Am 17. März hat Birgit Gidde im Auftrag von Staatssekretär Rudolf Zeeb in Finsterwalde eine Auszeichnung an Bürgermeister Jörg Gampe übergeben. Die „Zukunftsstadt Finsterwalde“ ist von der Staatskanzlei als „Demografie-Beispiel“ auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten“ geehrt worden. Mit dem Projekt beteiligt sich die Kommune an dem vom Bundesforschungsministerium ausgelobten Wettbewerb „Zukunftsstadt“. Birgit Gidde lobte das beispielhafte Vorgehen der Stadt bei der Konzeptentwicklung. Alle maßgeblichen Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Sport und Kultur seien mit ins Boot geholt worden.
Finsterwalde ist eine von bundesweit 52 Kommunen, die im Wettbewerb „Zukunftsstadt“ den Zuschlag erhielten, ihre Vision einer „Stadt der Zukunft 2030+“ zu entwickeln. Der Sängerstadt gelang es beispielhaft, die Bürgerinnen und Bürger daran zu beteiligen. Im vergangenen halben Jahr wurde in verschiedenen Formaten die Zukunft der Stadt diskutiert. Um möglichst viele Einwohner zu erreichen, gingen die Verantwortlichen auch ungewöhnliche Wege. So wurden eine „Heimathütte“ auf dem Weihnachtsmarkt zum Anbahnen von Gesprächen ebenso genutzt wie einen Unternehmerstammtisch. Auch bei einer Postkartenaktion wurden Vorschläge gesammelt. Viel Wert legten die Initiatoren auf die Mitarbeit der jüngeren Generation. Für das Konzept Zukunftsstadt wurden beispielsweise Schulprojekte ausgewertet.
Birgit Gidde sagte: „Die Finsterwalder haben sich gemeinsam auf den Weg in die ‚Stadt von morgen‘ gemacht. Das Konzept wurde nicht am grünen Tisch erdacht. Die Wünsche und Vorstellungen von Alt und Jung für eine lebens- und liebenswerte Kommune sind eingeflossen. Für die Verbundenheit mit dem Heimatort ist das enorm wichtig. Das gilt auch und gerade für die Einladung der Initiatoren an die junge Generation, an der Zukunft mitzuwirken.“ Birgit Gidde verwies zugleich darauf, dass sich die Stadt bei der Entwicklung ihres Konzepts auf bewährte Strukturen stützen konnte. Sie nannte in diesem Zusammenhang den 2006 gegründeten Verein „Generationen gehen gemeinsam“, der auch die Rückkehrerinitiative „Comeback Elbe-Elster“ betreut. Sie betonte: „Die Auszeichnung als ‚Demografie-Beispiel‘ ist deshalb auch Anerkennung und Wertschätzung für dieses Engagement.“
Die Ehrung fand im Rahmen der Gesamtpräsentation aller Einzelprojekte statt. Birgit Gidde freute sich, dass die Schülerinnen und Schüler der Nehesdorfer Grundschule ihre Projekte persönlich präsentierten.
Bürgermeister Jörg Gampe sagte: Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungs- und Entwicklungsprozessen spielt in der Sängerstadt traditionell eine große Rolle. Ich freue mich, dass insbesondere die jüngsten Finsterwalderinnen und Finsterwalder mit viel Ideenreichtum, aber auch mit Ernsthaftigkeit die Themen im Rahmen der „Zukunftsstadt“ behandelt haben. Gern wird Städten in unserer Größenordnung wenig Entwicklungspotenzial nachgesagt. Für Finsterwalde sehe ich das nicht so. Es hat sich gezeigt, dass die Finsterwalderinnen und Finsterwalder Visionen haben, Perspektiven für ihre Heimatstadt sehen und bereit sind, Dinge auf den Weg zu bringen.
Im Wettbewerb „Zukunftsstadt“ müssen bis Ende März 2016 alle 52 Kommunen ihre Ideen einreichen. 20 Kommunen werden dann ausgewählt, ihre Vorstellungen zu umsetzungsreifen Konzepten weiterzuentwickeln. In der dritten Phase ab 2018 sollen schließlich bis zu acht ausgewählte Kommunen die Möglichkeit erhalten, erste innovative Ideen in so genannten Reallaboren in die Praxis umsetzen.
Das Projekt „Zukunftsstadt Finsterwalde“ ist ein weiteres Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten“, mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt.
Bild: Birgit Gidde, Abteilungsleiterin in der Staatskanzlei und verantwortlich für Demografieentwicklung und bürgerschaftliches Engagement informiert über das Projekt von Schülerinnen der Grundschule Nehesdorf.
Quelle & Foto: Stadtverwaltung Finsterwalde