„Die Entwicklung der Energiepreise bereitet uns zunehmend Sorge.“ Das ist ein Fazit von BBU-Vorstand Maren Kern, zu den Ergebnissen der heute vorgestellten Ergebnisse der zum sechsten Mal durchgeführten Erhebungen zur BBU-Preisdatenbank. Besonders bei Erdgas und Fernwärme, aber auch beim Strom stiegen die Preise weit schneller als die allgemeine Inflationsrate.
Energie 2012 um bis zu zehn Prozent teurer
Teurer wurde demnach vor allem die Heizenergie: Fernwärme kostete im Land Brandenburg rund acht, in Berlin ca. sieben Prozent mehr als im Vorjahresvergleich, beim Gas lagen die Werte sogar um neun bzw. zehn Prozent höher – wobei in Berlin der Preissprung erst im Februar vollzogen wurde. Auch beim Strom fielen die Steigerungen mit rund 4,5 Prozent (Land Brandenburg) bzw. 6,5 Prozent (Berlin) deutlich stärker als die allgemeine Preisentwicklung (+ 2,4 %) aus. Besonders auffällig sind die Steigerungen der Energiepreise vor dem Hintergrund weitgehend stabiler oder sogar sinkender Kosten für Wasser und Müll. Die Preissteigerungen bei der Energie summieren sich beim fiktiven Mieterhaushalt im 30-Parteien BBU-Musterhaus mit dem Heizenergieträger Erdgas im Land Brandenburg auf eine jährliche Mehrbe-lastung von rund 83 Euro, in Berlin nach der Gaspreissteigerung zum 1. Februar 2012 auf rund 102 Euro.
Mehrjahresvergleich zeigt Aufwärtstrend
Im brandenburgischen Durchschnitt sind nach den Auswertungen der BBU-Preisdatenbank die Preise für Erdgas seit 2010 um rund 16,4 Prozent, bei der Fernwärme um rund 11,1 Prozent und beim Mieterstrom um etwa 7,7 Prozent gestiegen. In Berlin lagen diese Werte für Erdgas bei rund 28 (Preisstand 1. Februar 2012), für Fernwärme bei ca. zehn und für Mieterstrom bei etwa 17,5 Prozent.
Warmmieten dämpfen Entwicklung
Eine positive Nachricht: „Die Entwicklung der Warmmieten bei den BBU-Mitgliedsunternehmen zeigt, welchen dämpfenden Einfluss der bei ihnen mittlerweile erreichte hohe Modernisierungsstand hat“, so Kern. Die warmen Wohnkosten – also Nettokaltmieten sowie kalte und warme Betriebskosten zusammen – stiegen deutlich langsamer, als die Energiepreissteigerungen befürchten ließe. Sie lagen bei den BBU-Mitgliedsunternehmen im Dezember 2011 im Land Brandenburg um rund 1,9 Prozent und in Berlin um rund 1,7 Prozent über den Vorjahreswerten.
Warnung vor steigenden Wohnkosten
Noch seien die Auswirkungen der starken Steigerungen der Energiekosten auf die Mieterinnen und Mieter bei den BBU-Mitgliedsunternehmen vergleichsweise moderat. Aber: Die Potenziale für weitere betriebskostendämpfende Modernisierungen sind angesichts des bei unseren Mitgliedsunternehmen bereits erreichten Modernisierungsstandes von gut 80 Prozent nur noch sehr begrenzt. „Wir haben die große Befürchtung, dass die Energiewende beim Verbraucher vor allem als Preisschock ankommt. Deshalb warnen wir mit allem Nachdruck davor, Umwelt- und Verbraucherschutz weiter zu entkoppeln.“ Konkret bedeute das, so Kern: „Verlässliche und mieterorientierte öffentliche Förderung für die energetische Modernisierung, keine Energiepreissubventionen zu Lasten der Kleinverbraucher und eine durchsetzungsstarke Marktaufsicht auf Bundes- wie auf Landesebene sind unerlässlich.“ Ganz wichtig: Den Wohnungsunternehmen müsse die Erzeugung von erneuerbarer Energie ohne steuerliche Nachteile ermöglicht werden.
Quelle: BBU – Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.
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