sammelten Aktive auf dem Cottbuser Altmark Unterschriften gegen die „Dunkle Seite der Mast“ und Bestellungen für Briefwahlunterlagen zum Volksbegehren.
„Die Auseinandersetzung um die zukünftige Tierhaltung in Brandenburg ist in einer ganz wichtigen Phase“, so Yvonne Berger von Lausitz contra Tierfabriken, „Bis zum Januar müssen 80.000 amtlich festgestellte Unterschriften zusammen gekommen sein, über Briefwahl oder die Eintragung in Listen direkt in den Rathäusern. Dann kann die Landesregierung sich nicht mehr wegducken, wie sie es nach der Volks-Initiative im letzten Jahr noch versucht hat.“
Ein breites Bündnis ruft derzeit zu dem Volksbegehren auf und erreicht immer mehr Menschen in den Städten und auf dem Land. Die „Aktion Mahlzeit – für gutes Essen ohne Tierfabriken“ ist schließlich ein Projekt des breiten Bündnisses aus Organisationen und Initiativen, die jedes Jahr im Januar zur großen Demonstration parallel zur Grünen Woche nach Berlin einladen und 2015 erstmals die Marke von 50.000 Teilnehmenden erreichten.
Foto: Yvonne Berger
Quelle: Aktion Agrar