164.000 Menschen arbeiten heute in der Hauptstadtregion im Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik. Das ist jeder 12. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Allein in den letzten drei Jahren sind rund 2.000 neue Arbeitsplätze an dieser Nahtstelle zwischen Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft entstanden. Das geht aus dem Clusterreport 2012/2013 hervor, der heute vom Berliner Wirtschaftsstaatssekretär Nicolas Zimmer, Clustersprecherin Prof. Dr. Barbara Lenz sowie den Clustermanagern Thomas Meißner und Peter Effenberger vorgestellt wurde. Für die nächsten Jahre wird weiteres Wachstum erwartet. Im Vordergrund steht dabei, möglichst viele Stufen der Wertschöpfungskette von der Forschung über Entwicklung bis zur Produktion abzudecken. Dafür bietet die Region ideale Voraussetzungen – mit ihrer exzellenten Forschung und Entwicklung sowie der Verdichtung im Metropolenraum. Hier können Zukunftsthemen wie Elektromobilität, intermodale Verkehrskonzepte oder Energieeffizienz optimal weiterentwickelt werden.
Beispiel Elektromobilität: Mit der Entscheidung der Bundesregierung für Deutschlands Hauptstadtregion als eines von vier „Schaufenstern Elektromobilität“ vom April 2012 haben Berlin und Brandenburg einen Meilenstein auf dem Weg zur „Leitregion für Elektromobilität“ in Europa erreicht. Neue Projekte mit einem Volumen von 120 Mio. Euro werden so in den nächsten drei Jahren umgesetzt. Zentrale und neutrale Koordinierungsstelle, die sich auf die Expertise ihrer Träger Berlin Partner (Federführung) und TSB Innovationsagentur Berlin stützen kann, ist die 2010 gegründete eMO – Berliner Agentur für Elektromobilität.
Beispiel Luft- und Raumfahrt: Hier investiert Rolls Royce weiter in den Standort Dahlewitz. Nach der Errichtung des Mechanical Test Operations Centre (MTOC) investiert das Unternehmen nun rund 90 Millionen Euro in einen neuen Teststand für zivile Großtriebwerke. Ab 2014 soll hier das für den Airbus A350 vorgesehene Trent XWB Triebwerk die Entwicklungstests absolvieren.
Beispiel Schienenverkehrstechnik: Europas Top-Produzenten Bombardier und Siemens haben ihre Zentrale ebenso in Berlin wie die Deutsche Bahn als einer der weltweit größten Bahnbetreiber. Darüber hinaus hat Bombardier einen großen Produktionsstandort im brandenburgischen Hennigsdorf mit mehr als 2600 Beschäftigten. Ein anderes Beispiel ist Stadler. Nach Berlin-Pankow und Velten hat Stadler auch Standorte in Reinickendorf und Hohenschönhausen gegründet. Mit rund 1.000 Arbeitsplätzen hat das Unternehmen seinen Mitarbeiterbestand seit 2001 verfünffacht.
Im Wissenschaftsbereich errichtete die Ecorail-Initiative von Deutscher Bahn und Bahnindustrie in diesem Jahr eine Stiftungsprofessur an der Fachhochschule Brandenburg/Havel.
Im Handlungsfeld Logistik ist die Hauptstadtregion einer der drei Top-Standorte in Deutschland. Das Güterverkehrszentrum Berlin Süd in Großbeeren (Teltow-Fläming) gehört mit einem Flächenumsatz von 60.720 Quadratmetern im Jahr 2011 und von bislang 97.029 Quadratmetern in diesem Jahr zu den ersten Adressen Europas. Blickt man auf die Warenströme nach Osteuropa, dürften mittelfristig auch Standorte wie Wittenberge (Prignitz) und Forst (Lausitz) wachsen.
Nicolas Zimmer, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung: “Das Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik entwickelt sich sehr positiv und leistet einen wichtigen Beitrag zur Innovationskraft der Hauptstadtregion. Unsere Stärken sind die europaweit einmalige Dichte an Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen, die leistungsfähige Unternehmenslandschaft sowie der intensive Austausch von Wirtschaft und Forschung. Außerdem gibt es ein enges Zusammenwirken über Branchengrenzen hinweg. Eine besondere Chance für die Hauptstadtregion ist das ‚Schaufenster Elektromobilität’. Es setzt wichtige Impulse für neue Wertschöpfungsketten und Kooperationsstrukturen in diesem Bereich.“
Brandenburgs Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers sagte anlässlich der Vorstellung des Clusterreports: „Mit der Gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg „innoBB“ wollen wir die Hauptstadtregion zu einem einheitlichen Innovationsraum entwickeln – und dadurch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Region und ihrer Unternehmen stärken. Erfolge sind bereits erkennbar. Beispielsweise in der Luft – und Raumfahrtindustrie, aber auch auf dem Logistiksektor. Hier zeigt sich eine hohe Dynamik bei den Ansiedlungen. Sie wird unterstützt durch die günstige Lage Berlin-Brandenburgs am Kreuzungspunkt europäischer Verkehrsachsen.“
Clustersprecherin Prof. Dr. Barbara Lenz: “Die Innovationsstrategie zeichnet sich im Bereich Verkehr, Mobilität und Logistik durch einen besonders breiten, verkehrsträgerübergreifenden Ansatz aus. Verkehr muss intermodal gedacht werden und ist in unserer Region längst auch so organisiert. Berlin-Brandenburg ist im Verkehrsbereich mit seinen Kooperationsstrukturen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, zwischen den Bundesländern Berlin und Brandenburg und der engen Verzahnung von Straße, Wasser und Schiene ein echtes Vorbild.”
Clustermanager Thomas Meißner: “Mit dem heute vorgelegten Clusterreport Verkehr, Mobilität und Logistik möchten wir Stärken kommunizieren und zeigen, wie wir den Standort gezielt weiterentwickeln können. Das Cluster zeichnet aus, dass ´nicht alles auf eine Karte gesetzt wird´. Deshalb unterstützen wir besonders die Zusammenarbeit über die klassischen Branchengrenzen hinweg. Es entstehen aber auch echte Champions. So ist die seit den achtziger Jahren als TU Berlin-Ausgründung klein gestartete IAV Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr mittlerweile führender Entwicklungsdienstleister für die Autoindustrie und hat die Schwelle von 4.500 Beschäftigten überschritten.“
Stellv. Clustermanager Peter Effenberger: „Der Logistikmarkt der deutschen Hauptstadtregion liegt weiter auf Rekordkurs. Sehr gute Potenziale besitzen wir zum Beispiel als Standort im Seehafenhinterland. Damit entlasten wir einerseits die großen Häfen und ziehen andererseits Mehrwertdienste der Logistik nach Berlin-Brandenburg. Daraus resultiert eine sinnvolle Aufgabenteilung der Standorte. Dass die Region Berlin Brandenburg innerhalb weniger Jahre in das Spitzentrio der Logistik-Standorte Deutschlands aufgerückt ist, zeigt die hohe Attraktivität der Hauptstadtregion.”
Der Clusterreport ist als Gemeinschaftswerk der Organisationen entstanden, die das Clustermanagement tragen – TSB Innovationsagentur Berlin GmbH, ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH und Berlin Partner GmbH.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten
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