Wer den Schutz von Wildnisgebieten in Deutschland unterstützen möchte, kann jetzt auf der Website www.wildniskonferenz.de seine Stimme für die Potsdamer Wildnisresolution abgeben. Auch Vorträge und Impressionen der Wildniskonferenz 2010 sind online veröffentlicht.
Mehr Wildnis in Deutschland, das bedeutet nicht Entvölkerung strukturschwacher Regionen, sondern Zuwachs an Lebensqualität – gleichzeitig bieten Wildnisgebiete Chancen für eine Regionalentwicklung, die auf naturverträglichen Tourismus setzt. Das war eines der Ergebnisse der Wildniskonferenz, die am 17. Mai 2010 mit 250 Teilnehmern in der Potsdamer Staatskanzlei stattfand.
Nur 0,5 Prozent der Landfläche Deutschlands können bislang als Wildnis bezeichnet werden. Dass es mehr werden soll, hat sich die Bundesregierung schon 2007 vorgenommen: In der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ist Wildnisentwicklung auf 2% der Landfläche Deutschlands bis 2020 als Ziel festgeschrieben.
Doch die Sicherung wertvoller Wildnisgebiete ist ein Wettlauf mit der Zeit. Im Rahmen der Wildniskonferenz hat die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg deshalb eine Resolution veröffentlicht, die zur Einhaltung und schnellen Umsetzung dieses Ziels mahnt. Die beiden großen Deutschen Naturschutzverbände NABU und BUND, der WWF, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt und zahlreiche Stiftungen und Vereine sind bereits Unterstützer der Wildnisresolution. Unter anderem fordert die Resolution, dass Wildnis als Leitbild in das Bundesnaturschutzgesetz und in die Landesgesetze aufgenommen wird. Auch bei den Europäischen Natura 2000-Richtlinien soll der Wert großflächiger Wildnisgebiete mit natürlicher Entwicklung stärker berücksichtigt werden. Zudem wird bis 2011 von der Bundesregierung ein Maßnahmenplan gefordert, der die geografischen, zeitlichen und finanziellen Eckwerte zur Erreichung des 2%-Ziels festlegt.
Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, die Umsetzung des gesetzlich geregelten Biotopverbundes und damit die Vernetzung großflächiger Wildnisentwicklungsgebiete voranzubringen.
Nur mit vielen tatkräftigen Unterstützern kann die Resolution wirken: Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg lädt Organisationen und Privatpersonen herzlich dazu ein, der Wildnis ihre Stimme zu geben und die Resolution unter www.wildniskonferenz.de mitzuzeichnen. Die gesammelten Stimmen werden im Internet und in einem Tagungsband zur Konferenz veröffentlicht.
Hintergrund
Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg wurde im Mai 2000 vom Land Brandenburg, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Umweltstiftung WWF Deutschland, dem Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung und einer Privatperson gegründet.
Die Wildniskonferenz am 17. Mai 2010 stand unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen und wurde mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums kofinanziert.
Quelle: Stiftung Naturlandschaften Brandenburg
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