Brandenburgs Forstminister Jörg Vogelsänger hat heute im Potsdamer Landtag sein Angebot erneuert, dass Forstleute an bundeseigenen Wasserstraßen Dienst an Schleusen machen.
„Voraussetzung ist die Prüfung der fachlichen, rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen mit dem Bund. Dies ist unabdingbar, denn können wir als Land keine Aufgaben übernehmen, für die das Bundesverkehrsministerium in der Verantwortung steht. Im Interesse der vielen Menschen, die Brandenburg mit dem Boot erkunden, sind wir aber bereit, in den Sommermonaten Mitarbeiter der Landesforstverwaltung für diese Aufgabe abzustellen, um das knappe Schleusenpersonal des Bundes zu entlasten und damit längere Öffnungszeiten an den Schleusen zu ermöglichen.“
Wegen akutem Personalmangel an den Schleusen hatte die Wasser- und Schifffahrtsdirektion des Bundes (WSD) eingeschränkte Bedienzeiten an den Schleusen angeordnet. Vogelsänger hatte darauf hin dem Bund vorgeschlagen, Mitarbeiter des Landesforstbetriebes für diese Aufgabe zu qualifizieren. Der Minister stellte klar, dass es nicht darum gehe, dauerhaft Landespersonal zur Sicherung attraktiver Öffnungszeiten von Schleusen des Bundes einzusetzen. Der Bund sei und bleibe finanziell und personell in der Pflicht: „Erste Gespräche des Landesforstbetriebs mit der WSD haben ergeben, dass dies ein gangbarer Weg sein könnte. Nun ist das Bundesverkehrsministerium als übergeordnete Behörde in der Pflicht, die weiteren Schritte einzuleiten.“ Voraussetzung ist allerdings, dass die Forstleute zunächst eine Fortbildung zum Schichtleiter an Schleusenbetriebsstellen absolvieren, dem ein dreimonatiges Praktikum vorausgeht. Dieses könne noch in diesem Jahr starten, so dass zur Saison 2016 Beschäftigte des Landesforstbetriebes beim Schleusendienst voll wirksam werden können.
Der Wassertourismus gehört zu den Markenzeichen des Landes. Die Entwicklung von Angeboten in diesem Bereich ist Bestandteil der Landestourismuskonzeption. Ein gutes Beispiel dafür sei auch das gerade vergangene Woche vorgestellte Projekt eines neuen wassertouristischen Leitsystems, das mit 473.000 Euro aus ELER-Mitteln unterstützt wird. „Solche Projekte, die den Wassertourismus fördern, werden aber konterkariert, wenn es an den Schleusen kein Durchkommen gibt. Deshalb muss es hier für die Wassertouristen unbedingt eine Verbesserung geben und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das auch gemeinsam erreichen werden“, sagte Vogelsänger.
Quelle & Foto: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft