Seit 15 Jahren stehen 343 km² entlang von 400 Stromkilometern als länderübergreifendes UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe unter besonderem Schutz. Auf einer Konferenz in Tangermünde (Sachsen-Anhalt) ziehen heute die beteiligten Länder Bilanz und erörtern mit Akteuren und Experten die Aufgaben des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“.
Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack: „Brandenburg trägt gemeinsam mit Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt Verantwortung für die Umsetzung und für die biologische Vielfalt an Deutschlands drittgrößtem Strom. Mit zahlreichen Projekten und Aktivitäten haben wir in den zurückliegenden Jahren dazu beigetragen, dem Anspruch an eine Modellregion nachhaltiger Entwicklung gerecht zu werden. Zu den wegweisenden Projekten zählt insbesondere das Naturschutzgroßprojekt Lenzener Elbtalaue mitsamt der derzeit größten Deichrückverlegung Deutschlands am Bösen Ort bei Lenzen.“
Das Rückverlegung des Deiches und die Schlitzung des Altdeichs sorgen gleichermaßen für ökologischen Hochwasserschutz und Stärkung der Biodiversität. So entsteht im Rückverlegungsgebiet des Deiches wieder eine von Überflutungsdynamik geprägte naturnahe Auenlandschaft, in der sich wertvolle neue Lebensräume für viele brütende und rastende Vögel oder Auwälder entwickeln. Zusammen mit der zukünftigen Deichrückverlegung im Lödderitzer Forst im sachsen-anhaltinischen Teil des UNESCO-Schutzgebietes, die voraussichtlich 2018 abgeschlossen ist, wird es im Biosphärenreservat insgesamt 1.000 Hektar mehr Überschwemmungsfläche geben.
Auch das EU-LIFE-Projekt zum Schutz des Rambower Moors im Norden des Brandenburger Schutzgebiets war ein wichtiger Meilenstein – in Sachen biologische Vielfalt ebenso wie für die Entwicklung des Naturtourismus. Durch ein Wegeleitsystem und Veranstaltungsangebote des Biosphärenreservates ist das attraktive Moorgebiet mit seinem bedeutenden Kranichbrut- und Rastplatz für Wildgänse heute für Touristen gut erlebbar.
Doch auch andernorts im Biosphärenreservat gibt es viel zu entdecken, denn Rotbauchunke, Laubfrosch und Co. sind nicht zuletzt dank der durch das Biosphärenreservat voran getriebenen Wiederherstellung vieler Kleingewässer zahlreich. Zehntausende Wildgänse und Kiebitze sowie tausende Kraniche rasten während des Vogelzugs an der Elbe. Und nirgendwo in Brandenburg brüten soviel Weißstörche an einem Ort wie Rühstädt.
Mit der Entwicklung von naturtouristischen Angeboten zusammen mit vielen engagierten Partnern und mit ideenreichen Bildungsvorhaben wie alljährlichen Sommeraktionen sorgt das engagierte Team des UNESCO-Schutzgebietes für die stetig wachsende Wertschätzung dieses Natur-Schatzes und stärkt gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung der Region. So wird mit der diesjährigen Aktion „Du bist, was Du isst“ in einer Ausstellung mit umfangreichem Rahmenprogramm anhand Grimmscher Märchen ein komplexer Blick auf das diesjährige Thema der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung, die Ernährung, eröffnet: Hunger, Überfluss, Gesundheit, Genuss, Erntezeit, Regionalität sind nur einige der Aspekte aus Märchen, die in der Ausstellung auf die heutige Zeit übertragen werden.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
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