Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) informierte heute in Potsdam über die biologischen Vielfalt in Brandenburg, aktuelle Entwicklungstrends und beispielhafte Projekte des Artenschutzes. “Der Erhalt der biologischen Vielfalt zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit”, erklärte Tack. Sie kündigte zudem ein Maßnahmeprogramm der Landesregierung zum Erhalt der biologischen Vielfalt an und stellte eine neue Broschüre zur Artenvielfalt in Brandenburg vor.
Unter Federführung des Umweltministeriums arbeitet die Landesregierung gegenwärtig an einem Maßnahmeprogramm zur biologischen Vielfalt. Darin sollen Wege aufgezeigt werden, wie die biologische Vielfalt im Land bewahrt und nachhaltig genutzt werden kann. Grundlage sind die Bundesstrategie zur biologischen Vielfalt und der entsprechende Landtagsbeschluss vom 9. November dieses Jahres. “Wir verstehen den Maßnahmenplan als Programm der gesamten Landesregierung. Das landesspezifische Programm ist unser Beitrag zur Umsetzung der nationalen Strategie”, sagte Tack.
Bei einigen Arten und Lebensräumen haben die kontinuierlichen Bemühungen des Naturschutzes für eine positive Bestandsentwicklung gesorgt. Beispiele sind etwa einige Fledermausarten wie das Große Mausohr oder die Mopsfledermaus, Seeadler, Fischadler und der Wanderfalke. Es gibt aber auch negative Entwicklungen, etwa der anhaltende Rückgang von Vogelarten in der Agrarlandschaft wie Feldlerche, Kiebitz oder auch der Schreiadler und Rotmilan. Dieser Negativtrend setzt sich leider bei fast allen Amphibienarten fort.
“Die schwersten Verluste erleiden nicht die Arten, sondern deren Lebensräume”, so die Ministerin. Rund drei Viertel aller Biotope und etwa die Hälfte aller 6000 in Brandenburg vorkommenden Arten seien gefährdet. Etwa jede zehnte Art sei akut vom Aussterben bedroht.
Bereits diese wenigen Beispiele machen deutlich, dass trotz intensiver Naturschutzarbeit mit einem breiten Spektrum an Instrumentarien und internationaler und nationaler Naturschutzprogramme und -vereinbarungen zwar positive Entwicklungen von Arten und Lebensräumen erreicht werden, andererseits aber auch bedrohlich negative Bestandsentwicklungen für eine Vielzahl von Organismen und deren Lebensräumen nicht verhindert werden konnten. “Die Ursachen hierfür sind einerseits in den aktuellen Rahmenbedingungen wie der Landbewirtschaftung, aber letztendlich auch in der anthropogenen Überformung der Landschaft mit einem zunehmenden Flächenverbrauch und einer Flächenzerschneidung zu sehen”, erklärte Tack. Auch die seit Jahren schon nachweisbaren klimatischen Veränderungen bleiben nicht ohne Auswirkung auf die biologische Vielfalt.
In der aktuellen Broschüre wird der Trend deutlich, dass auch in Brandenburg die biologische Vielfalt bedrohlich abnimmt. In Anbetracht dieser Erkenntnis und der bundes- und europapolitischen Biodiversitätsziele will die Landesregierung mit einem Maßnahmeprogramm künftig gegensteuern. “Bund und Land sind in Übereinstimmung mit der EU der gemeinsamen Auffassung, dass der Erhalt der biologischen Vielfalt zu den dringlichsten Herausforderungen unserer Zeit zählt”, sagte Tack.
Die Broschüre kann kostenfrei bestellt werden beim:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
Heinrich-Mann-Allee 103
14473 Potsdam
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