„Ich freue mich, dass wir trotz angespannter Haushaltslage in diesem Schuljahr in der Lage sind, 250 Lehrkräfte einzustellen – nahezu doppelt so viele, wie bisher geplant“, so Bildungsministerin Münch. „Das ist mehr, als wir derzeit brauchen, um die vereinbarte Schüler-Lehrer-Relation von 15,4 zu halten. Damit verbessern wir die Rahmenbedingungen für unsere Schulen“, betont Münch. „Indem wir junge und motivierte Nachwuchspädagogen einstellen, können wir junge Lehrerinnen und Lehrer ans Land binden und schaffen damit eine gute Ausgangslage für den mittelfristig steigenden Bedarf an Lehrkräften.“
Das Bildungsministerium hat das Schulressourcenkonzept 2007 evaluiert und als Lehrkräftebedarfsplanung und Einstellungsplanung fortgeschrieben. „Der sozialverträgliche Personalabbau und Beschäftigungsverzicht wurde weitestgehend realisiert – dadurch konnten Personalüberhänge von jährlich bis zu 1.500 Stellen fast vollständig vermieden werden“, so die Bilanz von Ministerin Münch. In den kommenden drei Schuljahren benötigen unsere Schulen weitere 1.400 neue Lehrkräfte.“ Aus diesem Grund werde Brandenburg im kommenden Jahr seine Einstellungskampagne wieder aufnehmen, so Münch. „Brandenburg ist ein attraktives Land für Nachwuchslehrerinnen und -lehrer – das zeigt die hohe Zahl von rund 1.600 Bewerbern allein in diesem Jahr.“
Inklusion:
Ein zentraler bildungspolitischer Schwerpunkt ist das Thema Inklusion, so Bildungsministerin Münch. „Unser zentrales Ziel ist es, kein Kind zurückzulassen. Deshalb soll künftig jedes Kind mit einem besonderen Förderbedarf im Lernen, in der sprachlichen Entwicklung oder im Verhalten ein inklusives Angebot in der Schule vor Ort erhalten. Dafür möchte ich unsere Schulen in die Lage versetzen, künftig alle Schüler aufnehmen und bestmöglich fördern und unterstützen zu können.“
Die sechs Regionalkonferenzen im vergangenen Schuljahr und die öffentlichen Diskussionen zeigen, dass es zum Thema „Inklusion“ ein großes Bedürfnis nach Austausch gibt. „Das begrüße ich ausdrücklich, denn wir brauchen diese Debatte. Den Weg zu einer inklusiven Schule gibt nicht allein das Ministerium vor – dafür brauchen wir die ganze Gesellschaft“, so Münch. „Aus diesem Grund werde ich im September dieses Jahres einen Beirat aus Wissenschaftlern und Schulpraktikern ins Leben rufen, mit dem wir gemeinsam die Regionalkonferenzen auswerten und bis Ende des Jahres einen Maßnahmenplan erarbeiten werden. Außerdem werde ich die öffentliche Diskussion im Rahmen eines Runden Tisches, unter anderem mit Vertretern aus der Politik, von Interessensverbänden, aus den Gewerkschaften, fortsetzen.“
Lehrerbildung:
„In diesem Schuljahr werden mit der Vorbereitung eines neuen Lehrerbildungsgesetzes die Weichen für die Zukunft an unseren Schulen gestellt“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen künftig stärker als bisher auf die individuellen Voraussetzungen von Schülerinnen und Schülern eingehen – deswegen möchte ich bei der Weiterentwicklung der Lehrerbildung in der Aus- und Fortbildung einen weiteren Schwerpunkt setzen.“ Das Konzept zur Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung wird in diesem Herbst vorgelegt, das novellierte Lehrerbildungsgesetz soll im Herbst 2013 in Kraft treten.
Schwerpunkte des neuen Lehrerbildungsgesetzes:
* Die Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehramtsstudenten werden ausgebaut, indem Verfahren zur Feststellung der Eignung für den Lehrerberuf angewandt und Unterstützungsangebote zur Entwicklung psychosozialer Kompetenzen entwickelt werden.
* Die sonderpädagogischen bzw. inklusionspädagogischen Kompetenzen der Lehramtsstudierenden werden ausgebaut.
* Die fachbezogene Ausbildung wird stärker an der Profession der Lehrkräfte orientiert, d.h. die Fachdidaktik wird verbessert.
* Die Ausbildung für die einzelnen Lehrämter in Bezug auf die Anforderungen in den Schulstufen wird geschärft – unter anderem wird etwa die Ausbildung der Grundschullehrer verstärkt.
Parallel dazu werden die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zu aktuellen bildungspolitischen Schwerpunkten aktualisiert und intensiviert. So wird gemeinsam mit Wissenschaftlern der Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg ein Konzept zur Fortbildung und Begleitung von Englischlehrkräften erarbeitet. Beispiele für eine neue Form der Fortbildungsangebote sind zum einen eine 40-stündige Fortbildungsreihe zur individuellen Förderung und Inklusion, zum anderen die Ferienakademien für Englischlehrkräfte, an denen rund 120 Lehrerinnen und Lehrer in den Sommerferien teilgenommen haben. Ministerin Münch kündigt an, dass es in den Herbstferien einen weiteren zweiwöchigen Kurs für 60 Lehrkräfte geben wird.
„Zur Unterstützung der Lehrkräfte gehört aber auch Anerkennung“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen heute mehr denn je neben der fachbezogenen Kompetenzentwicklung und den gestiegenen Ansprüchen an Bildung viele weitere Aufgaben erfüllen – die psychologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen ebenso wie die Beratung und Motivation von Familien. Mit diesem Anspruch hat sich der Lehrer-Beruf zu einem der verantwortungsvollsten und anspruchsvollsten Berufe entwickelt. Aus Respekt vor den Leistungen der Lehrkräfte in unserem Land möchte ich in diesem Schuljahr erstmals besonders engagierte Lehrkräfte, stellvertretend für alle anderen Lehrerinnen und Lehrer, auszeichnen.“
Qualitätssicherung:
„Um die Qualität an den Schulen zu sichern, brauchen wir klare Vorgaben zu den Mindeststandards, die die Schüler in den einzelnen Jahrgangsstufen erreichen müssen“, so Münch. „Dazu wird neben Lektüreempfehlungen auch ein verbindlicher Grundwortschatz eingeführt, den die Grundschüler in den ersten vier Jahren erwerben und anwenden sollen. Außerdem werden wir regelmäßiger als bisher das Erreichen der Standards überprüfen.“ Im kommenden Schuljahr greifen mehrere Maßnahmen zur Qualitätssicherung an den Schulen:
* Leseförderung: Im Rahmen der Leseförderung soll das Textverständnis in allen Fächern verbessert werden. Die Schulen erhalten dazu Materialien und gezielte Unterstützung durch Beraterinnen und Berater. Für die Klasse 3 und für die Klasse 8 wird jeweils eine Auswahl von 4 bis 6 aktuellen Kinder- und Jugendbüchern empfohlen, aus der alle Schulen eine Ganzschrift verbindlich im Unterricht behandeln sollen.
* Grundwortschatz: Die Arbeit mit dem Grundwortschatz soll den Erwerb von Rechtschreibstrategien unterstützen. Ab diesem Schuljahr gilt ein verbindlicher Grundwortschatz Deutsch mit rund 700 Wörtern für die Klassen 1 bis 4. Er beinhaltet die 100 häufigsten Wörter (Funktionswörter) und etwa je 300 Wörter für die Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie für die Jahrgangsstufen 3 und 4. Diese Wörter sind entweder häufig, repräsentieren Rechtschreibmuster und -regeln oder sind im Sprachgebrauch der Kinder bedeutsam.
* Konkrete Anforderungen und Basiskompetenzen: Die bis zum Ende der Jahrgangsstufen 2, 4, 6, 8 und 10 zu erreichenden Basiskompetenzen für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch werden durch Aufgaben verdeutlicht. Sie konkretisieren die in den länderübergreifenden Kompetenzstufenmodellen festgelegten Mindest- und Regelstandards. Die Aufgaben sind in einem Aufgabenportal verfügbar.
* Überprüfung der Leistungen: Zur besseren Überprüfung der Schülerleistungen werden ab diesem Schuljahr Orientierungsarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 2 und 4 eingeführt. Zudem wird die Prüfung im Fach Englisch am Ende der Jahrgangsstufe 10 um einen zentralen Hörverstehenstest erweitert.
* Schulvisitation: Die zweite Runde der Schulvisitationen im Land Brandenburg läuft seit Januar 2011. Alle Schulen werden in den kommenden vier bis sechs Jahren ein zweites Mal visitiert. Die individuelle Förderung im Unterricht sowie Ganztag und Berufsorientierung sind neu als Visitationsthemen aufgenommen worden. Neu ist auch, dass Kurzfassungen der Schulberichte künftig im Schulporträt erhältlich und damit öffentlich zugänglich sind.
‘Schüler-BAföG‘:
Bildungsministerin Münch zog ein Jahr nach dem Start des brandenburgischen Ausbildungsförderungsgesetzes eine positive Bilanz. „Rund 1.250 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr das brandenburgische Schüler-BAföG genutzt – das sind deutlich mehr als wir erwartet haben“, betonte Münch. „Das zeigt: Der Einsatz hat sich gelohnt. Wir wollen, dass mehr Kinder aus einkommensschwachen Familien das Abitur oder die Fachhochschulreife erreichen und so Aufstiegschancen durch Bildung erhalten. Ich bin überzeugt, dass diese Förderung gepaart mit der Möglichkeit, auch weiterhin nach 13 Jahren das Abitur ablegen zu können, mehr jungen Menschen ein Abitur ermöglichen wird.“ Ministerin Münch rief die Schülerinnen und Schüler auf, die ab dem neuen Schuljahr eine gymnasiale Oberstufe oder einen zweijährigen vollzeitschulischen Bildungsgang der Fachoberschule besuchen auf, das brandenburgische „Schüler-BAföG“ zu nutzen. Sie erhalten – je nach Höhe des Eltern-Einkommens – 50 oder 100 Euro pro Monat für zusätzliche Bildungsausgaben wie Fachliteratur, Exkursionen, den Kauf von Computertechnik oder Theaterbesuche.
Neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe:
„Die neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe soll besser auf die gestiegenen Anforderungen in Studium und Beruf vorbereiten“, so Münch. „Dazu wird der naturwissenschaftlich-mathematische Bereich mit Mathematik und einer Naturwissenschaft als Pflichtfächer auf erhöhtem Anforderungsniveau verstärkt. Die Pflichtbelegung von zwei Fremdsprachen wird beibehalten, damit die Schülerinnen und Schüler für die Anforderungen einer globalisierten Welt in Studium und Beruf auch weiterhin gut gerüstet sind. Zudem wird eine breitere und zugleich vertiefte Allgemeinbildung vermittelt, indem fünf – statt bisher zwei – Fächer auf erhöhtem Anforderungsniveau belegt werden.“
Die neue Verordnung zur Gymnasialen Oberstufe gilt ab Schuljahresbeginn zunächst für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 an Gesamtschulen und Beruflichen Gymnasien. Ab dem Schuljahr 2012/13 findet sie dann auch für die Schülerinnen und Schüler an Gymnasien erstmals Anwendung. Im Frühjahr 2014 werden die ersten Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfung auf der Grundlage der neuen Verordnung ablegen. Die Rahmenlehrpläne in insgesamt 16 Fächern wurden überarbeitet und sind ab dem Schuljahr 2011/12 Grundlage für die Erarbeitung der schulinternen Curricula.
10. Klasse-Prüfungen mit Berlin:
Im Mai 2012 werden in Berlin und Brandenburg erstmals gleiche Aufgaben in den zentralen Prüfungen für den mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch eingesetzt. „Die gemeinsamen Aufgaben sind ein weiterer Schritt zur einheitlichen Bildungsregion Berlin-Brandenburg“, so Ministerin Münch. Im vergangenen Jahr wurden erstmals länderübergreifend gemeinsame Prüfungen in der Klasse 10 im Fach Mathematik durchgeführt. Bereits seit dem Schuljahr 2009/10 finden gemeinsam mit Berlin schriftliche Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch statt.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Spor
„Ich freue mich, dass wir trotz angespannter Haushaltslage in diesem Schuljahr in der Lage sind, 250 Lehrkräfte einzustellen – nahezu doppelt so viele, wie bisher geplant“, so Bildungsministerin Münch. „Das ist mehr, als wir derzeit brauchen, um die vereinbarte Schüler-Lehrer-Relation von 15,4 zu halten. Damit verbessern wir die Rahmenbedingungen für unsere Schulen“, betont Münch. „Indem wir junge und motivierte Nachwuchspädagogen einstellen, können wir junge Lehrerinnen und Lehrer ans Land binden und schaffen damit eine gute Ausgangslage für den mittelfristig steigenden Bedarf an Lehrkräften.“
Das Bildungsministerium hat das Schulressourcenkonzept 2007 evaluiert und als Lehrkräftebedarfsplanung und Einstellungsplanung fortgeschrieben. „Der sozialverträgliche Personalabbau und Beschäftigungsverzicht wurde weitestgehend realisiert – dadurch konnten Personalüberhänge von jährlich bis zu 1.500 Stellen fast vollständig vermieden werden“, so die Bilanz von Ministerin Münch. In den kommenden drei Schuljahren benötigen unsere Schulen weitere 1.400 neue Lehrkräfte.“ Aus diesem Grund werde Brandenburg im kommenden Jahr seine Einstellungskampagne wieder aufnehmen, so Münch. „Brandenburg ist ein attraktives Land für Nachwuchslehrerinnen und -lehrer – das zeigt die hohe Zahl von rund 1.600 Bewerbern allein in diesem Jahr.“
Inklusion:
Ein zentraler bildungspolitischer Schwerpunkt ist das Thema Inklusion, so Bildungsministerin Münch. „Unser zentrales Ziel ist es, kein Kind zurückzulassen. Deshalb soll künftig jedes Kind mit einem besonderen Förderbedarf im Lernen, in der sprachlichen Entwicklung oder im Verhalten ein inklusives Angebot in der Schule vor Ort erhalten. Dafür möchte ich unsere Schulen in die Lage versetzen, künftig alle Schüler aufnehmen und bestmöglich fördern und unterstützen zu können.“
Die sechs Regionalkonferenzen im vergangenen Schuljahr und die öffentlichen Diskussionen zeigen, dass es zum Thema „Inklusion“ ein großes Bedürfnis nach Austausch gibt. „Das begrüße ich ausdrücklich, denn wir brauchen diese Debatte. Den Weg zu einer inklusiven Schule gibt nicht allein das Ministerium vor – dafür brauchen wir die ganze Gesellschaft“, so Münch. „Aus diesem Grund werde ich im September dieses Jahres einen Beirat aus Wissenschaftlern und Schulpraktikern ins Leben rufen, mit dem wir gemeinsam die Regionalkonferenzen auswerten und bis Ende des Jahres einen Maßnahmenplan erarbeiten werden. Außerdem werde ich die öffentliche Diskussion im Rahmen eines Runden Tisches, unter anderem mit Vertretern aus der Politik, von Interessensverbänden, aus den Gewerkschaften, fortsetzen.“
Lehrerbildung:
„In diesem Schuljahr werden mit der Vorbereitung eines neuen Lehrerbildungsgesetzes die Weichen für die Zukunft an unseren Schulen gestellt“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen künftig stärker als bisher auf die individuellen Voraussetzungen von Schülerinnen und Schülern eingehen – deswegen möchte ich bei der Weiterentwicklung der Lehrerbildung in der Aus- und Fortbildung einen weiteren Schwerpunkt setzen.“ Das Konzept zur Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung wird in diesem Herbst vorgelegt, das novellierte Lehrerbildungsgesetz soll im Herbst 2013 in Kraft treten.
Schwerpunkte des neuen Lehrerbildungsgesetzes:
* Die Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehramtsstudenten werden ausgebaut, indem Verfahren zur Feststellung der Eignung für den Lehrerberuf angewandt und Unterstützungsangebote zur Entwicklung psychosozialer Kompetenzen entwickelt werden.
* Die sonderpädagogischen bzw. inklusionspädagogischen Kompetenzen der Lehramtsstudierenden werden ausgebaut.
* Die fachbezogene Ausbildung wird stärker an der Profession der Lehrkräfte orientiert, d.h. die Fachdidaktik wird verbessert.
* Die Ausbildung für die einzelnen Lehrämter in Bezug auf die Anforderungen in den Schulstufen wird geschärft – unter anderem wird etwa die Ausbildung der Grundschullehrer verstärkt.
Parallel dazu werden die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zu aktuellen bildungspolitischen Schwerpunkten aktualisiert und intensiviert. So wird gemeinsam mit Wissenschaftlern der Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg ein Konzept zur Fortbildung und Begleitung von Englischlehrkräften erarbeitet. Beispiele für eine neue Form der Fortbildungsangebote sind zum einen eine 40-stündige Fortbildungsreihe zur individuellen Förderung und Inklusion, zum anderen die Ferienakademien für Englischlehrkräfte, an denen rund 120 Lehrerinnen und Lehrer in den Sommerferien teilgenommen haben. Ministerin Münch kündigt an, dass es in den Herbstferien einen weiteren zweiwöchigen Kurs für 60 Lehrkräfte geben wird.
„Zur Unterstützung der Lehrkräfte gehört aber auch Anerkennung“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen heute mehr denn je neben der fachbezogenen Kompetenzentwicklung und den gestiegenen Ansprüchen an Bildung viele weitere Aufgaben erfüllen – die psychologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen ebenso wie die Beratung und Motivation von Familien. Mit diesem Anspruch hat sich der Lehrer-Beruf zu einem der verantwortungsvollsten und anspruchsvollsten Berufe entwickelt. Aus Respekt vor den Leistungen der Lehrkräfte in unserem Land möchte ich in diesem Schuljahr erstmals besonders engagierte Lehrkräfte, stellvertretend für alle anderen Lehrerinnen und Lehrer, auszeichnen.“
Qualitätssicherung:
„Um die Qualität an den Schulen zu sichern, brauchen wir klare Vorgaben zu den Mindeststandards, die die Schüler in den einzelnen Jahrgangsstufen erreichen müssen“, so Münch. „Dazu wird neben Lektüreempfehlungen auch ein verbindlicher Grundwortschatz eingeführt, den die Grundschüler in den ersten vier Jahren erwerben und anwenden sollen. Außerdem werden wir regelmäßiger als bisher das Erreichen der Standards überprüfen.“ Im kommenden Schuljahr greifen mehrere Maßnahmen zur Qualitätssicherung an den Schulen:
* Leseförderung: Im Rahmen der Leseförderung soll das Textverständnis in allen Fächern verbessert werden. Die Schulen erhalten dazu Materialien und gezielte Unterstützung durch Beraterinnen und Berater. Für die Klasse 3 und für die Klasse 8 wird jeweils eine Auswahl von 4 bis 6 aktuellen Kinder- und Jugendbüchern empfohlen, aus der alle Schulen eine Ganzschrift verbindlich im Unterricht behandeln sollen.
* Grundwortschatz: Die Arbeit mit dem Grundwortschatz soll den Erwerb von Rechtschreibstrategien unterstützen. Ab diesem Schuljahr gilt ein verbindlicher Grundwortschatz Deutsch mit rund 700 Wörtern für die Klassen 1 bis 4. Er beinhaltet die 100 häufigsten Wörter (Funktionswörter) und etwa je 300 Wörter für die Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie für die Jahrgangsstufen 3 und 4. Diese Wörter sind entweder häufig, repräsentieren Rechtschreibmuster und -regeln oder sind im Sprachgebrauch der Kinder bedeutsam.
* Konkrete Anforderungen und Basiskompetenzen: Die bis zum Ende der Jahrgangsstufen 2, 4, 6, 8 und 10 zu erreichenden Basiskompetenzen für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch werden durch Aufgaben verdeutlicht. Sie konkretisieren die in den länderübergreifenden Kompetenzstufenmodellen festgelegten Mindest- und Regelstandards. Die Aufgaben sind in einem Aufgabenportal verfügbar.
* Überprüfung der Leistungen: Zur besseren Überprüfung der Schülerleistungen werden ab diesem Schuljahr Orientierungsarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 2 und 4 eingeführt. Zudem wird die Prüfung im Fach Englisch am Ende der Jahrgangsstufe 10 um einen zentralen Hörverstehenstest erweitert.
* Schulvisitation: Die zweite Runde der Schulvisitationen im Land Brandenburg läuft seit Januar 2011. Alle Schulen werden in den kommenden vier bis sechs Jahren ein zweites Mal visitiert. Die individuelle Förderung im Unterricht sowie Ganztag und Berufsorientierung sind neu als Visitationsthemen aufgenommen worden. Neu ist auch, dass Kurzfassungen der Schulberichte künftig im Schulporträt erhältlich und damit öffentlich zugänglich sind.
‘Schüler-BAföG‘:
Bildungsministerin Münch zog ein Jahr nach dem Start des brandenburgischen Ausbildungsförderungsgesetzes eine positive Bilanz. „Rund 1.250 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr das brandenburgische Schüler-BAföG genutzt – das sind deutlich mehr als wir erwartet haben“, betonte Münch. „Das zeigt: Der Einsatz hat sich gelohnt. Wir wollen, dass mehr Kinder aus einkommensschwachen Familien das Abitur oder die Fachhochschulreife erreichen und so Aufstiegschancen durch Bildung erhalten. Ich bin überzeugt, dass diese Förderung gepaart mit der Möglichkeit, auch weiterhin nach 13 Jahren das Abitur ablegen zu können, mehr jungen Menschen ein Abitur ermöglichen wird.“ Ministerin Münch rief die Schülerinnen und Schüler auf, die ab dem neuen Schuljahr eine gymnasiale Oberstufe oder einen zweijährigen vollzeitschulischen Bildungsgang der Fachoberschule besuchen auf, das brandenburgische „Schüler-BAföG“ zu nutzen. Sie erhalten – je nach Höhe des Eltern-Einkommens – 50 oder 100 Euro pro Monat für zusätzliche Bildungsausgaben wie Fachliteratur, Exkursionen, den Kauf von Computertechnik oder Theaterbesuche.
Neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe:
„Die neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe soll besser auf die gestiegenen Anforderungen in Studium und Beruf vorbereiten“, so Münch. „Dazu wird der naturwissenschaftlich-mathematische Bereich mit Mathematik und einer Naturwissenschaft als Pflichtfächer auf erhöhtem Anforderungsniveau verstärkt. Die Pflichtbelegung von zwei Fremdsprachen wird beibehalten, damit die Schülerinnen und Schüler für die Anforderungen einer globalisierten Welt in Studium und Beruf auch weiterhin gut gerüstet sind. Zudem wird eine breitere und zugleich vertiefte Allgemeinbildung vermittelt, indem fünf – statt bisher zwei – Fächer auf erhöhtem Anforderungsniveau belegt werden.“
Die neue Verordnung zur Gymnasialen Oberstufe gilt ab Schuljahresbeginn zunächst für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 an Gesamtschulen und Beruflichen Gymnasien. Ab dem Schuljahr 2012/13 findet sie dann auch für die Schülerinnen und Schüler an Gymnasien erstmals Anwendung. Im Frühjahr 2014 werden die ersten Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfung auf der Grundlage der neuen Verordnung ablegen. Die Rahmenlehrpläne in insgesamt 16 Fächern wurden überarbeitet und sind ab dem Schuljahr 2011/12 Grundlage für die Erarbeitung der schulinternen Curricula.
10. Klasse-Prüfungen mit Berlin:
Im Mai 2012 werden in Berlin und Brandenburg erstmals gleiche Aufgaben in den zentralen Prüfungen für den mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch eingesetzt. „Die gemeinsamen Aufgaben sind ein weiterer Schritt zur einheitlichen Bildungsregion Berlin-Brandenburg“, so Ministerin Münch. Im vergangenen Jahr wurden erstmals länderübergreifend gemeinsame Prüfungen in der Klasse 10 im Fach Mathematik durchgeführt. Bereits seit dem Schuljahr 2009/10 finden gemeinsam mit Berlin schriftliche Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch statt.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Spor
„Ich freue mich, dass wir trotz angespannter Haushaltslage in diesem Schuljahr in der Lage sind, 250 Lehrkräfte einzustellen – nahezu doppelt so viele, wie bisher geplant“, so Bildungsministerin Münch. „Das ist mehr, als wir derzeit brauchen, um die vereinbarte Schüler-Lehrer-Relation von 15,4 zu halten. Damit verbessern wir die Rahmenbedingungen für unsere Schulen“, betont Münch. „Indem wir junge und motivierte Nachwuchspädagogen einstellen, können wir junge Lehrerinnen und Lehrer ans Land binden und schaffen damit eine gute Ausgangslage für den mittelfristig steigenden Bedarf an Lehrkräften.“
Das Bildungsministerium hat das Schulressourcenkonzept 2007 evaluiert und als Lehrkräftebedarfsplanung und Einstellungsplanung fortgeschrieben. „Der sozialverträgliche Personalabbau und Beschäftigungsverzicht wurde weitestgehend realisiert – dadurch konnten Personalüberhänge von jährlich bis zu 1.500 Stellen fast vollständig vermieden werden“, so die Bilanz von Ministerin Münch. In den kommenden drei Schuljahren benötigen unsere Schulen weitere 1.400 neue Lehrkräfte.“ Aus diesem Grund werde Brandenburg im kommenden Jahr seine Einstellungskampagne wieder aufnehmen, so Münch. „Brandenburg ist ein attraktives Land für Nachwuchslehrerinnen und -lehrer – das zeigt die hohe Zahl von rund 1.600 Bewerbern allein in diesem Jahr.“
Inklusion:
Ein zentraler bildungspolitischer Schwerpunkt ist das Thema Inklusion, so Bildungsministerin Münch. „Unser zentrales Ziel ist es, kein Kind zurückzulassen. Deshalb soll künftig jedes Kind mit einem besonderen Förderbedarf im Lernen, in der sprachlichen Entwicklung oder im Verhalten ein inklusives Angebot in der Schule vor Ort erhalten. Dafür möchte ich unsere Schulen in die Lage versetzen, künftig alle Schüler aufnehmen und bestmöglich fördern und unterstützen zu können.“
Die sechs Regionalkonferenzen im vergangenen Schuljahr und die öffentlichen Diskussionen zeigen, dass es zum Thema „Inklusion“ ein großes Bedürfnis nach Austausch gibt. „Das begrüße ich ausdrücklich, denn wir brauchen diese Debatte. Den Weg zu einer inklusiven Schule gibt nicht allein das Ministerium vor – dafür brauchen wir die ganze Gesellschaft“, so Münch. „Aus diesem Grund werde ich im September dieses Jahres einen Beirat aus Wissenschaftlern und Schulpraktikern ins Leben rufen, mit dem wir gemeinsam die Regionalkonferenzen auswerten und bis Ende des Jahres einen Maßnahmenplan erarbeiten werden. Außerdem werde ich die öffentliche Diskussion im Rahmen eines Runden Tisches, unter anderem mit Vertretern aus der Politik, von Interessensverbänden, aus den Gewerkschaften, fortsetzen.“
Lehrerbildung:
„In diesem Schuljahr werden mit der Vorbereitung eines neuen Lehrerbildungsgesetzes die Weichen für die Zukunft an unseren Schulen gestellt“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen künftig stärker als bisher auf die individuellen Voraussetzungen von Schülerinnen und Schülern eingehen – deswegen möchte ich bei der Weiterentwicklung der Lehrerbildung in der Aus- und Fortbildung einen weiteren Schwerpunkt setzen.“ Das Konzept zur Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung wird in diesem Herbst vorgelegt, das novellierte Lehrerbildungsgesetz soll im Herbst 2013 in Kraft treten.
Schwerpunkte des neuen Lehrerbildungsgesetzes:
* Die Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehramtsstudenten werden ausgebaut, indem Verfahren zur Feststellung der Eignung für den Lehrerberuf angewandt und Unterstützungsangebote zur Entwicklung psychosozialer Kompetenzen entwickelt werden.
* Die sonderpädagogischen bzw. inklusionspädagogischen Kompetenzen der Lehramtsstudierenden werden ausgebaut.
* Die fachbezogene Ausbildung wird stärker an der Profession der Lehrkräfte orientiert, d.h. die Fachdidaktik wird verbessert.
* Die Ausbildung für die einzelnen Lehrämter in Bezug auf die Anforderungen in den Schulstufen wird geschärft – unter anderem wird etwa die Ausbildung der Grundschullehrer verstärkt.
Parallel dazu werden die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zu aktuellen bildungspolitischen Schwerpunkten aktualisiert und intensiviert. So wird gemeinsam mit Wissenschaftlern der Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg ein Konzept zur Fortbildung und Begleitung von Englischlehrkräften erarbeitet. Beispiele für eine neue Form der Fortbildungsangebote sind zum einen eine 40-stündige Fortbildungsreihe zur individuellen Förderung und Inklusion, zum anderen die Ferienakademien für Englischlehrkräfte, an denen rund 120 Lehrerinnen und Lehrer in den Sommerferien teilgenommen haben. Ministerin Münch kündigt an, dass es in den Herbstferien einen weiteren zweiwöchigen Kurs für 60 Lehrkräfte geben wird.
„Zur Unterstützung der Lehrkräfte gehört aber auch Anerkennung“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen heute mehr denn je neben der fachbezogenen Kompetenzentwicklung und den gestiegenen Ansprüchen an Bildung viele weitere Aufgaben erfüllen – die psychologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen ebenso wie die Beratung und Motivation von Familien. Mit diesem Anspruch hat sich der Lehrer-Beruf zu einem der verantwortungsvollsten und anspruchsvollsten Berufe entwickelt. Aus Respekt vor den Leistungen der Lehrkräfte in unserem Land möchte ich in diesem Schuljahr erstmals besonders engagierte Lehrkräfte, stellvertretend für alle anderen Lehrerinnen und Lehrer, auszeichnen.“
Qualitätssicherung:
„Um die Qualität an den Schulen zu sichern, brauchen wir klare Vorgaben zu den Mindeststandards, die die Schüler in den einzelnen Jahrgangsstufen erreichen müssen“, so Münch. „Dazu wird neben Lektüreempfehlungen auch ein verbindlicher Grundwortschatz eingeführt, den die Grundschüler in den ersten vier Jahren erwerben und anwenden sollen. Außerdem werden wir regelmäßiger als bisher das Erreichen der Standards überprüfen.“ Im kommenden Schuljahr greifen mehrere Maßnahmen zur Qualitätssicherung an den Schulen:
* Leseförderung: Im Rahmen der Leseförderung soll das Textverständnis in allen Fächern verbessert werden. Die Schulen erhalten dazu Materialien und gezielte Unterstützung durch Beraterinnen und Berater. Für die Klasse 3 und für die Klasse 8 wird jeweils eine Auswahl von 4 bis 6 aktuellen Kinder- und Jugendbüchern empfohlen, aus der alle Schulen eine Ganzschrift verbindlich im Unterricht behandeln sollen.
* Grundwortschatz: Die Arbeit mit dem Grundwortschatz soll den Erwerb von Rechtschreibstrategien unterstützen. Ab diesem Schuljahr gilt ein verbindlicher Grundwortschatz Deutsch mit rund 700 Wörtern für die Klassen 1 bis 4. Er beinhaltet die 100 häufigsten Wörter (Funktionswörter) und etwa je 300 Wörter für die Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie für die Jahrgangsstufen 3 und 4. Diese Wörter sind entweder häufig, repräsentieren Rechtschreibmuster und -regeln oder sind im Sprachgebrauch der Kinder bedeutsam.
* Konkrete Anforderungen und Basiskompetenzen: Die bis zum Ende der Jahrgangsstufen 2, 4, 6, 8 und 10 zu erreichenden Basiskompetenzen für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch werden durch Aufgaben verdeutlicht. Sie konkretisieren die in den länderübergreifenden Kompetenzstufenmodellen festgelegten Mindest- und Regelstandards. Die Aufgaben sind in einem Aufgabenportal verfügbar.
* Überprüfung der Leistungen: Zur besseren Überprüfung der Schülerleistungen werden ab diesem Schuljahr Orientierungsarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 2 und 4 eingeführt. Zudem wird die Prüfung im Fach Englisch am Ende der Jahrgangsstufe 10 um einen zentralen Hörverstehenstest erweitert.
* Schulvisitation: Die zweite Runde der Schulvisitationen im Land Brandenburg läuft seit Januar 2011. Alle Schulen werden in den kommenden vier bis sechs Jahren ein zweites Mal visitiert. Die individuelle Förderung im Unterricht sowie Ganztag und Berufsorientierung sind neu als Visitationsthemen aufgenommen worden. Neu ist auch, dass Kurzfassungen der Schulberichte künftig im Schulporträt erhältlich und damit öffentlich zugänglich sind.
‘Schüler-BAföG‘:
Bildungsministerin Münch zog ein Jahr nach dem Start des brandenburgischen Ausbildungsförderungsgesetzes eine positive Bilanz. „Rund 1.250 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr das brandenburgische Schüler-BAföG genutzt – das sind deutlich mehr als wir erwartet haben“, betonte Münch. „Das zeigt: Der Einsatz hat sich gelohnt. Wir wollen, dass mehr Kinder aus einkommensschwachen Familien das Abitur oder die Fachhochschulreife erreichen und so Aufstiegschancen durch Bildung erhalten. Ich bin überzeugt, dass diese Förderung gepaart mit der Möglichkeit, auch weiterhin nach 13 Jahren das Abitur ablegen zu können, mehr jungen Menschen ein Abitur ermöglichen wird.“ Ministerin Münch rief die Schülerinnen und Schüler auf, die ab dem neuen Schuljahr eine gymnasiale Oberstufe oder einen zweijährigen vollzeitschulischen Bildungsgang der Fachoberschule besuchen auf, das brandenburgische „Schüler-BAföG“ zu nutzen. Sie erhalten – je nach Höhe des Eltern-Einkommens – 50 oder 100 Euro pro Monat für zusätzliche Bildungsausgaben wie Fachliteratur, Exkursionen, den Kauf von Computertechnik oder Theaterbesuche.
Neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe:
„Die neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe soll besser auf die gestiegenen Anforderungen in Studium und Beruf vorbereiten“, so Münch. „Dazu wird der naturwissenschaftlich-mathematische Bereich mit Mathematik und einer Naturwissenschaft als Pflichtfächer auf erhöhtem Anforderungsniveau verstärkt. Die Pflichtbelegung von zwei Fremdsprachen wird beibehalten, damit die Schülerinnen und Schüler für die Anforderungen einer globalisierten Welt in Studium und Beruf auch weiterhin gut gerüstet sind. Zudem wird eine breitere und zugleich vertiefte Allgemeinbildung vermittelt, indem fünf – statt bisher zwei – Fächer auf erhöhtem Anforderungsniveau belegt werden.“
Die neue Verordnung zur Gymnasialen Oberstufe gilt ab Schuljahresbeginn zunächst für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 an Gesamtschulen und Beruflichen Gymnasien. Ab dem Schuljahr 2012/13 findet sie dann auch für die Schülerinnen und Schüler an Gymnasien erstmals Anwendung. Im Frühjahr 2014 werden die ersten Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfung auf der Grundlage der neuen Verordnung ablegen. Die Rahmenlehrpläne in insgesamt 16 Fächern wurden überarbeitet und sind ab dem Schuljahr 2011/12 Grundlage für die Erarbeitung der schulinternen Curricula.
10. Klasse-Prüfungen mit Berlin:
Im Mai 2012 werden in Berlin und Brandenburg erstmals gleiche Aufgaben in den zentralen Prüfungen für den mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch eingesetzt. „Die gemeinsamen Aufgaben sind ein weiterer Schritt zur einheitlichen Bildungsregion Berlin-Brandenburg“, so Ministerin Münch. Im vergangenen Jahr wurden erstmals länderübergreifend gemeinsame Prüfungen in der Klasse 10 im Fach Mathematik durchgeführt. Bereits seit dem Schuljahr 2009/10 finden gemeinsam mit Berlin schriftliche Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch statt.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Spor
„Ich freue mich, dass wir trotz angespannter Haushaltslage in diesem Schuljahr in der Lage sind, 250 Lehrkräfte einzustellen – nahezu doppelt so viele, wie bisher geplant“, so Bildungsministerin Münch. „Das ist mehr, als wir derzeit brauchen, um die vereinbarte Schüler-Lehrer-Relation von 15,4 zu halten. Damit verbessern wir die Rahmenbedingungen für unsere Schulen“, betont Münch. „Indem wir junge und motivierte Nachwuchspädagogen einstellen, können wir junge Lehrerinnen und Lehrer ans Land binden und schaffen damit eine gute Ausgangslage für den mittelfristig steigenden Bedarf an Lehrkräften.“
Das Bildungsministerium hat das Schulressourcenkonzept 2007 evaluiert und als Lehrkräftebedarfsplanung und Einstellungsplanung fortgeschrieben. „Der sozialverträgliche Personalabbau und Beschäftigungsverzicht wurde weitestgehend realisiert – dadurch konnten Personalüberhänge von jährlich bis zu 1.500 Stellen fast vollständig vermieden werden“, so die Bilanz von Ministerin Münch. In den kommenden drei Schuljahren benötigen unsere Schulen weitere 1.400 neue Lehrkräfte.“ Aus diesem Grund werde Brandenburg im kommenden Jahr seine Einstellungskampagne wieder aufnehmen, so Münch. „Brandenburg ist ein attraktives Land für Nachwuchslehrerinnen und -lehrer – das zeigt die hohe Zahl von rund 1.600 Bewerbern allein in diesem Jahr.“
Inklusion:
Ein zentraler bildungspolitischer Schwerpunkt ist das Thema Inklusion, so Bildungsministerin Münch. „Unser zentrales Ziel ist es, kein Kind zurückzulassen. Deshalb soll künftig jedes Kind mit einem besonderen Förderbedarf im Lernen, in der sprachlichen Entwicklung oder im Verhalten ein inklusives Angebot in der Schule vor Ort erhalten. Dafür möchte ich unsere Schulen in die Lage versetzen, künftig alle Schüler aufnehmen und bestmöglich fördern und unterstützen zu können.“
Die sechs Regionalkonferenzen im vergangenen Schuljahr und die öffentlichen Diskussionen zeigen, dass es zum Thema „Inklusion“ ein großes Bedürfnis nach Austausch gibt. „Das begrüße ich ausdrücklich, denn wir brauchen diese Debatte. Den Weg zu einer inklusiven Schule gibt nicht allein das Ministerium vor – dafür brauchen wir die ganze Gesellschaft“, so Münch. „Aus diesem Grund werde ich im September dieses Jahres einen Beirat aus Wissenschaftlern und Schulpraktikern ins Leben rufen, mit dem wir gemeinsam die Regionalkonferenzen auswerten und bis Ende des Jahres einen Maßnahmenplan erarbeiten werden. Außerdem werde ich die öffentliche Diskussion im Rahmen eines Runden Tisches, unter anderem mit Vertretern aus der Politik, von Interessensverbänden, aus den Gewerkschaften, fortsetzen.“
Lehrerbildung:
„In diesem Schuljahr werden mit der Vorbereitung eines neuen Lehrerbildungsgesetzes die Weichen für die Zukunft an unseren Schulen gestellt“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen künftig stärker als bisher auf die individuellen Voraussetzungen von Schülerinnen und Schülern eingehen – deswegen möchte ich bei der Weiterentwicklung der Lehrerbildung in der Aus- und Fortbildung einen weiteren Schwerpunkt setzen.“ Das Konzept zur Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung wird in diesem Herbst vorgelegt, das novellierte Lehrerbildungsgesetz soll im Herbst 2013 in Kraft treten.
Schwerpunkte des neuen Lehrerbildungsgesetzes:
* Die Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehramtsstudenten werden ausgebaut, indem Verfahren zur Feststellung der Eignung für den Lehrerberuf angewandt und Unterstützungsangebote zur Entwicklung psychosozialer Kompetenzen entwickelt werden.
* Die sonderpädagogischen bzw. inklusionspädagogischen Kompetenzen der Lehramtsstudierenden werden ausgebaut.
* Die fachbezogene Ausbildung wird stärker an der Profession der Lehrkräfte orientiert, d.h. die Fachdidaktik wird verbessert.
* Die Ausbildung für die einzelnen Lehrämter in Bezug auf die Anforderungen in den Schulstufen wird geschärft – unter anderem wird etwa die Ausbildung der Grundschullehrer verstärkt.
Parallel dazu werden die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zu aktuellen bildungspolitischen Schwerpunkten aktualisiert und intensiviert. So wird gemeinsam mit Wissenschaftlern der Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg ein Konzept zur Fortbildung und Begleitung von Englischlehrkräften erarbeitet. Beispiele für eine neue Form der Fortbildungsangebote sind zum einen eine 40-stündige Fortbildungsreihe zur individuellen Förderung und Inklusion, zum anderen die Ferienakademien für Englischlehrkräfte, an denen rund 120 Lehrerinnen und Lehrer in den Sommerferien teilgenommen haben. Ministerin Münch kündigt an, dass es in den Herbstferien einen weiteren zweiwöchigen Kurs für 60 Lehrkräfte geben wird.
„Zur Unterstützung der Lehrkräfte gehört aber auch Anerkennung“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen heute mehr denn je neben der fachbezogenen Kompetenzentwicklung und den gestiegenen Ansprüchen an Bildung viele weitere Aufgaben erfüllen – die psychologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen ebenso wie die Beratung und Motivation von Familien. Mit diesem Anspruch hat sich der Lehrer-Beruf zu einem der verantwortungsvollsten und anspruchsvollsten Berufe entwickelt. Aus Respekt vor den Leistungen der Lehrkräfte in unserem Land möchte ich in diesem Schuljahr erstmals besonders engagierte Lehrkräfte, stellvertretend für alle anderen Lehrerinnen und Lehrer, auszeichnen.“
Qualitätssicherung:
„Um die Qualität an den Schulen zu sichern, brauchen wir klare Vorgaben zu den Mindeststandards, die die Schüler in den einzelnen Jahrgangsstufen erreichen müssen“, so Münch. „Dazu wird neben Lektüreempfehlungen auch ein verbindlicher Grundwortschatz eingeführt, den die Grundschüler in den ersten vier Jahren erwerben und anwenden sollen. Außerdem werden wir regelmäßiger als bisher das Erreichen der Standards überprüfen.“ Im kommenden Schuljahr greifen mehrere Maßnahmen zur Qualitätssicherung an den Schulen:
* Leseförderung: Im Rahmen der Leseförderung soll das Textverständnis in allen Fächern verbessert werden. Die Schulen erhalten dazu Materialien und gezielte Unterstützung durch Beraterinnen und Berater. Für die Klasse 3 und für die Klasse 8 wird jeweils eine Auswahl von 4 bis 6 aktuellen Kinder- und Jugendbüchern empfohlen, aus der alle Schulen eine Ganzschrift verbindlich im Unterricht behandeln sollen.
* Grundwortschatz: Die Arbeit mit dem Grundwortschatz soll den Erwerb von Rechtschreibstrategien unterstützen. Ab diesem Schuljahr gilt ein verbindlicher Grundwortschatz Deutsch mit rund 700 Wörtern für die Klassen 1 bis 4. Er beinhaltet die 100 häufigsten Wörter (Funktionswörter) und etwa je 300 Wörter für die Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie für die Jahrgangsstufen 3 und 4. Diese Wörter sind entweder häufig, repräsentieren Rechtschreibmuster und -regeln oder sind im Sprachgebrauch der Kinder bedeutsam.
* Konkrete Anforderungen und Basiskompetenzen: Die bis zum Ende der Jahrgangsstufen 2, 4, 6, 8 und 10 zu erreichenden Basiskompetenzen für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch werden durch Aufgaben verdeutlicht. Sie konkretisieren die in den länderübergreifenden Kompetenzstufenmodellen festgelegten Mindest- und Regelstandards. Die Aufgaben sind in einem Aufgabenportal verfügbar.
* Überprüfung der Leistungen: Zur besseren Überprüfung der Schülerleistungen werden ab diesem Schuljahr Orientierungsarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 2 und 4 eingeführt. Zudem wird die Prüfung im Fach Englisch am Ende der Jahrgangsstufe 10 um einen zentralen Hörverstehenstest erweitert.
* Schulvisitation: Die zweite Runde der Schulvisitationen im Land Brandenburg läuft seit Januar 2011. Alle Schulen werden in den kommenden vier bis sechs Jahren ein zweites Mal visitiert. Die individuelle Förderung im Unterricht sowie Ganztag und Berufsorientierung sind neu als Visitationsthemen aufgenommen worden. Neu ist auch, dass Kurzfassungen der Schulberichte künftig im Schulporträt erhältlich und damit öffentlich zugänglich sind.
‘Schüler-BAföG‘:
Bildungsministerin Münch zog ein Jahr nach dem Start des brandenburgischen Ausbildungsförderungsgesetzes eine positive Bilanz. „Rund 1.250 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr das brandenburgische Schüler-BAföG genutzt – das sind deutlich mehr als wir erwartet haben“, betonte Münch. „Das zeigt: Der Einsatz hat sich gelohnt. Wir wollen, dass mehr Kinder aus einkommensschwachen Familien das Abitur oder die Fachhochschulreife erreichen und so Aufstiegschancen durch Bildung erhalten. Ich bin überzeugt, dass diese Förderung gepaart mit der Möglichkeit, auch weiterhin nach 13 Jahren das Abitur ablegen zu können, mehr jungen Menschen ein Abitur ermöglichen wird.“ Ministerin Münch rief die Schülerinnen und Schüler auf, die ab dem neuen Schuljahr eine gymnasiale Oberstufe oder einen zweijährigen vollzeitschulischen Bildungsgang der Fachoberschule besuchen auf, das brandenburgische „Schüler-BAföG“ zu nutzen. Sie erhalten – je nach Höhe des Eltern-Einkommens – 50 oder 100 Euro pro Monat für zusätzliche Bildungsausgaben wie Fachliteratur, Exkursionen, den Kauf von Computertechnik oder Theaterbesuche.
Neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe:
„Die neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe soll besser auf die gestiegenen Anforderungen in Studium und Beruf vorbereiten“, so Münch. „Dazu wird der naturwissenschaftlich-mathematische Bereich mit Mathematik und einer Naturwissenschaft als Pflichtfächer auf erhöhtem Anforderungsniveau verstärkt. Die Pflichtbelegung von zwei Fremdsprachen wird beibehalten, damit die Schülerinnen und Schüler für die Anforderungen einer globalisierten Welt in Studium und Beruf auch weiterhin gut gerüstet sind. Zudem wird eine breitere und zugleich vertiefte Allgemeinbildung vermittelt, indem fünf – statt bisher zwei – Fächer auf erhöhtem Anforderungsniveau belegt werden.“
Die neue Verordnung zur Gymnasialen Oberstufe gilt ab Schuljahresbeginn zunächst für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 an Gesamtschulen und Beruflichen Gymnasien. Ab dem Schuljahr 2012/13 findet sie dann auch für die Schülerinnen und Schüler an Gymnasien erstmals Anwendung. Im Frühjahr 2014 werden die ersten Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfung auf der Grundlage der neuen Verordnung ablegen. Die Rahmenlehrpläne in insgesamt 16 Fächern wurden überarbeitet und sind ab dem Schuljahr 2011/12 Grundlage für die Erarbeitung der schulinternen Curricula.
10. Klasse-Prüfungen mit Berlin:
Im Mai 2012 werden in Berlin und Brandenburg erstmals gleiche Aufgaben in den zentralen Prüfungen für den mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch eingesetzt. „Die gemeinsamen Aufgaben sind ein weiterer Schritt zur einheitlichen Bildungsregion Berlin-Brandenburg“, so Ministerin Münch. Im vergangenen Jahr wurden erstmals länderübergreifend gemeinsame Prüfungen in der Klasse 10 im Fach Mathematik durchgeführt. Bereits seit dem Schuljahr 2009/10 finden gemeinsam mit Berlin schriftliche Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch statt.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Spor
„Ich freue mich, dass wir trotz angespannter Haushaltslage in diesem Schuljahr in der Lage sind, 250 Lehrkräfte einzustellen – nahezu doppelt so viele, wie bisher geplant“, so Bildungsministerin Münch. „Das ist mehr, als wir derzeit brauchen, um die vereinbarte Schüler-Lehrer-Relation von 15,4 zu halten. Damit verbessern wir die Rahmenbedingungen für unsere Schulen“, betont Münch. „Indem wir junge und motivierte Nachwuchspädagogen einstellen, können wir junge Lehrerinnen und Lehrer ans Land binden und schaffen damit eine gute Ausgangslage für den mittelfristig steigenden Bedarf an Lehrkräften.“
Das Bildungsministerium hat das Schulressourcenkonzept 2007 evaluiert und als Lehrkräftebedarfsplanung und Einstellungsplanung fortgeschrieben. „Der sozialverträgliche Personalabbau und Beschäftigungsverzicht wurde weitestgehend realisiert – dadurch konnten Personalüberhänge von jährlich bis zu 1.500 Stellen fast vollständig vermieden werden“, so die Bilanz von Ministerin Münch. In den kommenden drei Schuljahren benötigen unsere Schulen weitere 1.400 neue Lehrkräfte.“ Aus diesem Grund werde Brandenburg im kommenden Jahr seine Einstellungskampagne wieder aufnehmen, so Münch. „Brandenburg ist ein attraktives Land für Nachwuchslehrerinnen und -lehrer – das zeigt die hohe Zahl von rund 1.600 Bewerbern allein in diesem Jahr.“
Inklusion:
Ein zentraler bildungspolitischer Schwerpunkt ist das Thema Inklusion, so Bildungsministerin Münch. „Unser zentrales Ziel ist es, kein Kind zurückzulassen. Deshalb soll künftig jedes Kind mit einem besonderen Förderbedarf im Lernen, in der sprachlichen Entwicklung oder im Verhalten ein inklusives Angebot in der Schule vor Ort erhalten. Dafür möchte ich unsere Schulen in die Lage versetzen, künftig alle Schüler aufnehmen und bestmöglich fördern und unterstützen zu können.“
Die sechs Regionalkonferenzen im vergangenen Schuljahr und die öffentlichen Diskussionen zeigen, dass es zum Thema „Inklusion“ ein großes Bedürfnis nach Austausch gibt. „Das begrüße ich ausdrücklich, denn wir brauchen diese Debatte. Den Weg zu einer inklusiven Schule gibt nicht allein das Ministerium vor – dafür brauchen wir die ganze Gesellschaft“, so Münch. „Aus diesem Grund werde ich im September dieses Jahres einen Beirat aus Wissenschaftlern und Schulpraktikern ins Leben rufen, mit dem wir gemeinsam die Regionalkonferenzen auswerten und bis Ende des Jahres einen Maßnahmenplan erarbeiten werden. Außerdem werde ich die öffentliche Diskussion im Rahmen eines Runden Tisches, unter anderem mit Vertretern aus der Politik, von Interessensverbänden, aus den Gewerkschaften, fortsetzen.“
Lehrerbildung:
„In diesem Schuljahr werden mit der Vorbereitung eines neuen Lehrerbildungsgesetzes die Weichen für die Zukunft an unseren Schulen gestellt“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen künftig stärker als bisher auf die individuellen Voraussetzungen von Schülerinnen und Schülern eingehen – deswegen möchte ich bei der Weiterentwicklung der Lehrerbildung in der Aus- und Fortbildung einen weiteren Schwerpunkt setzen.“ Das Konzept zur Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung wird in diesem Herbst vorgelegt, das novellierte Lehrerbildungsgesetz soll im Herbst 2013 in Kraft treten.
Schwerpunkte des neuen Lehrerbildungsgesetzes:
* Die Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehramtsstudenten werden ausgebaut, indem Verfahren zur Feststellung der Eignung für den Lehrerberuf angewandt und Unterstützungsangebote zur Entwicklung psychosozialer Kompetenzen entwickelt werden.
* Die sonderpädagogischen bzw. inklusionspädagogischen Kompetenzen der Lehramtsstudierenden werden ausgebaut.
* Die fachbezogene Ausbildung wird stärker an der Profession der Lehrkräfte orientiert, d.h. die Fachdidaktik wird verbessert.
* Die Ausbildung für die einzelnen Lehrämter in Bezug auf die Anforderungen in den Schulstufen wird geschärft – unter anderem wird etwa die Ausbildung der Grundschullehrer verstärkt.
Parallel dazu werden die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zu aktuellen bildungspolitischen Schwerpunkten aktualisiert und intensiviert. So wird gemeinsam mit Wissenschaftlern der Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg ein Konzept zur Fortbildung und Begleitung von Englischlehrkräften erarbeitet. Beispiele für eine neue Form der Fortbildungsangebote sind zum einen eine 40-stündige Fortbildungsreihe zur individuellen Förderung und Inklusion, zum anderen die Ferienakademien für Englischlehrkräfte, an denen rund 120 Lehrerinnen und Lehrer in den Sommerferien teilgenommen haben. Ministerin Münch kündigt an, dass es in den Herbstferien einen weiteren zweiwöchigen Kurs für 60 Lehrkräfte geben wird.
„Zur Unterstützung der Lehrkräfte gehört aber auch Anerkennung“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen heute mehr denn je neben der fachbezogenen Kompetenzentwicklung und den gestiegenen Ansprüchen an Bildung viele weitere Aufgaben erfüllen – die psychologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen ebenso wie die Beratung und Motivation von Familien. Mit diesem Anspruch hat sich der Lehrer-Beruf zu einem der verantwortungsvollsten und anspruchsvollsten Berufe entwickelt. Aus Respekt vor den Leistungen der Lehrkräfte in unserem Land möchte ich in diesem Schuljahr erstmals besonders engagierte Lehrkräfte, stellvertretend für alle anderen Lehrerinnen und Lehrer, auszeichnen.“
Qualitätssicherung:
„Um die Qualität an den Schulen zu sichern, brauchen wir klare Vorgaben zu den Mindeststandards, die die Schüler in den einzelnen Jahrgangsstufen erreichen müssen“, so Münch. „Dazu wird neben Lektüreempfehlungen auch ein verbindlicher Grundwortschatz eingeführt, den die Grundschüler in den ersten vier Jahren erwerben und anwenden sollen. Außerdem werden wir regelmäßiger als bisher das Erreichen der Standards überprüfen.“ Im kommenden Schuljahr greifen mehrere Maßnahmen zur Qualitätssicherung an den Schulen:
* Leseförderung: Im Rahmen der Leseförderung soll das Textverständnis in allen Fächern verbessert werden. Die Schulen erhalten dazu Materialien und gezielte Unterstützung durch Beraterinnen und Berater. Für die Klasse 3 und für die Klasse 8 wird jeweils eine Auswahl von 4 bis 6 aktuellen Kinder- und Jugendbüchern empfohlen, aus der alle Schulen eine Ganzschrift verbindlich im Unterricht behandeln sollen.
* Grundwortschatz: Die Arbeit mit dem Grundwortschatz soll den Erwerb von Rechtschreibstrategien unterstützen. Ab diesem Schuljahr gilt ein verbindlicher Grundwortschatz Deutsch mit rund 700 Wörtern für die Klassen 1 bis 4. Er beinhaltet die 100 häufigsten Wörter (Funktionswörter) und etwa je 300 Wörter für die Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie für die Jahrgangsstufen 3 und 4. Diese Wörter sind entweder häufig, repräsentieren Rechtschreibmuster und -regeln oder sind im Sprachgebrauch der Kinder bedeutsam.
* Konkrete Anforderungen und Basiskompetenzen: Die bis zum Ende der Jahrgangsstufen 2, 4, 6, 8 und 10 zu erreichenden Basiskompetenzen für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch werden durch Aufgaben verdeutlicht. Sie konkretisieren die in den länderübergreifenden Kompetenzstufenmodellen festgelegten Mindest- und Regelstandards. Die Aufgaben sind in einem Aufgabenportal verfügbar.
* Überprüfung der Leistungen: Zur besseren Überprüfung der Schülerleistungen werden ab diesem Schuljahr Orientierungsarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 2 und 4 eingeführt. Zudem wird die Prüfung im Fach Englisch am Ende der Jahrgangsstufe 10 um einen zentralen Hörverstehenstest erweitert.
* Schulvisitation: Die zweite Runde der Schulvisitationen im Land Brandenburg läuft seit Januar 2011. Alle Schulen werden in den kommenden vier bis sechs Jahren ein zweites Mal visitiert. Die individuelle Förderung im Unterricht sowie Ganztag und Berufsorientierung sind neu als Visitationsthemen aufgenommen worden. Neu ist auch, dass Kurzfassungen der Schulberichte künftig im Schulporträt erhältlich und damit öffentlich zugänglich sind.
‘Schüler-BAföG‘:
Bildungsministerin Münch zog ein Jahr nach dem Start des brandenburgischen Ausbildungsförderungsgesetzes eine positive Bilanz. „Rund 1.250 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr das brandenburgische Schüler-BAföG genutzt – das sind deutlich mehr als wir erwartet haben“, betonte Münch. „Das zeigt: Der Einsatz hat sich gelohnt. Wir wollen, dass mehr Kinder aus einkommensschwachen Familien das Abitur oder die Fachhochschulreife erreichen und so Aufstiegschancen durch Bildung erhalten. Ich bin überzeugt, dass diese Förderung gepaart mit der Möglichkeit, auch weiterhin nach 13 Jahren das Abitur ablegen zu können, mehr jungen Menschen ein Abitur ermöglichen wird.“ Ministerin Münch rief die Schülerinnen und Schüler auf, die ab dem neuen Schuljahr eine gymnasiale Oberstufe oder einen zweijährigen vollzeitschulischen Bildungsgang der Fachoberschule besuchen auf, das brandenburgische „Schüler-BAföG“ zu nutzen. Sie erhalten – je nach Höhe des Eltern-Einkommens – 50 oder 100 Euro pro Monat für zusätzliche Bildungsausgaben wie Fachliteratur, Exkursionen, den Kauf von Computertechnik oder Theaterbesuche.
Neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe:
„Die neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe soll besser auf die gestiegenen Anforderungen in Studium und Beruf vorbereiten“, so Münch. „Dazu wird der naturwissenschaftlich-mathematische Bereich mit Mathematik und einer Naturwissenschaft als Pflichtfächer auf erhöhtem Anforderungsniveau verstärkt. Die Pflichtbelegung von zwei Fremdsprachen wird beibehalten, damit die Schülerinnen und Schüler für die Anforderungen einer globalisierten Welt in Studium und Beruf auch weiterhin gut gerüstet sind. Zudem wird eine breitere und zugleich vertiefte Allgemeinbildung vermittelt, indem fünf – statt bisher zwei – Fächer auf erhöhtem Anforderungsniveau belegt werden.“
Die neue Verordnung zur Gymnasialen Oberstufe gilt ab Schuljahresbeginn zunächst für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 an Gesamtschulen und Beruflichen Gymnasien. Ab dem Schuljahr 2012/13 findet sie dann auch für die Schülerinnen und Schüler an Gymnasien erstmals Anwendung. Im Frühjahr 2014 werden die ersten Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfung auf der Grundlage der neuen Verordnung ablegen. Die Rahmenlehrpläne in insgesamt 16 Fächern wurden überarbeitet und sind ab dem Schuljahr 2011/12 Grundlage für die Erarbeitung der schulinternen Curricula.
10. Klasse-Prüfungen mit Berlin:
Im Mai 2012 werden in Berlin und Brandenburg erstmals gleiche Aufgaben in den zentralen Prüfungen für den mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch eingesetzt. „Die gemeinsamen Aufgaben sind ein weiterer Schritt zur einheitlichen Bildungsregion Berlin-Brandenburg“, so Ministerin Münch. Im vergangenen Jahr wurden erstmals länderübergreifend gemeinsame Prüfungen in der Klasse 10 im Fach Mathematik durchgeführt. Bereits seit dem Schuljahr 2009/10 finden gemeinsam mit Berlin schriftliche Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch statt.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Spor
„Ich freue mich, dass wir trotz angespannter Haushaltslage in diesem Schuljahr in der Lage sind, 250 Lehrkräfte einzustellen – nahezu doppelt so viele, wie bisher geplant“, so Bildungsministerin Münch. „Das ist mehr, als wir derzeit brauchen, um die vereinbarte Schüler-Lehrer-Relation von 15,4 zu halten. Damit verbessern wir die Rahmenbedingungen für unsere Schulen“, betont Münch. „Indem wir junge und motivierte Nachwuchspädagogen einstellen, können wir junge Lehrerinnen und Lehrer ans Land binden und schaffen damit eine gute Ausgangslage für den mittelfristig steigenden Bedarf an Lehrkräften.“
Das Bildungsministerium hat das Schulressourcenkonzept 2007 evaluiert und als Lehrkräftebedarfsplanung und Einstellungsplanung fortgeschrieben. „Der sozialverträgliche Personalabbau und Beschäftigungsverzicht wurde weitestgehend realisiert – dadurch konnten Personalüberhänge von jährlich bis zu 1.500 Stellen fast vollständig vermieden werden“, so die Bilanz von Ministerin Münch. In den kommenden drei Schuljahren benötigen unsere Schulen weitere 1.400 neue Lehrkräfte.“ Aus diesem Grund werde Brandenburg im kommenden Jahr seine Einstellungskampagne wieder aufnehmen, so Münch. „Brandenburg ist ein attraktives Land für Nachwuchslehrerinnen und -lehrer – das zeigt die hohe Zahl von rund 1.600 Bewerbern allein in diesem Jahr.“
Inklusion:
Ein zentraler bildungspolitischer Schwerpunkt ist das Thema Inklusion, so Bildungsministerin Münch. „Unser zentrales Ziel ist es, kein Kind zurückzulassen. Deshalb soll künftig jedes Kind mit einem besonderen Förderbedarf im Lernen, in der sprachlichen Entwicklung oder im Verhalten ein inklusives Angebot in der Schule vor Ort erhalten. Dafür möchte ich unsere Schulen in die Lage versetzen, künftig alle Schüler aufnehmen und bestmöglich fördern und unterstützen zu können.“
Die sechs Regionalkonferenzen im vergangenen Schuljahr und die öffentlichen Diskussionen zeigen, dass es zum Thema „Inklusion“ ein großes Bedürfnis nach Austausch gibt. „Das begrüße ich ausdrücklich, denn wir brauchen diese Debatte. Den Weg zu einer inklusiven Schule gibt nicht allein das Ministerium vor – dafür brauchen wir die ganze Gesellschaft“, so Münch. „Aus diesem Grund werde ich im September dieses Jahres einen Beirat aus Wissenschaftlern und Schulpraktikern ins Leben rufen, mit dem wir gemeinsam die Regionalkonferenzen auswerten und bis Ende des Jahres einen Maßnahmenplan erarbeiten werden. Außerdem werde ich die öffentliche Diskussion im Rahmen eines Runden Tisches, unter anderem mit Vertretern aus der Politik, von Interessensverbänden, aus den Gewerkschaften, fortsetzen.“
Lehrerbildung:
„In diesem Schuljahr werden mit der Vorbereitung eines neuen Lehrerbildungsgesetzes die Weichen für die Zukunft an unseren Schulen gestellt“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen künftig stärker als bisher auf die individuellen Voraussetzungen von Schülerinnen und Schülern eingehen – deswegen möchte ich bei der Weiterentwicklung der Lehrerbildung in der Aus- und Fortbildung einen weiteren Schwerpunkt setzen.“ Das Konzept zur Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung wird in diesem Herbst vorgelegt, das novellierte Lehrerbildungsgesetz soll im Herbst 2013 in Kraft treten.
Schwerpunkte des neuen Lehrerbildungsgesetzes:
* Die Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehramtsstudenten werden ausgebaut, indem Verfahren zur Feststellung der Eignung für den Lehrerberuf angewandt und Unterstützungsangebote zur Entwicklung psychosozialer Kompetenzen entwickelt werden.
* Die sonderpädagogischen bzw. inklusionspädagogischen Kompetenzen der Lehramtsstudierenden werden ausgebaut.
* Die fachbezogene Ausbildung wird stärker an der Profession der Lehrkräfte orientiert, d.h. die Fachdidaktik wird verbessert.
* Die Ausbildung für die einzelnen Lehrämter in Bezug auf die Anforderungen in den Schulstufen wird geschärft – unter anderem wird etwa die Ausbildung der Grundschullehrer verstärkt.
Parallel dazu werden die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zu aktuellen bildungspolitischen Schwerpunkten aktualisiert und intensiviert. So wird gemeinsam mit Wissenschaftlern der Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg ein Konzept zur Fortbildung und Begleitung von Englischlehrkräften erarbeitet. Beispiele für eine neue Form der Fortbildungsangebote sind zum einen eine 40-stündige Fortbildungsreihe zur individuellen Förderung und Inklusion, zum anderen die Ferienakademien für Englischlehrkräfte, an denen rund 120 Lehrerinnen und Lehrer in den Sommerferien teilgenommen haben. Ministerin Münch kündigt an, dass es in den Herbstferien einen weiteren zweiwöchigen Kurs für 60 Lehrkräfte geben wird.
„Zur Unterstützung der Lehrkräfte gehört aber auch Anerkennung“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen heute mehr denn je neben der fachbezogenen Kompetenzentwicklung und den gestiegenen Ansprüchen an Bildung viele weitere Aufgaben erfüllen – die psychologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen ebenso wie die Beratung und Motivation von Familien. Mit diesem Anspruch hat sich der Lehrer-Beruf zu einem der verantwortungsvollsten und anspruchsvollsten Berufe entwickelt. Aus Respekt vor den Leistungen der Lehrkräfte in unserem Land möchte ich in diesem Schuljahr erstmals besonders engagierte Lehrkräfte, stellvertretend für alle anderen Lehrerinnen und Lehrer, auszeichnen.“
Qualitätssicherung:
„Um die Qualität an den Schulen zu sichern, brauchen wir klare Vorgaben zu den Mindeststandards, die die Schüler in den einzelnen Jahrgangsstufen erreichen müssen“, so Münch. „Dazu wird neben Lektüreempfehlungen auch ein verbindlicher Grundwortschatz eingeführt, den die Grundschüler in den ersten vier Jahren erwerben und anwenden sollen. Außerdem werden wir regelmäßiger als bisher das Erreichen der Standards überprüfen.“ Im kommenden Schuljahr greifen mehrere Maßnahmen zur Qualitätssicherung an den Schulen:
* Leseförderung: Im Rahmen der Leseförderung soll das Textverständnis in allen Fächern verbessert werden. Die Schulen erhalten dazu Materialien und gezielte Unterstützung durch Beraterinnen und Berater. Für die Klasse 3 und für die Klasse 8 wird jeweils eine Auswahl von 4 bis 6 aktuellen Kinder- und Jugendbüchern empfohlen, aus der alle Schulen eine Ganzschrift verbindlich im Unterricht behandeln sollen.
* Grundwortschatz: Die Arbeit mit dem Grundwortschatz soll den Erwerb von Rechtschreibstrategien unterstützen. Ab diesem Schuljahr gilt ein verbindlicher Grundwortschatz Deutsch mit rund 700 Wörtern für die Klassen 1 bis 4. Er beinhaltet die 100 häufigsten Wörter (Funktionswörter) und etwa je 300 Wörter für die Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie für die Jahrgangsstufen 3 und 4. Diese Wörter sind entweder häufig, repräsentieren Rechtschreibmuster und -regeln oder sind im Sprachgebrauch der Kinder bedeutsam.
* Konkrete Anforderungen und Basiskompetenzen: Die bis zum Ende der Jahrgangsstufen 2, 4, 6, 8 und 10 zu erreichenden Basiskompetenzen für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch werden durch Aufgaben verdeutlicht. Sie konkretisieren die in den länderübergreifenden Kompetenzstufenmodellen festgelegten Mindest- und Regelstandards. Die Aufgaben sind in einem Aufgabenportal verfügbar.
* Überprüfung der Leistungen: Zur besseren Überprüfung der Schülerleistungen werden ab diesem Schuljahr Orientierungsarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 2 und 4 eingeführt. Zudem wird die Prüfung im Fach Englisch am Ende der Jahrgangsstufe 10 um einen zentralen Hörverstehenstest erweitert.
* Schulvisitation: Die zweite Runde der Schulvisitationen im Land Brandenburg läuft seit Januar 2011. Alle Schulen werden in den kommenden vier bis sechs Jahren ein zweites Mal visitiert. Die individuelle Förderung im Unterricht sowie Ganztag und Berufsorientierung sind neu als Visitationsthemen aufgenommen worden. Neu ist auch, dass Kurzfassungen der Schulberichte künftig im Schulporträt erhältlich und damit öffentlich zugänglich sind.
‘Schüler-BAföG‘:
Bildungsministerin Münch zog ein Jahr nach dem Start des brandenburgischen Ausbildungsförderungsgesetzes eine positive Bilanz. „Rund 1.250 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr das brandenburgische Schüler-BAföG genutzt – das sind deutlich mehr als wir erwartet haben“, betonte Münch. „Das zeigt: Der Einsatz hat sich gelohnt. Wir wollen, dass mehr Kinder aus einkommensschwachen Familien das Abitur oder die Fachhochschulreife erreichen und so Aufstiegschancen durch Bildung erhalten. Ich bin überzeugt, dass diese Förderung gepaart mit der Möglichkeit, auch weiterhin nach 13 Jahren das Abitur ablegen zu können, mehr jungen Menschen ein Abitur ermöglichen wird.“ Ministerin Münch rief die Schülerinnen und Schüler auf, die ab dem neuen Schuljahr eine gymnasiale Oberstufe oder einen zweijährigen vollzeitschulischen Bildungsgang der Fachoberschule besuchen auf, das brandenburgische „Schüler-BAföG“ zu nutzen. Sie erhalten – je nach Höhe des Eltern-Einkommens – 50 oder 100 Euro pro Monat für zusätzliche Bildungsausgaben wie Fachliteratur, Exkursionen, den Kauf von Computertechnik oder Theaterbesuche.
Neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe:
„Die neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe soll besser auf die gestiegenen Anforderungen in Studium und Beruf vorbereiten“, so Münch. „Dazu wird der naturwissenschaftlich-mathematische Bereich mit Mathematik und einer Naturwissenschaft als Pflichtfächer auf erhöhtem Anforderungsniveau verstärkt. Die Pflichtbelegung von zwei Fremdsprachen wird beibehalten, damit die Schülerinnen und Schüler für die Anforderungen einer globalisierten Welt in Studium und Beruf auch weiterhin gut gerüstet sind. Zudem wird eine breitere und zugleich vertiefte Allgemeinbildung vermittelt, indem fünf – statt bisher zwei – Fächer auf erhöhtem Anforderungsniveau belegt werden.“
Die neue Verordnung zur Gymnasialen Oberstufe gilt ab Schuljahresbeginn zunächst für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 an Gesamtschulen und Beruflichen Gymnasien. Ab dem Schuljahr 2012/13 findet sie dann auch für die Schülerinnen und Schüler an Gymnasien erstmals Anwendung. Im Frühjahr 2014 werden die ersten Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfung auf der Grundlage der neuen Verordnung ablegen. Die Rahmenlehrpläne in insgesamt 16 Fächern wurden überarbeitet und sind ab dem Schuljahr 2011/12 Grundlage für die Erarbeitung der schulinternen Curricula.
10. Klasse-Prüfungen mit Berlin:
Im Mai 2012 werden in Berlin und Brandenburg erstmals gleiche Aufgaben in den zentralen Prüfungen für den mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch eingesetzt. „Die gemeinsamen Aufgaben sind ein weiterer Schritt zur einheitlichen Bildungsregion Berlin-Brandenburg“, so Ministerin Münch. Im vergangenen Jahr wurden erstmals länderübergreifend gemeinsame Prüfungen in der Klasse 10 im Fach Mathematik durchgeführt. Bereits seit dem Schuljahr 2009/10 finden gemeinsam mit Berlin schriftliche Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch statt.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Spor
„Ich freue mich, dass wir trotz angespannter Haushaltslage in diesem Schuljahr in der Lage sind, 250 Lehrkräfte einzustellen – nahezu doppelt so viele, wie bisher geplant“, so Bildungsministerin Münch. „Das ist mehr, als wir derzeit brauchen, um die vereinbarte Schüler-Lehrer-Relation von 15,4 zu halten. Damit verbessern wir die Rahmenbedingungen für unsere Schulen“, betont Münch. „Indem wir junge und motivierte Nachwuchspädagogen einstellen, können wir junge Lehrerinnen und Lehrer ans Land binden und schaffen damit eine gute Ausgangslage für den mittelfristig steigenden Bedarf an Lehrkräften.“
Das Bildungsministerium hat das Schulressourcenkonzept 2007 evaluiert und als Lehrkräftebedarfsplanung und Einstellungsplanung fortgeschrieben. „Der sozialverträgliche Personalabbau und Beschäftigungsverzicht wurde weitestgehend realisiert – dadurch konnten Personalüberhänge von jährlich bis zu 1.500 Stellen fast vollständig vermieden werden“, so die Bilanz von Ministerin Münch. In den kommenden drei Schuljahren benötigen unsere Schulen weitere 1.400 neue Lehrkräfte.“ Aus diesem Grund werde Brandenburg im kommenden Jahr seine Einstellungskampagne wieder aufnehmen, so Münch. „Brandenburg ist ein attraktives Land für Nachwuchslehrerinnen und -lehrer – das zeigt die hohe Zahl von rund 1.600 Bewerbern allein in diesem Jahr.“
Inklusion:
Ein zentraler bildungspolitischer Schwerpunkt ist das Thema Inklusion, so Bildungsministerin Münch. „Unser zentrales Ziel ist es, kein Kind zurückzulassen. Deshalb soll künftig jedes Kind mit einem besonderen Förderbedarf im Lernen, in der sprachlichen Entwicklung oder im Verhalten ein inklusives Angebot in der Schule vor Ort erhalten. Dafür möchte ich unsere Schulen in die Lage versetzen, künftig alle Schüler aufnehmen und bestmöglich fördern und unterstützen zu können.“
Die sechs Regionalkonferenzen im vergangenen Schuljahr und die öffentlichen Diskussionen zeigen, dass es zum Thema „Inklusion“ ein großes Bedürfnis nach Austausch gibt. „Das begrüße ich ausdrücklich, denn wir brauchen diese Debatte. Den Weg zu einer inklusiven Schule gibt nicht allein das Ministerium vor – dafür brauchen wir die ganze Gesellschaft“, so Münch. „Aus diesem Grund werde ich im September dieses Jahres einen Beirat aus Wissenschaftlern und Schulpraktikern ins Leben rufen, mit dem wir gemeinsam die Regionalkonferenzen auswerten und bis Ende des Jahres einen Maßnahmenplan erarbeiten werden. Außerdem werde ich die öffentliche Diskussion im Rahmen eines Runden Tisches, unter anderem mit Vertretern aus der Politik, von Interessensverbänden, aus den Gewerkschaften, fortsetzen.“
Lehrerbildung:
„In diesem Schuljahr werden mit der Vorbereitung eines neuen Lehrerbildungsgesetzes die Weichen für die Zukunft an unseren Schulen gestellt“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen künftig stärker als bisher auf die individuellen Voraussetzungen von Schülerinnen und Schülern eingehen – deswegen möchte ich bei der Weiterentwicklung der Lehrerbildung in der Aus- und Fortbildung einen weiteren Schwerpunkt setzen.“ Das Konzept zur Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung wird in diesem Herbst vorgelegt, das novellierte Lehrerbildungsgesetz soll im Herbst 2013 in Kraft treten.
Schwerpunkte des neuen Lehrerbildungsgesetzes:
* Die Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehramtsstudenten werden ausgebaut, indem Verfahren zur Feststellung der Eignung für den Lehrerberuf angewandt und Unterstützungsangebote zur Entwicklung psychosozialer Kompetenzen entwickelt werden.
* Die sonderpädagogischen bzw. inklusionspädagogischen Kompetenzen der Lehramtsstudierenden werden ausgebaut.
* Die fachbezogene Ausbildung wird stärker an der Profession der Lehrkräfte orientiert, d.h. die Fachdidaktik wird verbessert.
* Die Ausbildung für die einzelnen Lehrämter in Bezug auf die Anforderungen in den Schulstufen wird geschärft – unter anderem wird etwa die Ausbildung der Grundschullehrer verstärkt.
Parallel dazu werden die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zu aktuellen bildungspolitischen Schwerpunkten aktualisiert und intensiviert. So wird gemeinsam mit Wissenschaftlern der Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg ein Konzept zur Fortbildung und Begleitung von Englischlehrkräften erarbeitet. Beispiele für eine neue Form der Fortbildungsangebote sind zum einen eine 40-stündige Fortbildungsreihe zur individuellen Förderung und Inklusion, zum anderen die Ferienakademien für Englischlehrkräfte, an denen rund 120 Lehrerinnen und Lehrer in den Sommerferien teilgenommen haben. Ministerin Münch kündigt an, dass es in den Herbstferien einen weiteren zweiwöchigen Kurs für 60 Lehrkräfte geben wird.
„Zur Unterstützung der Lehrkräfte gehört aber auch Anerkennung“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen heute mehr denn je neben der fachbezogenen Kompetenzentwicklung und den gestiegenen Ansprüchen an Bildung viele weitere Aufgaben erfüllen – die psychologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen ebenso wie die Beratung und Motivation von Familien. Mit diesem Anspruch hat sich der Lehrer-Beruf zu einem der verantwortungsvollsten und anspruchsvollsten Berufe entwickelt. Aus Respekt vor den Leistungen der Lehrkräfte in unserem Land möchte ich in diesem Schuljahr erstmals besonders engagierte Lehrkräfte, stellvertretend für alle anderen Lehrerinnen und Lehrer, auszeichnen.“
Qualitätssicherung:
„Um die Qualität an den Schulen zu sichern, brauchen wir klare Vorgaben zu den Mindeststandards, die die Schüler in den einzelnen Jahrgangsstufen erreichen müssen“, so Münch. „Dazu wird neben Lektüreempfehlungen auch ein verbindlicher Grundwortschatz eingeführt, den die Grundschüler in den ersten vier Jahren erwerben und anwenden sollen. Außerdem werden wir regelmäßiger als bisher das Erreichen der Standards überprüfen.“ Im kommenden Schuljahr greifen mehrere Maßnahmen zur Qualitätssicherung an den Schulen:
* Leseförderung: Im Rahmen der Leseförderung soll das Textverständnis in allen Fächern verbessert werden. Die Schulen erhalten dazu Materialien und gezielte Unterstützung durch Beraterinnen und Berater. Für die Klasse 3 und für die Klasse 8 wird jeweils eine Auswahl von 4 bis 6 aktuellen Kinder- und Jugendbüchern empfohlen, aus der alle Schulen eine Ganzschrift verbindlich im Unterricht behandeln sollen.
* Grundwortschatz: Die Arbeit mit dem Grundwortschatz soll den Erwerb von Rechtschreibstrategien unterstützen. Ab diesem Schuljahr gilt ein verbindlicher Grundwortschatz Deutsch mit rund 700 Wörtern für die Klassen 1 bis 4. Er beinhaltet die 100 häufigsten Wörter (Funktionswörter) und etwa je 300 Wörter für die Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie für die Jahrgangsstufen 3 und 4. Diese Wörter sind entweder häufig, repräsentieren Rechtschreibmuster und -regeln oder sind im Sprachgebrauch der Kinder bedeutsam.
* Konkrete Anforderungen und Basiskompetenzen: Die bis zum Ende der Jahrgangsstufen 2, 4, 6, 8 und 10 zu erreichenden Basiskompetenzen für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch werden durch Aufgaben verdeutlicht. Sie konkretisieren die in den länderübergreifenden Kompetenzstufenmodellen festgelegten Mindest- und Regelstandards. Die Aufgaben sind in einem Aufgabenportal verfügbar.
* Überprüfung der Leistungen: Zur besseren Überprüfung der Schülerleistungen werden ab diesem Schuljahr Orientierungsarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 2 und 4 eingeführt. Zudem wird die Prüfung im Fach Englisch am Ende der Jahrgangsstufe 10 um einen zentralen Hörverstehenstest erweitert.
* Schulvisitation: Die zweite Runde der Schulvisitationen im Land Brandenburg läuft seit Januar 2011. Alle Schulen werden in den kommenden vier bis sechs Jahren ein zweites Mal visitiert. Die individuelle Förderung im Unterricht sowie Ganztag und Berufsorientierung sind neu als Visitationsthemen aufgenommen worden. Neu ist auch, dass Kurzfassungen der Schulberichte künftig im Schulporträt erhältlich und damit öffentlich zugänglich sind.
‘Schüler-BAföG‘:
Bildungsministerin Münch zog ein Jahr nach dem Start des brandenburgischen Ausbildungsförderungsgesetzes eine positive Bilanz. „Rund 1.250 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr das brandenburgische Schüler-BAföG genutzt – das sind deutlich mehr als wir erwartet haben“, betonte Münch. „Das zeigt: Der Einsatz hat sich gelohnt. Wir wollen, dass mehr Kinder aus einkommensschwachen Familien das Abitur oder die Fachhochschulreife erreichen und so Aufstiegschancen durch Bildung erhalten. Ich bin überzeugt, dass diese Förderung gepaart mit der Möglichkeit, auch weiterhin nach 13 Jahren das Abitur ablegen zu können, mehr jungen Menschen ein Abitur ermöglichen wird.“ Ministerin Münch rief die Schülerinnen und Schüler auf, die ab dem neuen Schuljahr eine gymnasiale Oberstufe oder einen zweijährigen vollzeitschulischen Bildungsgang der Fachoberschule besuchen auf, das brandenburgische „Schüler-BAföG“ zu nutzen. Sie erhalten – je nach Höhe des Eltern-Einkommens – 50 oder 100 Euro pro Monat für zusätzliche Bildungsausgaben wie Fachliteratur, Exkursionen, den Kauf von Computertechnik oder Theaterbesuche.
Neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe:
„Die neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe soll besser auf die gestiegenen Anforderungen in Studium und Beruf vorbereiten“, so Münch. „Dazu wird der naturwissenschaftlich-mathematische Bereich mit Mathematik und einer Naturwissenschaft als Pflichtfächer auf erhöhtem Anforderungsniveau verstärkt. Die Pflichtbelegung von zwei Fremdsprachen wird beibehalten, damit die Schülerinnen und Schüler für die Anforderungen einer globalisierten Welt in Studium und Beruf auch weiterhin gut gerüstet sind. Zudem wird eine breitere und zugleich vertiefte Allgemeinbildung vermittelt, indem fünf – statt bisher zwei – Fächer auf erhöhtem Anforderungsniveau belegt werden.“
Die neue Verordnung zur Gymnasialen Oberstufe gilt ab Schuljahresbeginn zunächst für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 an Gesamtschulen und Beruflichen Gymnasien. Ab dem Schuljahr 2012/13 findet sie dann auch für die Schülerinnen und Schüler an Gymnasien erstmals Anwendung. Im Frühjahr 2014 werden die ersten Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfung auf der Grundlage der neuen Verordnung ablegen. Die Rahmenlehrpläne in insgesamt 16 Fächern wurden überarbeitet und sind ab dem Schuljahr 2011/12 Grundlage für die Erarbeitung der schulinternen Curricula.
10. Klasse-Prüfungen mit Berlin:
Im Mai 2012 werden in Berlin und Brandenburg erstmals gleiche Aufgaben in den zentralen Prüfungen für den mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch eingesetzt. „Die gemeinsamen Aufgaben sind ein weiterer Schritt zur einheitlichen Bildungsregion Berlin-Brandenburg“, so Ministerin Münch. Im vergangenen Jahr wurden erstmals länderübergreifend gemeinsame Prüfungen in der Klasse 10 im Fach Mathematik durchgeführt. Bereits seit dem Schuljahr 2009/10 finden gemeinsam mit Berlin schriftliche Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch statt.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Spor
„Ich freue mich, dass wir trotz angespannter Haushaltslage in diesem Schuljahr in der Lage sind, 250 Lehrkräfte einzustellen – nahezu doppelt so viele, wie bisher geplant“, so Bildungsministerin Münch. „Das ist mehr, als wir derzeit brauchen, um die vereinbarte Schüler-Lehrer-Relation von 15,4 zu halten. Damit verbessern wir die Rahmenbedingungen für unsere Schulen“, betont Münch. „Indem wir junge und motivierte Nachwuchspädagogen einstellen, können wir junge Lehrerinnen und Lehrer ans Land binden und schaffen damit eine gute Ausgangslage für den mittelfristig steigenden Bedarf an Lehrkräften.“
Das Bildungsministerium hat das Schulressourcenkonzept 2007 evaluiert und als Lehrkräftebedarfsplanung und Einstellungsplanung fortgeschrieben. „Der sozialverträgliche Personalabbau und Beschäftigungsverzicht wurde weitestgehend realisiert – dadurch konnten Personalüberhänge von jährlich bis zu 1.500 Stellen fast vollständig vermieden werden“, so die Bilanz von Ministerin Münch. In den kommenden drei Schuljahren benötigen unsere Schulen weitere 1.400 neue Lehrkräfte.“ Aus diesem Grund werde Brandenburg im kommenden Jahr seine Einstellungskampagne wieder aufnehmen, so Münch. „Brandenburg ist ein attraktives Land für Nachwuchslehrerinnen und -lehrer – das zeigt die hohe Zahl von rund 1.600 Bewerbern allein in diesem Jahr.“
Inklusion:
Ein zentraler bildungspolitischer Schwerpunkt ist das Thema Inklusion, so Bildungsministerin Münch. „Unser zentrales Ziel ist es, kein Kind zurückzulassen. Deshalb soll künftig jedes Kind mit einem besonderen Förderbedarf im Lernen, in der sprachlichen Entwicklung oder im Verhalten ein inklusives Angebot in der Schule vor Ort erhalten. Dafür möchte ich unsere Schulen in die Lage versetzen, künftig alle Schüler aufnehmen und bestmöglich fördern und unterstützen zu können.“
Die sechs Regionalkonferenzen im vergangenen Schuljahr und die öffentlichen Diskussionen zeigen, dass es zum Thema „Inklusion“ ein großes Bedürfnis nach Austausch gibt. „Das begrüße ich ausdrücklich, denn wir brauchen diese Debatte. Den Weg zu einer inklusiven Schule gibt nicht allein das Ministerium vor – dafür brauchen wir die ganze Gesellschaft“, so Münch. „Aus diesem Grund werde ich im September dieses Jahres einen Beirat aus Wissenschaftlern und Schulpraktikern ins Leben rufen, mit dem wir gemeinsam die Regionalkonferenzen auswerten und bis Ende des Jahres einen Maßnahmenplan erarbeiten werden. Außerdem werde ich die öffentliche Diskussion im Rahmen eines Runden Tisches, unter anderem mit Vertretern aus der Politik, von Interessensverbänden, aus den Gewerkschaften, fortsetzen.“
Lehrerbildung:
„In diesem Schuljahr werden mit der Vorbereitung eines neuen Lehrerbildungsgesetzes die Weichen für die Zukunft an unseren Schulen gestellt“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen künftig stärker als bisher auf die individuellen Voraussetzungen von Schülerinnen und Schülern eingehen – deswegen möchte ich bei der Weiterentwicklung der Lehrerbildung in der Aus- und Fortbildung einen weiteren Schwerpunkt setzen.“ Das Konzept zur Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung wird in diesem Herbst vorgelegt, das novellierte Lehrerbildungsgesetz soll im Herbst 2013 in Kraft treten.
Schwerpunkte des neuen Lehrerbildungsgesetzes:
* Die Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehramtsstudenten werden ausgebaut, indem Verfahren zur Feststellung der Eignung für den Lehrerberuf angewandt und Unterstützungsangebote zur Entwicklung psychosozialer Kompetenzen entwickelt werden.
* Die sonderpädagogischen bzw. inklusionspädagogischen Kompetenzen der Lehramtsstudierenden werden ausgebaut.
* Die fachbezogene Ausbildung wird stärker an der Profession der Lehrkräfte orientiert, d.h. die Fachdidaktik wird verbessert.
* Die Ausbildung für die einzelnen Lehrämter in Bezug auf die Anforderungen in den Schulstufen wird geschärft – unter anderem wird etwa die Ausbildung der Grundschullehrer verstärkt.
Parallel dazu werden die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zu aktuellen bildungspolitischen Schwerpunkten aktualisiert und intensiviert. So wird gemeinsam mit Wissenschaftlern der Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg ein Konzept zur Fortbildung und Begleitung von Englischlehrkräften erarbeitet. Beispiele für eine neue Form der Fortbildungsangebote sind zum einen eine 40-stündige Fortbildungsreihe zur individuellen Förderung und Inklusion, zum anderen die Ferienakademien für Englischlehrkräfte, an denen rund 120 Lehrerinnen und Lehrer in den Sommerferien teilgenommen haben. Ministerin Münch kündigt an, dass es in den Herbstferien einen weiteren zweiwöchigen Kurs für 60 Lehrkräfte geben wird.
„Zur Unterstützung der Lehrkräfte gehört aber auch Anerkennung“, so Münch. „Lehrerinnen und Lehrer müssen heute mehr denn je neben der fachbezogenen Kompetenzentwicklung und den gestiegenen Ansprüchen an Bildung viele weitere Aufgaben erfüllen – die psychologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen ebenso wie die Beratung und Motivation von Familien. Mit diesem Anspruch hat sich der Lehrer-Beruf zu einem der verantwortungsvollsten und anspruchsvollsten Berufe entwickelt. Aus Respekt vor den Leistungen der Lehrkräfte in unserem Land möchte ich in diesem Schuljahr erstmals besonders engagierte Lehrkräfte, stellvertretend für alle anderen Lehrerinnen und Lehrer, auszeichnen.“
Qualitätssicherung:
„Um die Qualität an den Schulen zu sichern, brauchen wir klare Vorgaben zu den Mindeststandards, die die Schüler in den einzelnen Jahrgangsstufen erreichen müssen“, so Münch. „Dazu wird neben Lektüreempfehlungen auch ein verbindlicher Grundwortschatz eingeführt, den die Grundschüler in den ersten vier Jahren erwerben und anwenden sollen. Außerdem werden wir regelmäßiger als bisher das Erreichen der Standards überprüfen.“ Im kommenden Schuljahr greifen mehrere Maßnahmen zur Qualitätssicherung an den Schulen:
* Leseförderung: Im Rahmen der Leseförderung soll das Textverständnis in allen Fächern verbessert werden. Die Schulen erhalten dazu Materialien und gezielte Unterstützung durch Beraterinnen und Berater. Für die Klasse 3 und für die Klasse 8 wird jeweils eine Auswahl von 4 bis 6 aktuellen Kinder- und Jugendbüchern empfohlen, aus der alle Schulen eine Ganzschrift verbindlich im Unterricht behandeln sollen.
* Grundwortschatz: Die Arbeit mit dem Grundwortschatz soll den Erwerb von Rechtschreibstrategien unterstützen. Ab diesem Schuljahr gilt ein verbindlicher Grundwortschatz Deutsch mit rund 700 Wörtern für die Klassen 1 bis 4. Er beinhaltet die 100 häufigsten Wörter (Funktionswörter) und etwa je 300 Wörter für die Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie für die Jahrgangsstufen 3 und 4. Diese Wörter sind entweder häufig, repräsentieren Rechtschreibmuster und -regeln oder sind im Sprachgebrauch der Kinder bedeutsam.
* Konkrete Anforderungen und Basiskompetenzen: Die bis zum Ende der Jahrgangsstufen 2, 4, 6, 8 und 10 zu erreichenden Basiskompetenzen für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch werden durch Aufgaben verdeutlicht. Sie konkretisieren die in den länderübergreifenden Kompetenzstufenmodellen festgelegten Mindest- und Regelstandards. Die Aufgaben sind in einem Aufgabenportal verfügbar.
* Überprüfung der Leistungen: Zur besseren Überprüfung der Schülerleistungen werden ab diesem Schuljahr Orientierungsarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 2 und 4 eingeführt. Zudem wird die Prüfung im Fach Englisch am Ende der Jahrgangsstufe 10 um einen zentralen Hörverstehenstest erweitert.
* Schulvisitation: Die zweite Runde der Schulvisitationen im Land Brandenburg läuft seit Januar 2011. Alle Schulen werden in den kommenden vier bis sechs Jahren ein zweites Mal visitiert. Die individuelle Förderung im Unterricht sowie Ganztag und Berufsorientierung sind neu als Visitationsthemen aufgenommen worden. Neu ist auch, dass Kurzfassungen der Schulberichte künftig im Schulporträt erhältlich und damit öffentlich zugänglich sind.
‘Schüler-BAföG‘:
Bildungsministerin Münch zog ein Jahr nach dem Start des brandenburgischen Ausbildungsförderungsgesetzes eine positive Bilanz. „Rund 1.250 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr das brandenburgische Schüler-BAföG genutzt – das sind deutlich mehr als wir erwartet haben“, betonte Münch. „Das zeigt: Der Einsatz hat sich gelohnt. Wir wollen, dass mehr Kinder aus einkommensschwachen Familien das Abitur oder die Fachhochschulreife erreichen und so Aufstiegschancen durch Bildung erhalten. Ich bin überzeugt, dass diese Förderung gepaart mit der Möglichkeit, auch weiterhin nach 13 Jahren das Abitur ablegen zu können, mehr jungen Menschen ein Abitur ermöglichen wird.“ Ministerin Münch rief die Schülerinnen und Schüler auf, die ab dem neuen Schuljahr eine gymnasiale Oberstufe oder einen zweijährigen vollzeitschulischen Bildungsgang der Fachoberschule besuchen auf, das brandenburgische „Schüler-BAföG“ zu nutzen. Sie erhalten – je nach Höhe des Eltern-Einkommens – 50 oder 100 Euro pro Monat für zusätzliche Bildungsausgaben wie Fachliteratur, Exkursionen, den Kauf von Computertechnik oder Theaterbesuche.
Neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe:
„Die neue Struktur der Gymnasialen Oberstufe soll besser auf die gestiegenen Anforderungen in Studium und Beruf vorbereiten“, so Münch. „Dazu wird der naturwissenschaftlich-mathematische Bereich mit Mathematik und einer Naturwissenschaft als Pflichtfächer auf erhöhtem Anforderungsniveau verstärkt. Die Pflichtbelegung von zwei Fremdsprachen wird beibehalten, damit die Schülerinnen und Schüler für die Anforderungen einer globalisierten Welt in Studium und Beruf auch weiterhin gut gerüstet sind. Zudem wird eine breitere und zugleich vertiefte Allgemeinbildung vermittelt, indem fünf – statt bisher zwei – Fächer auf erhöhtem Anforderungsniveau belegt werden.“
Die neue Verordnung zur Gymnasialen Oberstufe gilt ab Schuljahresbeginn zunächst für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 an Gesamtschulen und Beruflichen Gymnasien. Ab dem Schuljahr 2012/13 findet sie dann auch für die Schülerinnen und Schüler an Gymnasien erstmals Anwendung. Im Frühjahr 2014 werden die ersten Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfung auf der Grundlage der neuen Verordnung ablegen. Die Rahmenlehrpläne in insgesamt 16 Fächern wurden überarbeitet und sind ab dem Schuljahr 2011/12 Grundlage für die Erarbeitung der schulinternen Curricula.
10. Klasse-Prüfungen mit Berlin:
Im Mai 2012 werden in Berlin und Brandenburg erstmals gleiche Aufgaben in den zentralen Prüfungen für den mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch eingesetzt. „Die gemeinsamen Aufgaben sind ein weiterer Schritt zur einheitlichen Bildungsregion Berlin-Brandenburg“, so Ministerin Münch. Im vergangenen Jahr wurden erstmals länderübergreifend gemeinsame Prüfungen in der Klasse 10 im Fach Mathematik durchgeführt. Bereits seit dem Schuljahr 2009/10 finden gemeinsam mit Berlin schriftliche Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch statt.
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Spor