Die Brandenburger Landtagsfraktion von Bündnis 90/Grüne hat die Untätigkeit von Land und Bergbaubetreiber Vattenfall angesichts steigender Sulfatwerte in der Spree kritisiert. Die Landesregierung weigere sich, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel für eine Absenkung zu nutzen, betonte die energiepolitische Sprecherin der Fraktion, Heide Schinowsky, am Sonntag. In einer Antwort auf eine mündliche Anfrage hatte Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) mitgeteilt, dass die Landesregierung keine Auflagen zur Eindämmung der Sulfatfracht aus seinem Tagebau Welzow Süd I auferlegen werde.
Nach Angaben von Schinowsky werden Zielwerte bereits überschritten. Danach lag der Sulfatwert an der Landesmessstelle Wilhelmsthal (bei Spremberg) 2014 bei durchschnittlich 471 Milligramm pro Liter – bei einem Zielwert von 450 Milligramm. In Neu Zittau wurden 260 Milligramm gemessen, vermutlich mehr als der Zielwert, der im nur fünf Kilometer flussabwärts gelegenen Rahnsdorf
220 Milligramm pro Liter beträgt. Umweltschützer befürchten, dass bei höherer Sulfatbelastung der Spree die Gewässerqualität für die Berliner Trinkwasserherstellung langfristig nicht mehr ausreicht. Zu viel Sulfat im Trinkwasser führt zu Durchfall und Erbrechen.
Foto: Bündnis 90/Grüne
Quelle: Greenhouse Infopool Berlin