Gesundheitsministerin Anita Tack und Bildungsministerin Martina Münch haben gestern gemeinsam mit dem Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer, den Evaluationsbericht zum Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ vorgestellt.
Gesundheitsministerin Anita Tack: „Immer wieder gibt es Nachrichten über alkoholisierte Jugendliche. Das jetzt evaluierte Präventionsprojekt gehört zu einem ganzen Maßnahmenbündel, um frühzeitig dem möglichen Alkoholkonsum von Jugendlichen entgegenzuwirken“. Als Beispiele nannte die Ministerin Gesprächs- und Fortbildungsprojekte für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Veranstaltungshäusern zum sicheren Umgang mit den Jugendschutzbestimmungen oder ein spezielles Projekt für Fahranfänger. Tack betont den ungewöhnlichen Präventionsansatz des Projektes „Lieber schlau als blau“. „Es nimmt Bezug auf die Lebensrealität von Jugendlichen, die bereits eigene Erfahrungen im Umgang mit Alkohol haben. Viele Untersuchungen zeigen: Jugendliche, die angefangen haben, Alkohol zu konsumieren, lassen sich in der Regel nicht mehr von Abstinenzforderungen beeindrucken. Deshalb verfolgt das Projekt das Ziel, die Jugendlichen zu ermutigen, eigenverantwortlich Kriterien für den Umgang mit Alkohol zu entwickeln und mit ihren Eltern, Mitschülern oder innerhalb ihres gleichaltrigen Freundeskreises darüber zu reden“, so die Ministerin.
Bildungsministerin Martina Münch würdigt das Programm „Lieber schlau als blau“ als wichtige Ergänzung zu bereits bestehenden Alkoholpräventionsprojekten an Schulen. „Wichtig ist die eigene Erfahrung: Die Schülerinnen und Schüler erleben bei der Teilnahme am Präventionsprojekt am eigenen Körper, was Alkohol mit ihnen macht, wie er ihre motorischen, geistigen und emotionalen Wahrnehmungen und Fähigkeiten verändert. Dabei werden sie nicht alleine gelassen, sondern ständig betreut“, so Münch. „Die Umsetzung des Projekts im Rahmen einer schulischen Veranstaltung ist an klare Bedingungen geknüpft: Die Schulen müssen sich selbstständig für die Durchführung dieses Projekts entscheiden und die Eltern spielen – neben den Jugendlichen – eine zentrale Rolle. Sie entscheiden, ob ihre Kinder teilnehmen und werden eng in den Ablauf eingebunden. Die Evaluation zeigt, dass das Projekt eines der wenigen Suchtpräventionsprogramme in Deutschland ist, das in einer kontrollierten Studie einen nachhaltigen signifikanten Effekt auf das Trinkverhalten von bereits konsumierenden Jugendlichen nachweisen konnte, insbesondere was den riskanten Alkoholkonsum bei Jugendlichen angeht. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Schulen dieses Instrument zur Alkoholprävention – neben den anderen – auch künftig nutzen werden.“
Der Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer: „Alkoholexzesse von Jugendlichen stellen in der Regel kein Suchtproblem dar, sondern es handelt sich fast immer um vorübergehende Begleitphänomene eines normalen Entwicklungsprozesses, in dessen Verlauf Jugendliche ihre Grenzen testen, um schließlich zu eigenen Verhaltensnormen zu finden. Weil aber Alkoholexzesse andererseits ein enormes gesundheitliches Risiko darstellen, dürfen wir Jugendliche bei diesem Lernprozess nicht allein lassen. ‘Lieber schlau als blau‘ bietet einen sicheren Rahmen, in dem Jugendliche ihre eigenen Lernerfahrungen mit Alkohol machen und gemeinsam mit Gleichaltrigen auswerten können. Sie lernen hierbei gewissermaßen am eigenen Leib und ohne jede Bevormundung durch Erwachsene, ihren Promillewert und die Wirkung von Alkohol realistisch einzuschätzen. Sie lernen insbesondere, dass die verbreitete Annahme, ‘je mehr, desto besser‘ bei Alkohol definitiv nicht stimmt.“
Die Salus-Klinik Lindow führt das Projekt „Lieber schlau als blau“ seit 2008 als Bestandteil des Programms der Landessuchtkonferenz „Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol“ durch. Mit dem Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ verfolgt das Land Brandenburg einen neuen Präventionsansatz. Das Programm will Jugendlichen den Unterschied zwischen risikoarmem und schädlichem Alkoholkonsum verdeutlichen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol durch die Förderung von Schutzfaktoren und Risikokompetenzen vermitteln. „Lieber schlau als blau“ ist eines unter vielen Präventionsprojekten der Landesregierung. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Maßnahmen, beispielsweise das Programm „Hart am Limit“, das Peer-Projekt für Fahranfänger FreDPLUS, die Frühintervention bei Suchtmittelmissbrauch oder das Alkohol-Präventionsprojekt „Hacke dicht“.
Das Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ wird vom Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz mit jährlich 45.000 Euro finanziell unterstützt. Mit dem Geld werden die Schulung von Koordinatoren – etwa an Schulen – sowie die Durchführung finanziert. Seit dem Start des Programms haben landesweit rund 900 Jugendliche an dem Projekt teilgenommen. Im Rahmen der Evaluation des Programms durch das Institut für Therapieforschung Nord in Kiel wurden die Erfahrungen von insgesamt 366 Jugendlichen ausgewertet und mit einer Kontrollgruppe von 359 Jugendlichen ohne Intervention verglichen.
In der Auswertung wird deutlich, dass Jugendliche, die am Programm teilnahmen, später deutlich weniger trinken als Jugendliche in einer Vergleichs-Kontrollgruppe. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass beispielsweise
* durch das Trinkexperiment kein unerwünschter Gruppendruck in Richtung Alkoholkonsum entstanden ist,
* die Akzeptanz durch die Eltern hoch war und
* sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Trainerinnen und Trainer mit der Programmdurchführung sehr zufrieden waren.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Gesundheitsministerin Anita Tack und Bildungsministerin Martina Münch haben gestern gemeinsam mit dem Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer, den Evaluationsbericht zum Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ vorgestellt.
Gesundheitsministerin Anita Tack: „Immer wieder gibt es Nachrichten über alkoholisierte Jugendliche. Das jetzt evaluierte Präventionsprojekt gehört zu einem ganzen Maßnahmenbündel, um frühzeitig dem möglichen Alkoholkonsum von Jugendlichen entgegenzuwirken“. Als Beispiele nannte die Ministerin Gesprächs- und Fortbildungsprojekte für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Veranstaltungshäusern zum sicheren Umgang mit den Jugendschutzbestimmungen oder ein spezielles Projekt für Fahranfänger. Tack betont den ungewöhnlichen Präventionsansatz des Projektes „Lieber schlau als blau“. „Es nimmt Bezug auf die Lebensrealität von Jugendlichen, die bereits eigene Erfahrungen im Umgang mit Alkohol haben. Viele Untersuchungen zeigen: Jugendliche, die angefangen haben, Alkohol zu konsumieren, lassen sich in der Regel nicht mehr von Abstinenzforderungen beeindrucken. Deshalb verfolgt das Projekt das Ziel, die Jugendlichen zu ermutigen, eigenverantwortlich Kriterien für den Umgang mit Alkohol zu entwickeln und mit ihren Eltern, Mitschülern oder innerhalb ihres gleichaltrigen Freundeskreises darüber zu reden“, so die Ministerin.
Bildungsministerin Martina Münch würdigt das Programm „Lieber schlau als blau“ als wichtige Ergänzung zu bereits bestehenden Alkoholpräventionsprojekten an Schulen. „Wichtig ist die eigene Erfahrung: Die Schülerinnen und Schüler erleben bei der Teilnahme am Präventionsprojekt am eigenen Körper, was Alkohol mit ihnen macht, wie er ihre motorischen, geistigen und emotionalen Wahrnehmungen und Fähigkeiten verändert. Dabei werden sie nicht alleine gelassen, sondern ständig betreut“, so Münch. „Die Umsetzung des Projekts im Rahmen einer schulischen Veranstaltung ist an klare Bedingungen geknüpft: Die Schulen müssen sich selbstständig für die Durchführung dieses Projekts entscheiden und die Eltern spielen – neben den Jugendlichen – eine zentrale Rolle. Sie entscheiden, ob ihre Kinder teilnehmen und werden eng in den Ablauf eingebunden. Die Evaluation zeigt, dass das Projekt eines der wenigen Suchtpräventionsprogramme in Deutschland ist, das in einer kontrollierten Studie einen nachhaltigen signifikanten Effekt auf das Trinkverhalten von bereits konsumierenden Jugendlichen nachweisen konnte, insbesondere was den riskanten Alkoholkonsum bei Jugendlichen angeht. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Schulen dieses Instrument zur Alkoholprävention – neben den anderen – auch künftig nutzen werden.“
Der Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer: „Alkoholexzesse von Jugendlichen stellen in der Regel kein Suchtproblem dar, sondern es handelt sich fast immer um vorübergehende Begleitphänomene eines normalen Entwicklungsprozesses, in dessen Verlauf Jugendliche ihre Grenzen testen, um schließlich zu eigenen Verhaltensnormen zu finden. Weil aber Alkoholexzesse andererseits ein enormes gesundheitliches Risiko darstellen, dürfen wir Jugendliche bei diesem Lernprozess nicht allein lassen. ‘Lieber schlau als blau‘ bietet einen sicheren Rahmen, in dem Jugendliche ihre eigenen Lernerfahrungen mit Alkohol machen und gemeinsam mit Gleichaltrigen auswerten können. Sie lernen hierbei gewissermaßen am eigenen Leib und ohne jede Bevormundung durch Erwachsene, ihren Promillewert und die Wirkung von Alkohol realistisch einzuschätzen. Sie lernen insbesondere, dass die verbreitete Annahme, ‘je mehr, desto besser‘ bei Alkohol definitiv nicht stimmt.“
Die Salus-Klinik Lindow führt das Projekt „Lieber schlau als blau“ seit 2008 als Bestandteil des Programms der Landessuchtkonferenz „Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol“ durch. Mit dem Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ verfolgt das Land Brandenburg einen neuen Präventionsansatz. Das Programm will Jugendlichen den Unterschied zwischen risikoarmem und schädlichem Alkoholkonsum verdeutlichen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol durch die Förderung von Schutzfaktoren und Risikokompetenzen vermitteln. „Lieber schlau als blau“ ist eines unter vielen Präventionsprojekten der Landesregierung. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Maßnahmen, beispielsweise das Programm „Hart am Limit“, das Peer-Projekt für Fahranfänger FreDPLUS, die Frühintervention bei Suchtmittelmissbrauch oder das Alkohol-Präventionsprojekt „Hacke dicht“.
Das Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ wird vom Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz mit jährlich 45.000 Euro finanziell unterstützt. Mit dem Geld werden die Schulung von Koordinatoren – etwa an Schulen – sowie die Durchführung finanziert. Seit dem Start des Programms haben landesweit rund 900 Jugendliche an dem Projekt teilgenommen. Im Rahmen der Evaluation des Programms durch das Institut für Therapieforschung Nord in Kiel wurden die Erfahrungen von insgesamt 366 Jugendlichen ausgewertet und mit einer Kontrollgruppe von 359 Jugendlichen ohne Intervention verglichen.
In der Auswertung wird deutlich, dass Jugendliche, die am Programm teilnahmen, später deutlich weniger trinken als Jugendliche in einer Vergleichs-Kontrollgruppe. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass beispielsweise
* durch das Trinkexperiment kein unerwünschter Gruppendruck in Richtung Alkoholkonsum entstanden ist,
* die Akzeptanz durch die Eltern hoch war und
* sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Trainerinnen und Trainer mit der Programmdurchführung sehr zufrieden waren.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Gesundheitsministerin Anita Tack und Bildungsministerin Martina Münch haben gestern gemeinsam mit dem Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer, den Evaluationsbericht zum Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ vorgestellt.
Gesundheitsministerin Anita Tack: „Immer wieder gibt es Nachrichten über alkoholisierte Jugendliche. Das jetzt evaluierte Präventionsprojekt gehört zu einem ganzen Maßnahmenbündel, um frühzeitig dem möglichen Alkoholkonsum von Jugendlichen entgegenzuwirken“. Als Beispiele nannte die Ministerin Gesprächs- und Fortbildungsprojekte für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Veranstaltungshäusern zum sicheren Umgang mit den Jugendschutzbestimmungen oder ein spezielles Projekt für Fahranfänger. Tack betont den ungewöhnlichen Präventionsansatz des Projektes „Lieber schlau als blau“. „Es nimmt Bezug auf die Lebensrealität von Jugendlichen, die bereits eigene Erfahrungen im Umgang mit Alkohol haben. Viele Untersuchungen zeigen: Jugendliche, die angefangen haben, Alkohol zu konsumieren, lassen sich in der Regel nicht mehr von Abstinenzforderungen beeindrucken. Deshalb verfolgt das Projekt das Ziel, die Jugendlichen zu ermutigen, eigenverantwortlich Kriterien für den Umgang mit Alkohol zu entwickeln und mit ihren Eltern, Mitschülern oder innerhalb ihres gleichaltrigen Freundeskreises darüber zu reden“, so die Ministerin.
Bildungsministerin Martina Münch würdigt das Programm „Lieber schlau als blau“ als wichtige Ergänzung zu bereits bestehenden Alkoholpräventionsprojekten an Schulen. „Wichtig ist die eigene Erfahrung: Die Schülerinnen und Schüler erleben bei der Teilnahme am Präventionsprojekt am eigenen Körper, was Alkohol mit ihnen macht, wie er ihre motorischen, geistigen und emotionalen Wahrnehmungen und Fähigkeiten verändert. Dabei werden sie nicht alleine gelassen, sondern ständig betreut“, so Münch. „Die Umsetzung des Projekts im Rahmen einer schulischen Veranstaltung ist an klare Bedingungen geknüpft: Die Schulen müssen sich selbstständig für die Durchführung dieses Projekts entscheiden und die Eltern spielen – neben den Jugendlichen – eine zentrale Rolle. Sie entscheiden, ob ihre Kinder teilnehmen und werden eng in den Ablauf eingebunden. Die Evaluation zeigt, dass das Projekt eines der wenigen Suchtpräventionsprogramme in Deutschland ist, das in einer kontrollierten Studie einen nachhaltigen signifikanten Effekt auf das Trinkverhalten von bereits konsumierenden Jugendlichen nachweisen konnte, insbesondere was den riskanten Alkoholkonsum bei Jugendlichen angeht. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Schulen dieses Instrument zur Alkoholprävention – neben den anderen – auch künftig nutzen werden.“
Der Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer: „Alkoholexzesse von Jugendlichen stellen in der Regel kein Suchtproblem dar, sondern es handelt sich fast immer um vorübergehende Begleitphänomene eines normalen Entwicklungsprozesses, in dessen Verlauf Jugendliche ihre Grenzen testen, um schließlich zu eigenen Verhaltensnormen zu finden. Weil aber Alkoholexzesse andererseits ein enormes gesundheitliches Risiko darstellen, dürfen wir Jugendliche bei diesem Lernprozess nicht allein lassen. ‘Lieber schlau als blau‘ bietet einen sicheren Rahmen, in dem Jugendliche ihre eigenen Lernerfahrungen mit Alkohol machen und gemeinsam mit Gleichaltrigen auswerten können. Sie lernen hierbei gewissermaßen am eigenen Leib und ohne jede Bevormundung durch Erwachsene, ihren Promillewert und die Wirkung von Alkohol realistisch einzuschätzen. Sie lernen insbesondere, dass die verbreitete Annahme, ‘je mehr, desto besser‘ bei Alkohol definitiv nicht stimmt.“
Die Salus-Klinik Lindow führt das Projekt „Lieber schlau als blau“ seit 2008 als Bestandteil des Programms der Landessuchtkonferenz „Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol“ durch. Mit dem Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ verfolgt das Land Brandenburg einen neuen Präventionsansatz. Das Programm will Jugendlichen den Unterschied zwischen risikoarmem und schädlichem Alkoholkonsum verdeutlichen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol durch die Förderung von Schutzfaktoren und Risikokompetenzen vermitteln. „Lieber schlau als blau“ ist eines unter vielen Präventionsprojekten der Landesregierung. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Maßnahmen, beispielsweise das Programm „Hart am Limit“, das Peer-Projekt für Fahranfänger FreDPLUS, die Frühintervention bei Suchtmittelmissbrauch oder das Alkohol-Präventionsprojekt „Hacke dicht“.
Das Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ wird vom Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz mit jährlich 45.000 Euro finanziell unterstützt. Mit dem Geld werden die Schulung von Koordinatoren – etwa an Schulen – sowie die Durchführung finanziert. Seit dem Start des Programms haben landesweit rund 900 Jugendliche an dem Projekt teilgenommen. Im Rahmen der Evaluation des Programms durch das Institut für Therapieforschung Nord in Kiel wurden die Erfahrungen von insgesamt 366 Jugendlichen ausgewertet und mit einer Kontrollgruppe von 359 Jugendlichen ohne Intervention verglichen.
In der Auswertung wird deutlich, dass Jugendliche, die am Programm teilnahmen, später deutlich weniger trinken als Jugendliche in einer Vergleichs-Kontrollgruppe. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass beispielsweise
* durch das Trinkexperiment kein unerwünschter Gruppendruck in Richtung Alkoholkonsum entstanden ist,
* die Akzeptanz durch die Eltern hoch war und
* sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Trainerinnen und Trainer mit der Programmdurchführung sehr zufrieden waren.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Gesundheitsministerin Anita Tack und Bildungsministerin Martina Münch haben gestern gemeinsam mit dem Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer, den Evaluationsbericht zum Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ vorgestellt.
Gesundheitsministerin Anita Tack: „Immer wieder gibt es Nachrichten über alkoholisierte Jugendliche. Das jetzt evaluierte Präventionsprojekt gehört zu einem ganzen Maßnahmenbündel, um frühzeitig dem möglichen Alkoholkonsum von Jugendlichen entgegenzuwirken“. Als Beispiele nannte die Ministerin Gesprächs- und Fortbildungsprojekte für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Veranstaltungshäusern zum sicheren Umgang mit den Jugendschutzbestimmungen oder ein spezielles Projekt für Fahranfänger. Tack betont den ungewöhnlichen Präventionsansatz des Projektes „Lieber schlau als blau“. „Es nimmt Bezug auf die Lebensrealität von Jugendlichen, die bereits eigene Erfahrungen im Umgang mit Alkohol haben. Viele Untersuchungen zeigen: Jugendliche, die angefangen haben, Alkohol zu konsumieren, lassen sich in der Regel nicht mehr von Abstinenzforderungen beeindrucken. Deshalb verfolgt das Projekt das Ziel, die Jugendlichen zu ermutigen, eigenverantwortlich Kriterien für den Umgang mit Alkohol zu entwickeln und mit ihren Eltern, Mitschülern oder innerhalb ihres gleichaltrigen Freundeskreises darüber zu reden“, so die Ministerin.
Bildungsministerin Martina Münch würdigt das Programm „Lieber schlau als blau“ als wichtige Ergänzung zu bereits bestehenden Alkoholpräventionsprojekten an Schulen. „Wichtig ist die eigene Erfahrung: Die Schülerinnen und Schüler erleben bei der Teilnahme am Präventionsprojekt am eigenen Körper, was Alkohol mit ihnen macht, wie er ihre motorischen, geistigen und emotionalen Wahrnehmungen und Fähigkeiten verändert. Dabei werden sie nicht alleine gelassen, sondern ständig betreut“, so Münch. „Die Umsetzung des Projekts im Rahmen einer schulischen Veranstaltung ist an klare Bedingungen geknüpft: Die Schulen müssen sich selbstständig für die Durchführung dieses Projekts entscheiden und die Eltern spielen – neben den Jugendlichen – eine zentrale Rolle. Sie entscheiden, ob ihre Kinder teilnehmen und werden eng in den Ablauf eingebunden. Die Evaluation zeigt, dass das Projekt eines der wenigen Suchtpräventionsprogramme in Deutschland ist, das in einer kontrollierten Studie einen nachhaltigen signifikanten Effekt auf das Trinkverhalten von bereits konsumierenden Jugendlichen nachweisen konnte, insbesondere was den riskanten Alkoholkonsum bei Jugendlichen angeht. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Schulen dieses Instrument zur Alkoholprävention – neben den anderen – auch künftig nutzen werden.“
Der Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer: „Alkoholexzesse von Jugendlichen stellen in der Regel kein Suchtproblem dar, sondern es handelt sich fast immer um vorübergehende Begleitphänomene eines normalen Entwicklungsprozesses, in dessen Verlauf Jugendliche ihre Grenzen testen, um schließlich zu eigenen Verhaltensnormen zu finden. Weil aber Alkoholexzesse andererseits ein enormes gesundheitliches Risiko darstellen, dürfen wir Jugendliche bei diesem Lernprozess nicht allein lassen. ‘Lieber schlau als blau‘ bietet einen sicheren Rahmen, in dem Jugendliche ihre eigenen Lernerfahrungen mit Alkohol machen und gemeinsam mit Gleichaltrigen auswerten können. Sie lernen hierbei gewissermaßen am eigenen Leib und ohne jede Bevormundung durch Erwachsene, ihren Promillewert und die Wirkung von Alkohol realistisch einzuschätzen. Sie lernen insbesondere, dass die verbreitete Annahme, ‘je mehr, desto besser‘ bei Alkohol definitiv nicht stimmt.“
Die Salus-Klinik Lindow führt das Projekt „Lieber schlau als blau“ seit 2008 als Bestandteil des Programms der Landessuchtkonferenz „Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol“ durch. Mit dem Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ verfolgt das Land Brandenburg einen neuen Präventionsansatz. Das Programm will Jugendlichen den Unterschied zwischen risikoarmem und schädlichem Alkoholkonsum verdeutlichen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol durch die Förderung von Schutzfaktoren und Risikokompetenzen vermitteln. „Lieber schlau als blau“ ist eines unter vielen Präventionsprojekten der Landesregierung. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Maßnahmen, beispielsweise das Programm „Hart am Limit“, das Peer-Projekt für Fahranfänger FreDPLUS, die Frühintervention bei Suchtmittelmissbrauch oder das Alkohol-Präventionsprojekt „Hacke dicht“.
Das Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ wird vom Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz mit jährlich 45.000 Euro finanziell unterstützt. Mit dem Geld werden die Schulung von Koordinatoren – etwa an Schulen – sowie die Durchführung finanziert. Seit dem Start des Programms haben landesweit rund 900 Jugendliche an dem Projekt teilgenommen. Im Rahmen der Evaluation des Programms durch das Institut für Therapieforschung Nord in Kiel wurden die Erfahrungen von insgesamt 366 Jugendlichen ausgewertet und mit einer Kontrollgruppe von 359 Jugendlichen ohne Intervention verglichen.
In der Auswertung wird deutlich, dass Jugendliche, die am Programm teilnahmen, später deutlich weniger trinken als Jugendliche in einer Vergleichs-Kontrollgruppe. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass beispielsweise
* durch das Trinkexperiment kein unerwünschter Gruppendruck in Richtung Alkoholkonsum entstanden ist,
* die Akzeptanz durch die Eltern hoch war und
* sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Trainerinnen und Trainer mit der Programmdurchführung sehr zufrieden waren.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Gesundheitsministerin Anita Tack und Bildungsministerin Martina Münch haben gestern gemeinsam mit dem Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer, den Evaluationsbericht zum Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ vorgestellt.
Gesundheitsministerin Anita Tack: „Immer wieder gibt es Nachrichten über alkoholisierte Jugendliche. Das jetzt evaluierte Präventionsprojekt gehört zu einem ganzen Maßnahmenbündel, um frühzeitig dem möglichen Alkoholkonsum von Jugendlichen entgegenzuwirken“. Als Beispiele nannte die Ministerin Gesprächs- und Fortbildungsprojekte für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Veranstaltungshäusern zum sicheren Umgang mit den Jugendschutzbestimmungen oder ein spezielles Projekt für Fahranfänger. Tack betont den ungewöhnlichen Präventionsansatz des Projektes „Lieber schlau als blau“. „Es nimmt Bezug auf die Lebensrealität von Jugendlichen, die bereits eigene Erfahrungen im Umgang mit Alkohol haben. Viele Untersuchungen zeigen: Jugendliche, die angefangen haben, Alkohol zu konsumieren, lassen sich in der Regel nicht mehr von Abstinenzforderungen beeindrucken. Deshalb verfolgt das Projekt das Ziel, die Jugendlichen zu ermutigen, eigenverantwortlich Kriterien für den Umgang mit Alkohol zu entwickeln und mit ihren Eltern, Mitschülern oder innerhalb ihres gleichaltrigen Freundeskreises darüber zu reden“, so die Ministerin.
Bildungsministerin Martina Münch würdigt das Programm „Lieber schlau als blau“ als wichtige Ergänzung zu bereits bestehenden Alkoholpräventionsprojekten an Schulen. „Wichtig ist die eigene Erfahrung: Die Schülerinnen und Schüler erleben bei der Teilnahme am Präventionsprojekt am eigenen Körper, was Alkohol mit ihnen macht, wie er ihre motorischen, geistigen und emotionalen Wahrnehmungen und Fähigkeiten verändert. Dabei werden sie nicht alleine gelassen, sondern ständig betreut“, so Münch. „Die Umsetzung des Projekts im Rahmen einer schulischen Veranstaltung ist an klare Bedingungen geknüpft: Die Schulen müssen sich selbstständig für die Durchführung dieses Projekts entscheiden und die Eltern spielen – neben den Jugendlichen – eine zentrale Rolle. Sie entscheiden, ob ihre Kinder teilnehmen und werden eng in den Ablauf eingebunden. Die Evaluation zeigt, dass das Projekt eines der wenigen Suchtpräventionsprogramme in Deutschland ist, das in einer kontrollierten Studie einen nachhaltigen signifikanten Effekt auf das Trinkverhalten von bereits konsumierenden Jugendlichen nachweisen konnte, insbesondere was den riskanten Alkoholkonsum bei Jugendlichen angeht. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Schulen dieses Instrument zur Alkoholprävention – neben den anderen – auch künftig nutzen werden.“
Der Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer: „Alkoholexzesse von Jugendlichen stellen in der Regel kein Suchtproblem dar, sondern es handelt sich fast immer um vorübergehende Begleitphänomene eines normalen Entwicklungsprozesses, in dessen Verlauf Jugendliche ihre Grenzen testen, um schließlich zu eigenen Verhaltensnormen zu finden. Weil aber Alkoholexzesse andererseits ein enormes gesundheitliches Risiko darstellen, dürfen wir Jugendliche bei diesem Lernprozess nicht allein lassen. ‘Lieber schlau als blau‘ bietet einen sicheren Rahmen, in dem Jugendliche ihre eigenen Lernerfahrungen mit Alkohol machen und gemeinsam mit Gleichaltrigen auswerten können. Sie lernen hierbei gewissermaßen am eigenen Leib und ohne jede Bevormundung durch Erwachsene, ihren Promillewert und die Wirkung von Alkohol realistisch einzuschätzen. Sie lernen insbesondere, dass die verbreitete Annahme, ‘je mehr, desto besser‘ bei Alkohol definitiv nicht stimmt.“
Die Salus-Klinik Lindow führt das Projekt „Lieber schlau als blau“ seit 2008 als Bestandteil des Programms der Landessuchtkonferenz „Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol“ durch. Mit dem Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ verfolgt das Land Brandenburg einen neuen Präventionsansatz. Das Programm will Jugendlichen den Unterschied zwischen risikoarmem und schädlichem Alkoholkonsum verdeutlichen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol durch die Förderung von Schutzfaktoren und Risikokompetenzen vermitteln. „Lieber schlau als blau“ ist eines unter vielen Präventionsprojekten der Landesregierung. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Maßnahmen, beispielsweise das Programm „Hart am Limit“, das Peer-Projekt für Fahranfänger FreDPLUS, die Frühintervention bei Suchtmittelmissbrauch oder das Alkohol-Präventionsprojekt „Hacke dicht“.
Das Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ wird vom Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz mit jährlich 45.000 Euro finanziell unterstützt. Mit dem Geld werden die Schulung von Koordinatoren – etwa an Schulen – sowie die Durchführung finanziert. Seit dem Start des Programms haben landesweit rund 900 Jugendliche an dem Projekt teilgenommen. Im Rahmen der Evaluation des Programms durch das Institut für Therapieforschung Nord in Kiel wurden die Erfahrungen von insgesamt 366 Jugendlichen ausgewertet und mit einer Kontrollgruppe von 359 Jugendlichen ohne Intervention verglichen.
In der Auswertung wird deutlich, dass Jugendliche, die am Programm teilnahmen, später deutlich weniger trinken als Jugendliche in einer Vergleichs-Kontrollgruppe. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass beispielsweise
* durch das Trinkexperiment kein unerwünschter Gruppendruck in Richtung Alkoholkonsum entstanden ist,
* die Akzeptanz durch die Eltern hoch war und
* sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Trainerinnen und Trainer mit der Programmdurchführung sehr zufrieden waren.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Gesundheitsministerin Anita Tack und Bildungsministerin Martina Münch haben gestern gemeinsam mit dem Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer, den Evaluationsbericht zum Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ vorgestellt.
Gesundheitsministerin Anita Tack: „Immer wieder gibt es Nachrichten über alkoholisierte Jugendliche. Das jetzt evaluierte Präventionsprojekt gehört zu einem ganzen Maßnahmenbündel, um frühzeitig dem möglichen Alkoholkonsum von Jugendlichen entgegenzuwirken“. Als Beispiele nannte die Ministerin Gesprächs- und Fortbildungsprojekte für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Veranstaltungshäusern zum sicheren Umgang mit den Jugendschutzbestimmungen oder ein spezielles Projekt für Fahranfänger. Tack betont den ungewöhnlichen Präventionsansatz des Projektes „Lieber schlau als blau“. „Es nimmt Bezug auf die Lebensrealität von Jugendlichen, die bereits eigene Erfahrungen im Umgang mit Alkohol haben. Viele Untersuchungen zeigen: Jugendliche, die angefangen haben, Alkohol zu konsumieren, lassen sich in der Regel nicht mehr von Abstinenzforderungen beeindrucken. Deshalb verfolgt das Projekt das Ziel, die Jugendlichen zu ermutigen, eigenverantwortlich Kriterien für den Umgang mit Alkohol zu entwickeln und mit ihren Eltern, Mitschülern oder innerhalb ihres gleichaltrigen Freundeskreises darüber zu reden“, so die Ministerin.
Bildungsministerin Martina Münch würdigt das Programm „Lieber schlau als blau“ als wichtige Ergänzung zu bereits bestehenden Alkoholpräventionsprojekten an Schulen. „Wichtig ist die eigene Erfahrung: Die Schülerinnen und Schüler erleben bei der Teilnahme am Präventionsprojekt am eigenen Körper, was Alkohol mit ihnen macht, wie er ihre motorischen, geistigen und emotionalen Wahrnehmungen und Fähigkeiten verändert. Dabei werden sie nicht alleine gelassen, sondern ständig betreut“, so Münch. „Die Umsetzung des Projekts im Rahmen einer schulischen Veranstaltung ist an klare Bedingungen geknüpft: Die Schulen müssen sich selbstständig für die Durchführung dieses Projekts entscheiden und die Eltern spielen – neben den Jugendlichen – eine zentrale Rolle. Sie entscheiden, ob ihre Kinder teilnehmen und werden eng in den Ablauf eingebunden. Die Evaluation zeigt, dass das Projekt eines der wenigen Suchtpräventionsprogramme in Deutschland ist, das in einer kontrollierten Studie einen nachhaltigen signifikanten Effekt auf das Trinkverhalten von bereits konsumierenden Jugendlichen nachweisen konnte, insbesondere was den riskanten Alkoholkonsum bei Jugendlichen angeht. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Schulen dieses Instrument zur Alkoholprävention – neben den anderen – auch künftig nutzen werden.“
Der Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer: „Alkoholexzesse von Jugendlichen stellen in der Regel kein Suchtproblem dar, sondern es handelt sich fast immer um vorübergehende Begleitphänomene eines normalen Entwicklungsprozesses, in dessen Verlauf Jugendliche ihre Grenzen testen, um schließlich zu eigenen Verhaltensnormen zu finden. Weil aber Alkoholexzesse andererseits ein enormes gesundheitliches Risiko darstellen, dürfen wir Jugendliche bei diesem Lernprozess nicht allein lassen. ‘Lieber schlau als blau‘ bietet einen sicheren Rahmen, in dem Jugendliche ihre eigenen Lernerfahrungen mit Alkohol machen und gemeinsam mit Gleichaltrigen auswerten können. Sie lernen hierbei gewissermaßen am eigenen Leib und ohne jede Bevormundung durch Erwachsene, ihren Promillewert und die Wirkung von Alkohol realistisch einzuschätzen. Sie lernen insbesondere, dass die verbreitete Annahme, ‘je mehr, desto besser‘ bei Alkohol definitiv nicht stimmt.“
Die Salus-Klinik Lindow führt das Projekt „Lieber schlau als blau“ seit 2008 als Bestandteil des Programms der Landessuchtkonferenz „Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol“ durch. Mit dem Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ verfolgt das Land Brandenburg einen neuen Präventionsansatz. Das Programm will Jugendlichen den Unterschied zwischen risikoarmem und schädlichem Alkoholkonsum verdeutlichen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol durch die Förderung von Schutzfaktoren und Risikokompetenzen vermitteln. „Lieber schlau als blau“ ist eines unter vielen Präventionsprojekten der Landesregierung. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Maßnahmen, beispielsweise das Programm „Hart am Limit“, das Peer-Projekt für Fahranfänger FreDPLUS, die Frühintervention bei Suchtmittelmissbrauch oder das Alkohol-Präventionsprojekt „Hacke dicht“.
Das Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ wird vom Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz mit jährlich 45.000 Euro finanziell unterstützt. Mit dem Geld werden die Schulung von Koordinatoren – etwa an Schulen – sowie die Durchführung finanziert. Seit dem Start des Programms haben landesweit rund 900 Jugendliche an dem Projekt teilgenommen. Im Rahmen der Evaluation des Programms durch das Institut für Therapieforschung Nord in Kiel wurden die Erfahrungen von insgesamt 366 Jugendlichen ausgewertet und mit einer Kontrollgruppe von 359 Jugendlichen ohne Intervention verglichen.
In der Auswertung wird deutlich, dass Jugendliche, die am Programm teilnahmen, später deutlich weniger trinken als Jugendliche in einer Vergleichs-Kontrollgruppe. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass beispielsweise
* durch das Trinkexperiment kein unerwünschter Gruppendruck in Richtung Alkoholkonsum entstanden ist,
* die Akzeptanz durch die Eltern hoch war und
* sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Trainerinnen und Trainer mit der Programmdurchführung sehr zufrieden waren.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Gesundheitsministerin Anita Tack und Bildungsministerin Martina Münch haben gestern gemeinsam mit dem Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer, den Evaluationsbericht zum Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ vorgestellt.
Gesundheitsministerin Anita Tack: „Immer wieder gibt es Nachrichten über alkoholisierte Jugendliche. Das jetzt evaluierte Präventionsprojekt gehört zu einem ganzen Maßnahmenbündel, um frühzeitig dem möglichen Alkoholkonsum von Jugendlichen entgegenzuwirken“. Als Beispiele nannte die Ministerin Gesprächs- und Fortbildungsprojekte für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Veranstaltungshäusern zum sicheren Umgang mit den Jugendschutzbestimmungen oder ein spezielles Projekt für Fahranfänger. Tack betont den ungewöhnlichen Präventionsansatz des Projektes „Lieber schlau als blau“. „Es nimmt Bezug auf die Lebensrealität von Jugendlichen, die bereits eigene Erfahrungen im Umgang mit Alkohol haben. Viele Untersuchungen zeigen: Jugendliche, die angefangen haben, Alkohol zu konsumieren, lassen sich in der Regel nicht mehr von Abstinenzforderungen beeindrucken. Deshalb verfolgt das Projekt das Ziel, die Jugendlichen zu ermutigen, eigenverantwortlich Kriterien für den Umgang mit Alkohol zu entwickeln und mit ihren Eltern, Mitschülern oder innerhalb ihres gleichaltrigen Freundeskreises darüber zu reden“, so die Ministerin.
Bildungsministerin Martina Münch würdigt das Programm „Lieber schlau als blau“ als wichtige Ergänzung zu bereits bestehenden Alkoholpräventionsprojekten an Schulen. „Wichtig ist die eigene Erfahrung: Die Schülerinnen und Schüler erleben bei der Teilnahme am Präventionsprojekt am eigenen Körper, was Alkohol mit ihnen macht, wie er ihre motorischen, geistigen und emotionalen Wahrnehmungen und Fähigkeiten verändert. Dabei werden sie nicht alleine gelassen, sondern ständig betreut“, so Münch. „Die Umsetzung des Projekts im Rahmen einer schulischen Veranstaltung ist an klare Bedingungen geknüpft: Die Schulen müssen sich selbstständig für die Durchführung dieses Projekts entscheiden und die Eltern spielen – neben den Jugendlichen – eine zentrale Rolle. Sie entscheiden, ob ihre Kinder teilnehmen und werden eng in den Ablauf eingebunden. Die Evaluation zeigt, dass das Projekt eines der wenigen Suchtpräventionsprogramme in Deutschland ist, das in einer kontrollierten Studie einen nachhaltigen signifikanten Effekt auf das Trinkverhalten von bereits konsumierenden Jugendlichen nachweisen konnte, insbesondere was den riskanten Alkoholkonsum bei Jugendlichen angeht. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Schulen dieses Instrument zur Alkoholprävention – neben den anderen – auch künftig nutzen werden.“
Der Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer: „Alkoholexzesse von Jugendlichen stellen in der Regel kein Suchtproblem dar, sondern es handelt sich fast immer um vorübergehende Begleitphänomene eines normalen Entwicklungsprozesses, in dessen Verlauf Jugendliche ihre Grenzen testen, um schließlich zu eigenen Verhaltensnormen zu finden. Weil aber Alkoholexzesse andererseits ein enormes gesundheitliches Risiko darstellen, dürfen wir Jugendliche bei diesem Lernprozess nicht allein lassen. ‘Lieber schlau als blau‘ bietet einen sicheren Rahmen, in dem Jugendliche ihre eigenen Lernerfahrungen mit Alkohol machen und gemeinsam mit Gleichaltrigen auswerten können. Sie lernen hierbei gewissermaßen am eigenen Leib und ohne jede Bevormundung durch Erwachsene, ihren Promillewert und die Wirkung von Alkohol realistisch einzuschätzen. Sie lernen insbesondere, dass die verbreitete Annahme, ‘je mehr, desto besser‘ bei Alkohol definitiv nicht stimmt.“
Die Salus-Klinik Lindow führt das Projekt „Lieber schlau als blau“ seit 2008 als Bestandteil des Programms der Landessuchtkonferenz „Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol“ durch. Mit dem Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ verfolgt das Land Brandenburg einen neuen Präventionsansatz. Das Programm will Jugendlichen den Unterschied zwischen risikoarmem und schädlichem Alkoholkonsum verdeutlichen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol durch die Förderung von Schutzfaktoren und Risikokompetenzen vermitteln. „Lieber schlau als blau“ ist eines unter vielen Präventionsprojekten der Landesregierung. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Maßnahmen, beispielsweise das Programm „Hart am Limit“, das Peer-Projekt für Fahranfänger FreDPLUS, die Frühintervention bei Suchtmittelmissbrauch oder das Alkohol-Präventionsprojekt „Hacke dicht“.
Das Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ wird vom Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz mit jährlich 45.000 Euro finanziell unterstützt. Mit dem Geld werden die Schulung von Koordinatoren – etwa an Schulen – sowie die Durchführung finanziert. Seit dem Start des Programms haben landesweit rund 900 Jugendliche an dem Projekt teilgenommen. Im Rahmen der Evaluation des Programms durch das Institut für Therapieforschung Nord in Kiel wurden die Erfahrungen von insgesamt 366 Jugendlichen ausgewertet und mit einer Kontrollgruppe von 359 Jugendlichen ohne Intervention verglichen.
In der Auswertung wird deutlich, dass Jugendliche, die am Programm teilnahmen, später deutlich weniger trinken als Jugendliche in einer Vergleichs-Kontrollgruppe. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass beispielsweise
* durch das Trinkexperiment kein unerwünschter Gruppendruck in Richtung Alkoholkonsum entstanden ist,
* die Akzeptanz durch die Eltern hoch war und
* sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Trainerinnen und Trainer mit der Programmdurchführung sehr zufrieden waren.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Gesundheitsministerin Anita Tack und Bildungsministerin Martina Münch haben gestern gemeinsam mit dem Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer, den Evaluationsbericht zum Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ vorgestellt.
Gesundheitsministerin Anita Tack: „Immer wieder gibt es Nachrichten über alkoholisierte Jugendliche. Das jetzt evaluierte Präventionsprojekt gehört zu einem ganzen Maßnahmenbündel, um frühzeitig dem möglichen Alkoholkonsum von Jugendlichen entgegenzuwirken“. Als Beispiele nannte die Ministerin Gesprächs- und Fortbildungsprojekte für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Veranstaltungshäusern zum sicheren Umgang mit den Jugendschutzbestimmungen oder ein spezielles Projekt für Fahranfänger. Tack betont den ungewöhnlichen Präventionsansatz des Projektes „Lieber schlau als blau“. „Es nimmt Bezug auf die Lebensrealität von Jugendlichen, die bereits eigene Erfahrungen im Umgang mit Alkohol haben. Viele Untersuchungen zeigen: Jugendliche, die angefangen haben, Alkohol zu konsumieren, lassen sich in der Regel nicht mehr von Abstinenzforderungen beeindrucken. Deshalb verfolgt das Projekt das Ziel, die Jugendlichen zu ermutigen, eigenverantwortlich Kriterien für den Umgang mit Alkohol zu entwickeln und mit ihren Eltern, Mitschülern oder innerhalb ihres gleichaltrigen Freundeskreises darüber zu reden“, so die Ministerin.
Bildungsministerin Martina Münch würdigt das Programm „Lieber schlau als blau“ als wichtige Ergänzung zu bereits bestehenden Alkoholpräventionsprojekten an Schulen. „Wichtig ist die eigene Erfahrung: Die Schülerinnen und Schüler erleben bei der Teilnahme am Präventionsprojekt am eigenen Körper, was Alkohol mit ihnen macht, wie er ihre motorischen, geistigen und emotionalen Wahrnehmungen und Fähigkeiten verändert. Dabei werden sie nicht alleine gelassen, sondern ständig betreut“, so Münch. „Die Umsetzung des Projekts im Rahmen einer schulischen Veranstaltung ist an klare Bedingungen geknüpft: Die Schulen müssen sich selbstständig für die Durchführung dieses Projekts entscheiden und die Eltern spielen – neben den Jugendlichen – eine zentrale Rolle. Sie entscheiden, ob ihre Kinder teilnehmen und werden eng in den Ablauf eingebunden. Die Evaluation zeigt, dass das Projekt eines der wenigen Suchtpräventionsprogramme in Deutschland ist, das in einer kontrollierten Studie einen nachhaltigen signifikanten Effekt auf das Trinkverhalten von bereits konsumierenden Jugendlichen nachweisen konnte, insbesondere was den riskanten Alkoholkonsum bei Jugendlichen angeht. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Schulen dieses Instrument zur Alkoholprävention – neben den anderen – auch künftig nutzen werden.“
Der Direktor der Salus-Klinik Lindow, Dr. Johannes Lindenmeyer: „Alkoholexzesse von Jugendlichen stellen in der Regel kein Suchtproblem dar, sondern es handelt sich fast immer um vorübergehende Begleitphänomene eines normalen Entwicklungsprozesses, in dessen Verlauf Jugendliche ihre Grenzen testen, um schließlich zu eigenen Verhaltensnormen zu finden. Weil aber Alkoholexzesse andererseits ein enormes gesundheitliches Risiko darstellen, dürfen wir Jugendliche bei diesem Lernprozess nicht allein lassen. ‘Lieber schlau als blau‘ bietet einen sicheren Rahmen, in dem Jugendliche ihre eigenen Lernerfahrungen mit Alkohol machen und gemeinsam mit Gleichaltrigen auswerten können. Sie lernen hierbei gewissermaßen am eigenen Leib und ohne jede Bevormundung durch Erwachsene, ihren Promillewert und die Wirkung von Alkohol realistisch einzuschätzen. Sie lernen insbesondere, dass die verbreitete Annahme, ‘je mehr, desto besser‘ bei Alkohol definitiv nicht stimmt.“
Die Salus-Klinik Lindow führt das Projekt „Lieber schlau als blau“ seit 2008 als Bestandteil des Programms der Landessuchtkonferenz „Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol“ durch. Mit dem Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ verfolgt das Land Brandenburg einen neuen Präventionsansatz. Das Programm will Jugendlichen den Unterschied zwischen risikoarmem und schädlichem Alkoholkonsum verdeutlichen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol durch die Förderung von Schutzfaktoren und Risikokompetenzen vermitteln. „Lieber schlau als blau“ ist eines unter vielen Präventionsprojekten der Landesregierung. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Maßnahmen, beispielsweise das Programm „Hart am Limit“, das Peer-Projekt für Fahranfänger FreDPLUS, die Frühintervention bei Suchtmittelmissbrauch oder das Alkohol-Präventionsprojekt „Hacke dicht“.
Das Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ wird vom Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz mit jährlich 45.000 Euro finanziell unterstützt. Mit dem Geld werden die Schulung von Koordinatoren – etwa an Schulen – sowie die Durchführung finanziert. Seit dem Start des Programms haben landesweit rund 900 Jugendliche an dem Projekt teilgenommen. Im Rahmen der Evaluation des Programms durch das Institut für Therapieforschung Nord in Kiel wurden die Erfahrungen von insgesamt 366 Jugendlichen ausgewertet und mit einer Kontrollgruppe von 359 Jugendlichen ohne Intervention verglichen.
In der Auswertung wird deutlich, dass Jugendliche, die am Programm teilnahmen, später deutlich weniger trinken als Jugendliche in einer Vergleichs-Kontrollgruppe. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass beispielsweise
* durch das Trinkexperiment kein unerwünschter Gruppendruck in Richtung Alkoholkonsum entstanden ist,
* die Akzeptanz durch die Eltern hoch war und
* sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Trainerinnen und Trainer mit der Programmdurchführung sehr zufrieden waren.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport