Die Art der Zuwanderung nach Brandenburg hat sich verändert: Es kommen kaum noch Spätaussiedler und jüdische Zuwanderer aus Russland in die Mark, stattdessen aber Arbeitskräfte, Studierende, Auszubildende, Familienangehörige und auch wieder mehr Flüchtlinge. Der Landesintegrationsbeirat hat in seiner heutigen Sitzung diese neue Situation und mögliche Konsequenzen für die Integrationspolitik diskutiert.
Wolfgang Schroeder, Sozialstaatssekretär und Vorsitzender des Landesintegrationsbeirates, sagte: „Im letzten Jahr haben sich mehr als 11.000 Ausländer neu in Brandenburg angemeldet. Heute kommen Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen nach Brandenburg. Sie kommen zur Ausbildung und zum Studium, zum Arbeiten, oder ziehen zu ihren bereits hier lebenden Familien. Aufgrund der politischen Situation, z.B. in Afghanistan oder im Iran, kommen aber auch wieder mehr Menschen, die hier Zuflucht suchen. Vor allem das Beratungsangebot für Zuwanderer müssen wir auf diese veränderte Situation jetzt anpassen.“
56.300 Menschen sind seit der Wende aus der ehemaligen Sowjetunion nach Brandenburg gekommen. „Heute scheint die russlanddeutsche Zuwanderung fast abgeschlossen zu sein“, so Schroeder. Im vergangenen Jahr nahm Brandenburg 59 Spätaussiedler und 45 jüdische Zuwanderer auf. Bis Mai 2011 waren es nur noch 18 Spätaussiedler und 5 jüdische Zuwanderer.
Dafür steigt die Zahl der neuen Asylanträge. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 1.266 Asylanträge in Brandenburg, das waren 456 mehr als 2009. In diesem Jahr wurden bis Ende Oktober insgesamt 1.082 Asylanträge gestellt.
Schroeder: „Es kommen aber vor allem Menschen aus anderen EU-Staaten im Rahmen der EU-Freizügigkeit und zur Ausbildung. Allein 4.752 ausländische Studierende waren im Wintersemester 2010/2011 an Brandenburger Hochschulen eingeschrieben.“
In Brandenburg leben rund 65.000 Ausländer. Fast die Hälfte kommt aus europäischen Staaten, vor allem aus Polen, der Russischen Föderation und der Ukraine. Insgesamt leben fast 130.000 Menschen mit einem Migrationshintergrund in Brandenburg – das sind etwa fünf Prozent der Bevölkerung.
Der Landesintegrationsbeirat, der im März 2002 seine Arbeit aufnahm, berät die brandenburgische Landesregierung in allen Fragen der Integration von Zuwanderern und vernetzt die an der Integration beteiligten Akteure im Land.
Das 36-köpfige Gremium besteht aus Vertreterinnen und Vertreter von Ministerien, Verbänden, Migrantenorganisationen, Kirchen und anderen gesellschaftlichen Gruppen. Schroeder gab bekannt, dass neun neue Mitglieder für eine Mitarbeit gewonnen werden konnten. Unter anderem: Soumaila Savadogo vom Cottbuser Flüchtlingsverein, Marianne Ballé Moudoumbou vom Verein Pawlo – Germany, Feliks Berul von der Arbeitsgemeinschaft russisch-deutscher Unternehmer sowie Ngo Thi Minh Lien und Nguyen Quoc Hung von der Arbeitsgemeinschaft vietnamesischer Unternehmer.
Quelle: Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg
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