Schärfere Vorschriften sollen Energieeffizienz bei Heizungsanlagen erhöhen
Auf Waschmaschinen, Kühlschränken und Staubsaugern kennt man sie bereits: die EU-Energieeffizienzkennzeichnung (kurz EU-Label). Mit ihrer Hilfe sollen Geräte, die Energie vergeuden, nach und nach vom Markt verschwinden. Ab 26.9.2015 gilt es nun auch für Heizungsanlagen, Warmwasserbereiter und -speicher. Gleichzeitig treten bestimmte Mindestanforderungen an die Energieeffizienz der Geräte in Kraft.
„Auf dem neuen Label werden Heizungsanlagen in eine der Effizienzklassen A++ bis G eingestuft und im grünen, gelben oder roten Bereich platziert. Die Logik ist die gleiche wie bei Waschmaschinen: Je grüner der Balken, desto effizienter das Gerät“, erläutert Wolfram Hey, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. Die Neugeräte mit der geringsten Effizienz im Handel tragen ein B. Denn die schärferen Vorschriften führen auch dazu, dass Anlagentypen, die die neuen Mindestanforderungen nicht erfüllen, vom Markt verschwinden. Dies gilt beispielsweise für die bisher noch verbreiteten, jedoch technisch nicht mehr zeitgemäßen Niedertemperaturkessel.
Neues Label nur bedingt hilfreich beim Kauf
Die besten Effizienzklassen bleiben zunächst guten Wärmepumpen vorbehalten, die energetisch nicht zu toppen sind. Dagegen können schlecht geplante oder installierte Anlagen einen sehr hohen Stromverbrauch haben, der zu erheblichen Kosten führt. Wärmepumpen sind deshalb, auch wenn sie in den besten Effizienzklassen gemessen werden, nicht pauschal das effizienteste System. „Das Label gibt also keine Auskunft darüber, wie hoch die künftigen Heizkosten mit der neuen Anlage tatsächlich wären, da jedes Heizsystem auch zum Gebäude und den Bewohnern passen muss“, so Hey. „Außerdem hilft es nicht, sich zwischen zwei Heizungsanlagen derselben Funktionsweise zu entscheiden.“
Hier hilft eine Beratung bei einem unabhängigen Experten der Verbraucherzentrale weiter: online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Quelle: Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.