Brandenburgs Agrarstaatssekretär Rainer Bretschneider ist heute zum offiziellen Start der Heidelbeersaison nach Klaistow gekommen. Hier feiert das gastgebende Gartenbauunternehmen Buschmann&Winkelmann in diesem Jahr auch das 20. Jubiläum seiner Betriebsgründung.
„Auch wenn sich in diesem Jahr der Saisonstart wegen der Witterung des Frühjahrs leicht verzögert hat, hat das zum Glück keine Auswirkungen auf die Ernte“, so der Staatssekretär: „Brandenburgs Gärtner erwarten eine gute Beerensaison und hoffen darauf, dass wieder viele Berliner und Brandenburger die Gelegenheit nutzen, um beim Pflücken der Heidelbeeren selbst aktiv zu werden.“
Ende der Neunzigerjahre fingen auch in Brandenburg Spargelbauern an, sich mit den Kulturheidelbeeren ein zweites Standbein zu schaffen. Ein großer Teil der Ernte wird zum Selbstpflücken angeboten. Darüber hinaus kultivieren die Gartenbaubetriebe in der Beerensaison auch Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren.
Spargelbetrieb wird multikulturell
Weithin bekannt wurde das Unternehmen Buschmann&Winkelmann vor allem als Spargelhof. Im April 2004 begannen die Eigentümer Ausweitung des eigentlichen Spargelbetriebs. Umgestaltung einer bestehenden Aufbereitungshalle in eine Scheune mit einem erweiterten Hofladen, einer Hofbäckerei, einem Landfleischer, einer Dekoscheune sowie einem Scheunenrestaurant. Es folgte die Eröffnung eines 8 Hektar Naturwildgeheges mit Schwarzwild, Damwild, Rotwild, Muffelwild, ein Kletterwald und Wanderwege auf 460 Hektar, die unter anderem in die auf einer Waldlichtung gelegenen Heidelbeerplantagen führen. Die Hälfte der Ernte geht ab Hof über den Ladentisch oder über den Umweg eines selbst gepflückten Korbes an den Mann und an die Frau. Der Betrieb verfügt über 450 Hektar Spargelanlagen, 50 Hektar Erdbeeren, 10 Hektar Heidelbeeren, 1 Hektar Cranberries, 22 Hektar Kürbisse sowie Blumen und anderes Gemüse. Vier Familienmitglieder sind im Betrieb. Das Unternehmen beschäftigt 70 Festangestellte, darunter Bäcker, Fleischer, Köche, Tischler, Förster und während der Spargelsaison 600 bis 800 polnische und rumänische Erntehelfer, 250 deutsche Aushilfen als Kraftfahrer, Verkäufer, Servicepersonal.
Von Mitte Juli bis Ende September dreht sich auf dem Spargel- und Erlebnishof Klaistow alles um die knackigen Blauen, ob bei der Selbstpflücke oder in der Marktscheune, in der Hofbäckerei und im Scheunenrestaurant. Sie begegnen den Besuchern einfach überall auf dem Hof. Die Heidelbeeren sind wahrlich keine Lückenfüller mehr zwischen der Spargelsaison und Kürbisausstellung, sondern eine weitere gesunde Attraktion für die Besucher.
Gesund und gegen Radikale
Das Besondere an dieser kleinen runden Frucht ist ihr außerordentlicher Gesundheitswert. Die knackigen Beeren sind nicht nur gut haltbar, vielseitig verwendbar und sehr schmackhaft, sondern verbergen sehr viele gesundheitsfördernde Eigenschaften und sind zudem noch kalorienarm und vitaminreich. Die Beeren sind cholesterinfrei, wirken blutfettsenkend, helfen aufgrund des geringen Natrium- und des hohen Kaliumgehalts beim Abspecken und sind reich an Antioxidanten, die das Krebsrisiko senken können. Außerdem wirken sie durch die Neutralisierung der so genannten freien Radikale dem Alterungsprozess positiv entgegen und machen resistenter gegen die Folgen von Stress.
Wald und Kultur
Die einen genießen die Waldheidelbeeren, die zu den ältesten bekannten Wildfrüchten gehören, in lichten Mischwäldern und in Hochmooren wachsen. Deren Geschmack kräftiger und aromatischer ist und die Farbe, durch und durch schwarzblau. Andere mögen jedoch mehr die Kulturheidelbeere, die in ihrer Frucht größer ist als die Wildform, in ihrem Geschmack milder und das Fruchtfleisch hell gefärbt und somit kaum die bläuliche Farbe im Mund oder anderswo hinterlässt. Standort für die Pflanzen sind meist Waldlichtungen.
Mit rund 75 Hektar Anbaufläche rangiert Brandenburg bundesweit an vierter Stelle. Im vergangenen Jahr sind 20 Hektar hinzugekommen. Der Ernteertrag 2009 betrug 411 Tonnen Kulturheidelbeeren.
Vor 101 Jahren, nämlich 1909, begannen Gärtner in Deutschland die in Nordamerika heimischen, wild wachsenden Heidelbeersträucher zu kultivieren. Von den weltweit über 100 Arten wurden einige zur Züchtung ausgewählt und systematisch angebaut. Der Botaniker Dr. Wilhelm Heermann aus Rinteln an der Weser testete in den Zwanzigerjahren eine ganze Reihe der amerikanischen Züchtungen auf ihre Anbaueignung in Deutschland. Anfang der Dreißigerjahre begann er, die Anbaueignung in märkischen Gebieten zu überprüfen. Und das mit gutem Erfolg, denn er nahm auch die züchterische Bearbeitung auf.
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
Foto © JoJan (wikipedia.org)
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