Die durchgeführten Wasserproben aus der Oder liefern erneut keine Hinweise auf Quecksilber, andere Schwermetalle oder eine organische oder anorganische Substanz. Demzufolge verdichten sich Hinweise, die auf eine fischtoxische Algenart hindeuten. Das teilte das Brandenburger Umweltministerium mit. Die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei weisen darauf hin, dass es sich dabei nicht um ein natürliches Phänomen, sondern um ein menschengemachtes Problem handelt. Ob womöglich eine Salzeinleitung zur Vermehrung der Pflanzen führte, ist weiter unklar.
Das Brandenburger Umweltministerium teilte dazu mit:
Auch heute lieferten die u.a. vom Landeslabor Berlin-Brandenburg untersuchten weiteren Wasserproben dem Landesamt für Umwelt (LfU) keine Hinweise auf eine organische oder anorganische Substanz, auch nicht auf Quecksilber oder andere Schwermetalle, die das Fischsterben hätte auslösen können. Die Ergebnisse bestätigten die hohen Salzgehalte und andere Parameter der automatischen Messstation.
Es verdichten sich so die Hinweise, die auf das durch Salze begünstigten Auftreten einer fischtoxischen Algenart hindeuten. Diese werden mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei weiter abgeglichen. Die Wissenschaftler des IGB weisen darauf hin, dass es sich dabei nicht um ein natürliches Phänomen, sondern um ein menschengemachtes Problem (Einleitung von Salzfrachten) handelt.
Nach der Hypothese eines LfU-Mitarbeiters vom 14.8., dass eine in Brandenburg bislang nicht näher bekannte Algenarten das Fischsterben ausgelöst haben könnte, wurde eine daraufhin gezogene Oderwasserprobe auf die vorkommenden Algenarten gemeinsam mit dem Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei im Forschungsverbund Berlin e. V. (IGB). hin untersucht. Der Verdacht des LFU auf Prymnesium parvum ergibt sich vor allem aus der sehr starken Versalzung (die Art lebt im Brackwasser) in Verbindung mit dem Fischsterben bei sehr hohen Sauerstoffkonzentrationen. Der Anteil der Algenart von rund 10 Prozent in der Algenmasse könnte ggf. hohe Konzentrationen des Fischgifts Prymnesin und damit das Fischsterben in der Oder erklären. In dem Zusammenhang ist der in Hohenwutzen stationierte Daphnientoximeter ein wichtiger Parameter des automatischen Messnetzes. (Daphnien sind eine Gattung von (Krebstieren (Crustacea), die zu den Krallenschwänzen (Onychura) gestellt werden. Die nur zwischen 1 mm und 5 mm langen Tiere werden, neben anderen, auch als „Wasserflöhe“ bezeichnet.). Sie reagieren auf toxische Stoffe äußerst sensibel. Ab dem 11.8. war die Konzentration eines zu diesem Zeitpunkt unbekannten toxischen Stoffes so hoch, dass die Daphnien daran verstarben. Am 15.8. wurden sie erneut besetzt und verstarben in 10 Stunden.
Bei den beprobten toten eingesammelten Fischen wurde heute festgestellt, dass sich der Quecksilbergehalt in den in den letzten Jahren festgestellten Werten bewegt und unter der entsprechenden EU-Norm bleibt. Auch die anderen heute vom Landeslabor übermittelten weiteren Daten zeigen weiterhin keine anderen Ursachen an: weiterhin hoher Sauerstoffgehalt, weiterhin hohe elektrische Leitfähigkeit, hoher Chlorophyllgehalt, unauffällige Metallbefunde.
Das MLUK hat heute aufgrund der heute vorgelegten Untersuchungsergebnisse die Landkreise und öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (örE) dahingehend informiert, dass die Fischkadaver auch als nicht gefährlicher Abfall klassifiziert werden können und rechtssicher in weitere Abfallverbrennungsanlagen verbracht werden können.
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Red. / Presseinfo
Bild: LOS