Dunkle Schatten unter den Augen sind sehr lästig – sie lassen uns müde, gestresst oder älter wirken, auch wenn das gar nicht der Fall ist. Doch Augenringe sind nicht nur ein rein optisches Problem: Sie können Hinweise auf unseren Lebensstil, unsere Hautstruktur oder sogar gesundheitliche Probleme geben. Minimalinvasive Eingriffe erleben aktuell einen regelrechten Hype und viele möchten sich auch ihre Augenringe unterspritzen lassen. Doch ob das eine gute Idee ist und wie man Augenringe auch auf natürliche Weise loswerden kann, erfahren Sie hier.
Warum entstehen Augenringe?
Viele kennen es: Ein Blick in den Spiegel am Morgen, und da sind sie – dunkle Schatten unter den Augen. Augenringe lassen uns müde, gestresst oder kränklich wirken, selbst wenn wir uns eigentlich gar nicht so fühlen. Doch was sind die Ursachen für die dunklen Ringe unter den Augen?
Schlafmangel und Erschöpfung
Der Klassiker unter den Ursachen von Augenringen. Wenn wir nicht genug schlafen, verlangsamt sich die Durchblutung und die Haut wirkt blasser. Dadurch scheinen die Blutgefäße unter den Augen stärker durch – als dunkle Schatten. Zusätzlich kann Schlafmangel zu Schwellungen führen, die das Licht anders reflektieren und die Schatten noch verstärken.
Genetische Veranlagung
Manche Menschen haben von Natur aus dünne oder durchscheinende Haut unter den Augen. Das macht Blutgefäße oder Pigmente darunter sichtbarer – und sorgt für dauerhaft dunklere Augenringe, unabhängig vom Lebensstil. Auch die Veranlagung zu Hyperpigmentierung kann vererbt werden.
Hautalterung
Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität und wird dünner. Das Fett- und Kollagenpolster unter den Augen schrumpft, wodurch Blutgefäße stärker hervortreten. Die Folge: Augenringe werden sichtbarer. Zusätzlich kann sich die natürliche Pigmentierung der Haut verändern.
Allergien und Reizungen
Allergien, wie z. B. Heuschnupfen können auch Augenringe verursachen oder verstärken. Durch häufiges Reiben der Augen (etwa wegen Juckreiz) wird die Haut zusätzlich gereizt und die Blutgefäße weiten sich. Das Ergebnis ist eine dunkle Verfärbung, auch bekannt als „Allergic Shiners“.
Ungesunde Lebensweise
Rauchen, Alkohol, zu viel Salz, zu wenig Wasser – all das kann die Haut negativ beeinflussen. Die Haut verliert an Spannkraft, wirkt fahler, und Wassereinlagerungen unter den Augen verstärken die Schatten. Auch eine einseitige Ernährung kann die Haut verschlechtern.
Nährstoffmangel
Ein Mangel an Eisen oder bestimmten Vitaminen (wie B12, K oder C) kann zu Blässe und schlechterer Sauerstoffversorgung führen. Das lässt die Augenringe deutlicher hervortreten. Besonders häufig sind Frauen in der Menstruation oder bei unausgewogener Ernährung betroffen.
UV-Strahlung
Manche Augenringe sind nicht auf Schatten oder Gefäße zurückzuführen, sondern auf tatsächliche Hautverfärbungen – durch Melanin. Zu viel Sonne ohne Schutz kann die Pigmentierung verstärken, besonders bei Menschen mit dunkleren Hauttypen. Hier helfen keine Cremes gegen Schwellungen, sondern Sonnenschutz und dermatologische Behandlungen.
Wie kann man Augenringe loswerden?
Dunkle Augenringe gehören zu den häufigsten Schönheitsmakeln. Doch nicht jeder will oder muss gleich eine professionelle Behandlung durchführen lassen. Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Augenringe zu reduzieren– von einfachen Hausmitteln bis hin zu effektiven Tricks. Wer sich gar nicht mit Augenringen anfreunden kann, hat auch die Möglichkeit einen invasiven Eingriff durchführen zu lassen.
Augencremes
Gute Augenpflegeprodukte können die Haut straffen, durchfeuchten und Pigmentveränderungen aufhellen. Achten Sie auf Wirkstoffe wie:
- Jasmin-Extrakt: Wirkt antioxidativ und kann Hyperpigmentierungen vorbeugen.
- Retinol: Regt die Zellerneuerung an
- Koffein: Wirkt abschwellend und durchblutungsfördernd
- Vitamin C & Niacinamid: Reduzieren Pigmentierung und stärken die Hautbarriere
- Hyaluronsäure: Polstert feine Linien optisch auf
Gua Sha & Gesichtsmassage
Die regelmäßige Massage mit einem Gua Sha-Stein oder einem Jade-Roller kann die Durchblutung fördern und den Lymphfluss anregen – zwei wichtige Faktoren bei der Entfernung von Augenringen. Gerade bei morgendlichen Schwellungen wirkt die Technik entspannend und abschwellend. Wichtig: Immer sanft und in Richtung der Lymphbahnen streichen – am besten mit einem kühlenden Serum oder Gesichtsöl.
Hausmittel
Manche Klassiker wirken tatsächlich – zumindest kurzfristig:
- Kalte Gurkenscheiben: kühlen, spenden Feuchtigkeit, wirken abschwellend
- Schwarzer Tee oder Kamillenteebeutel (gekühlt): enthalten Gerbstoffe, die Gefäße zusammenziehen
- Löffel aus dem Kühlschrank: fördert die Durchblutung und verringert Schwellungen
Ausreichend Schlaf & Ernährung
Klingt banal, wirkt aber oft Wunder: 7–8 Stunden Schlaf, wenig Salz, ausreichend Flüssigkeit und eisenreiche Kost (z. B. grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte) können Augenringe sichtbar verbessern – vor allem, wenn sie durch Müdigkeit oder Mangelzustände entstehen.
Concealer
Ein farblich abgestimmter Concealer ist nicht die Lösung des Problems, aber ein echter Helfer im Alltag. Für blaue Augenringe eignen sich pfirsich- oder lachstöne Korrektoren, die die Schatten neutralisieren. Danach kommt ein leichter, feuchtigkeitsspendender Concealer – und der Blick wirkt sofort wacher.
Hyaluronunterspritzung der Tränenrinne
Eignet sich bei Volumenverlust oder tiefliegenden Augen. Die Hyaluronsäure füllt die Vertiefung sanft auf, sodass weniger Schatten entsteht. Wichtig: Nur von erfahrenen Fachärzten durchführen lassen, da der Bereich unter den Augen sehr empfindlich ist.
Eigenbluttherapie (PRP oder PRF)
Bei dünner, durchscheinender Haut oder feinen Linien kann Eigenblut helfen. Die Wachstumsfaktoren im Plasma regen die Zellregeneration an, verbessern die Hautstruktur und mildern Schatten – ganz ohne Fremdmaterial.
Laser & Lichttherapie
Bei pigmentbedingten Augenringen können fraktionierte Laser, IPL (Intense Pulsed Light) oder andere Lichtverfahren die Pigmentierung aufhellen und das Gewebe straffen.
Microneedling & Radiofrequenz
Beide Methoden aktivieren die Kollagenbildung, verbessern die Hautdichte und lassen dunkle Schatten weniger durchscheinen. Auch hier ist die Kombination mit Wirkstoffen wie Vitamin C oder Hyaluron beliebt.
Wie ist der Ablauf einer Unterspritzung mit Hyaluron gegen Augenringe?
Augenringe können hartnäckig sein. Wenn Cremes, Hausmittel und ein gesunder Lebensstil kaum noch Wirkung zeigen, entscheiden sich manche für eine ästhetische Behandlung: die Unterspritzung mit Hyaluronsäure. Doch wann ist das sinnvoll – und wie läuft so etwas überhaupt ab?
Die Hyaluron-Unterspritzung ist vor allem dann geeignet, wenn Volumenverlust unter den Augen die Hauptursache für Augenringe ist. Das betrifft häufig:
- Menschen mit tiefliegenden Augen oder sogenannten Tränenrinnen
- Altersbedingten Fettverlust unter den Augen
- Schattenbildung durch Vertiefungen, nicht durch Pigmentierung
Nicht geeignet ist die Behandlung bei:
- Dunklen Augenringen durch Hyperpigmentierung
- Starker Schwellung oder Neigung zu Tränensäcken
- Aktiven Hauterkrankungen oder Infektionen im Behandlungsbereich
Eine genaue Einschätzung sollte immer durch eine erfahrene Fachperson erfolgen – meist eine Ärztin oder ein Arzt für ästhetische Medizin oder Dermatologie. Vor der Behandlung findet ein ausführliches Gespräch statt. Dabei wird analysiert, ob Hyaluron überhaupt die richtige Methode ist und welche Technik angewendet wird. Auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen werden besprochen. Meist wird eine betäubende Creme aufgetragen, um das Schmerzempfinden zu reduzieren.
Mit einer sehr feinen Nadel oder stumpfen Kanüle wird Hyaluronsäure gezielt in die betroffenen Bereiche injiziert – meist entlang der Tränenrinne. Das Ergebnis ist meist sofort sichtbar, verbessert sich aber noch in den folgenden Tagen, wenn die Haut sich beruhigt hat. Die Wirkung hält in der Regel 6 bis 12 Monate an – je nach Produkt, Stoffwechsel und Lebensstil.
Wie gefährlich ist Hyaluron bei Augenringen?
Die Unterspritzung der Tränenrinne mit Hyaluronsäure gehört zu den beliebtesten minimalinvasiven Behandlungen in der ästhetischen Medizin. Der Eingriff gilt als effektiv, schnell und vergleichsweise schmerzfrei. Doch besonders der Bereich unter den Augen zählt zu den sensibelsten Zonen des Gesichts – mit entsprechend hoher Fehleranfälligkeit. Neben klassischen Nebenwirkungen wie Schwellungen oder blauen Flecken sind auch Langzeitkomplikationen möglich, die selbst bei erfahrenen Ärzten auftreten können.
Die Haut unter den Augen ist extrem dünn, durchscheinend und schlecht gepolstert. Blut- und Lymphgefäße verlaufen dort sehr nah an der Oberfläche. Schon kleinste Unregelmäßigkeiten im Gewebe oder zu viel Feuchtigkeit können hier sichtbar oder spürbar werden. Hinzu kommt, dass unter den Augen kaum Raum für Volumen ist, weshalb die Tränenrinne sehr schnell überfüllt ist. Außerdem sind die Gefäß- und Nervenstrukturen dort so fein, dass sie leicht verletzt oder blockiert werden können.
Kurzfristige Nebenwirkungen sind:
- Schwellungen und Rötungen direkt nach der Injektion
- Hämatome (blaue Flecken)
- Spannungsgefühl oder Druck unter dem Auge
Langzeitkomplikationen
- Chronische Schwellungen & Lymphstau
Viele Filler binden Wasser – eine Eigenschaft, die im Bereich der Tränenrinne problematisch werden kann. Besonders wenn das Produkt falsch platziert wurde oder zu oberflächlich liegt, kommt es zu dauerhaften Schwellungen, sogenannten Ödemen. Diese entstehen teilweise erst Monate oder Jahre nach der Behandlung, weil sich das Material wie ein „Wasserschwamm“ verhält und den Lymphabfluss behindert.
- Wandernde Filler
Filler können sich mit der Zeit verschieben, insbesondere wenn sie in falsche Gewebeschichten injiziert wurden – etwa in die sogenannte SMAS-Schicht, die das Bindegewebe mit der Gesichtsmuskulatur verbindet. Dadurch kann sich der Filler unvorhersehbar umverteilen – vom Unterlid bis ins Kinn oder zur Wange.
- Verklumpungen, Knötchen oder Asymmetrien
Diese entstehen meist durch ungeeignete Präparate oder ungleichmäßige Verteilung im Gewebe. Manche Verhärtungen sind tastbar, andere sogar sichtbar.
Gefäßkomplikationen
In sehr seltenen Fällen kann Hyaluronsäure ein Blutgefäß blockieren. Wird das Gefäß nicht sofort wieder freigelegt, droht ein Absterben des umliegenden Gewebes (Nekrose). Besonders im Bereich rund um die Augen kann das im schlimmsten Fall zu Sehbeeinträchtigungen oder Erblindung führen.
Warum treten manche Probleme erst Jahre später auf?
Der Irrglaube, dass Hyaluron immer nach wenigen Monaten vollständig abgebaut wird, ist gefährlich. In Wirklichkeit können bestimmte Produkte – vor allem stark vernetzte Filler – über Jahre im Gewebe verbleiben. Studien und Fallberichte zeigen, dass bei manchen Patient:innen selbst 5–10 Jahre nach der Behandlung noch Reste nachweisbar sind – teilweise mit Komplikationen.
Diagnose & Therapie bei Komplikationen
🔍 Ultraschall (Sonografie):
Wird zunehmend zur Diagnostik und sicheren Injektion verwendet. Damit lassen sich Fillerreste, Schwellungen oder Gefäßverläufe exakt lokalisieren – auch Jahre später.
💉 Hyaluronidase (Hylase):
Ein Enzym, das Hyaluronsäure gezielt auflösen kann. Wird bei Knoten, Schwellungen oder Gefäßverschlüssen eingesetzt. Leider ist dieses Medikament in Deutschland aktuell schwer verfügbar, was die Behandlung erschwert.
👐 Lymphmassage:
Kann bei Ödemen helfen, den Lymphfluss anzuregen und Schwellungen abzubauen.
Wer sollte keine Filler im Augenbereich bekommen?
Nicht jede*r ist für eine Unterspritzung der Tränenrinne geeignet. Kontraindikationen sind unter anderem:
Chronisch geschwollene Augen oder Neigung zu Tränensäcken
Neurodermitis oder andere Autoimmunerkrankungen mit Hautbeteiligung
Aktive Infektionen oder Entzündungen
Ungeeignete Anatomie (z. B. sehr flache oder prominente Augenhöhle)
Viele Komplikationen entstehen, weil diese Ausschlusskriterien nicht ernst genommen oder übersehen werden.
Fazit
Ob durch Schlafmangel, Veranlagung oder Hautalterung – Augenringe entstehen aus ganz unterschiedlichen Gründen. Deshalb gibt es auch nicht die eine Lösung. Entscheidend ist, zuerst die Ursache zu erkennen – und dann gezielt darauf zu reagieren.
Während Hausmittel, Pflegeprodukte und ein gesunder Lebensstil oft schon viel bewirken können, bieten moderne Methoden wie Hyaluron, Eigenblut oder Lasertherapien zusätzliche Möglichkeiten, wenn der Blick dauerhaft müde wirkt. Wichtig dabei: immer auf Qualität, Fachkompetenz und Individualität setzen.
Denn schöne Augen sind kein Zufall – sondern das Ergebnis guter Entscheidungen.