Projekt in Kreisarbeitsgemeinschaft des Städte- und Gemeindebundes vorgestellt
Am 7. Oktober haben die Partner des Stadt-Umland-Wettbewerbes „Sängerstadt und Elbe-Elster: Gemeinsam für die Zukunft“ ihre Bewerbung um Fördermittel aus drei Europäischen Fonds in der Kreisarbeitsgemeinschaft des Städte- und Gemeindebundes vorgestellt. „Nach der Fördermittelzusage durch das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung gilt für die Kommunen nun, die Ideen zu untersetzen und die entsprechenden Eigenmittel bereitzustellen“, sagte Manfred Drews, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft.
Die Finsterwalder Bewerbung, die unter dem Motto „Sängerstadt und Elbe-Elster-Land: Gemeinsam für die Zukunft“ steht, war die erfolgreichste der vier Siegerprojekte, die am 28. September von Infrastrukturministerin Kathrin Schneider in Potsdam ausgezeichnet wurden. Finsterwalde hatte sich mit seinen Partner aus dem Elbe-Elster-Kreis im Rahmen des Schnellläuferverfahrens beworben. Die Bewerbung erreichte 68 von 72 möglichen Qualitätspunkten. Damit fließt nun auch der größte Anteil der in der ersten Phase ausgereichten Fördermittel in die Region. Von 53 Mio. Euro stehen allein dem Siegerprojekt aus Finsterwalde 18 Mio. Euro zur Verfügung. „Finsterwalde ist Spitzenreiter“, sagte Infrastrukturministerin Kathrin Schneider bei der Urkundenübergabe in Potsdam. Im Rahmen der ersten Bewerbungsphase hatten sich 12 Regionen beworben.
Bürgermeister Jörg Gampe sagte: „Ich bin natürlich sehr froh über dieses Ergebnis. Mit dem Fördergeld können wichtige Infrastrukturprojekte in der Region realisiert werden. Es zeigt sich auch hier, wie wichtig die interkommunale Zusammenarbeit ist. Wir haben bereits im Rahmen der Sängerstadtregion gute Erfahrungen gemacht und wichtige Projekte umsetzen können. Im Stadt-Umland-Wettbewerb haben Städte und Ämter, verschiedene Projektträger, private Unternehmen und der Landkreis Elbe-Elster erstmals ihre Kräfte gebündelt. Insgesamt haben sich 33 Projektträger zusammengeschlossen. Die Mühe hat sich gelohnt. Dass die Bewerbung aus der Region nun auch der beste Wettbewerbsbeitrag ist und wir alle damit vom größten Anteil der Fördermittel profitieren, ist ein zusätzlicher Grund zur Freude. Ich sehe das als gute Vorarbeit für die kommenden Jahre. Ich glaube, es ist einmalig, dass sich die kommunale Gemeinschaft im Elbe-Elster-Kreis unter der Führung von Finsterwalde gemeinsam zu so einem Projekt aufmacht.“
Hinter der gemeinsamen Bewerbung stehen die Städte Finsterwalde, Sonnewalde, Herzberg, Schönewalde, Doberlug-Kirchhain, Bad Liebenwerda, Elsterwerda, Mühlberg, Falkenberg, die Ämter Kleine Elster, Plessa, Elsterland, Ortrand, Schraden und Schlieben, die Gemeinde Röderland, der Landkreis Elbe-Elster sowie weitere Projektpartner. Als sogenannter Lead-Partner führte die Stadt Finsterwalde diese einmalige konzertierte Aktion der Partner im Elbe-Elster-Kreis an.
Mit mehr als 60 verschiedenen Einzelmaßnahmen in den Themenfeldern Infrastruktur und Umwelt, Mobilität und Energie sowie Wirtschaft und Tourismus hat die Region um europäisches Fördergeld geworben. Maßnahmen zur Sicherung der Daseinsvorsorge, zum Beispiel mit der Entwicklung der Schullandschaft, der Sanierung von Schulen und der Verbesserung der Mobilität und Barrierefreiheit sind ebenso Bestandteil der Bewerbung wie Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, Rückkehrer-Gewinnung und Integration von Flüchtlingen. Gleichermaßen stehen kultur- und tourismusfördernde Infrastrukturprojekte im Maßnahmenplan, wie etwa eine Stadthalle in Finsterwalde.
Ergebnisse der 1. Wettbewerbsrunde
(Schnellläuferverfahren Ausschüttung von 53 Mio. Euro (ca. 25% des Gesamtvolumens)
• eingereicht zur Schnellläuferrunde: 12 Wettbewerbsbeiträge
• ausgelobt wurden 4 Sieger-Konzepte:
1. Sängerstadt und Elbe-Elster-Land: Gemeinsam für die Zukunft!
2. Regionale Kooperation für die Zukunft im Norden Brandenburgs: Gesund – Grün – Mobil im FreiRaum Ruppiner Land
3. Leben im ländlichen Raum – Zukunft gestalten (östliche Prignitz)
4. Ankommen und hier bleiben – familienfreundliche Region Westprignitz
• Sängerstadt und Elbe-Elster-Land mit 68 von 72 möglichen Qualitätspunkten
• „Der Kooperation stehen bis zu 18 Mio. EUR aus den drei Fonds zur Verfügung.“
• Umsetzung der Projekte bis 31.12.2020 Themenfelder
1. Infrastruktur und Umwelt
1.1. Städtebauliche Revitalisierung städtischer Brachflächen zur Verbesserung der Funktionsvielfalt sowie Initiierung wirtschaftlicher Entwicklungen (u.a. in Finsterwalde, Herzberg, Falkenberg)
1.2. Verbesserung der Ausstattung und Zugänglichkeit der inklusiven Schulstandorte (u.a. in Rückersdorf, Mühlberg, Plessa, Sonnewalde)
Mobilität und Energie
2.1. Aufwertung der langfristig gesicherten regionalen Bahnhöfe zu Mobilitätsknoten für Stadt und Land (u.a. in Doberlug-Kirchhain, Bad Liebenwerda, Finsterwalde)
2.2. Verbesserung des Zuganges einer älter werdenden Bevölkerung zu Angeboten der Daseinsvorsorge in den Orten mit zentralörtlicher Funktion bzw. sonstiger Versorgungsfunktion (u.a. barrierefreie Haltepunkte des ÖPNV)
2.3. Lokale Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und dezentralen Energieversorgung öffentlicher bzw. kommunaler Gebäude (u.a. in Großkmehlen, Gröden, Massen)
Wirtschaft und Tourismus
3.1. Initiativen zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und sozialen Teilhabe von relevanten Zielgruppen als Beitrag zur Fachkräftesicherung und Armutsbekämpfung (u.a. Integrationshilfen für Flüchtlinge und Langzeitarbeitslose; Unterstützung KMU bei Unternehmensnachfolge)
3.2. Profilierung, Attraktivitätssteigerung und Vernetzung der Standorte des Kulturtourismus im Kooperationsgebiet (u.a. Entwicklung und Aufbau von Pedelec-Stationen; Unterstützung Museumsverbund EE)
Maßnahmen „Sängerstadt und Elbe-Elster-Land: Gemeinsam für die Zukunft“
Themenfeld Infrastruktur und Umwelt
TF1/1.1. städtebauliche Revitalisierung des innerstädtisches Gesamtstandortes ehemalige „Schaefersche Tuchfabrik“ / „Alte Weberei“ / Finsterwalde für Kongress- und Veranstaltungsnutzungen, insbesondere für regionale Klein-und Mittelständische Unternehmen sowie kleinteilige kreativwirtschaftliche, handwerkliche und gastronomische Standortansiedlungen.
TF1/1.2 städtebauliche Brachflächensanierung am Standort Elsterlandgrundschule / Herzberg für die Nachnutzung als Hort
TF1/1.3 Inwertsetzung des brachliegenden Areals Bergheider Straße / Finsterwalde mit Gebäudeleerstand als Voraussetzung für eine Unternehmensansiedlung
TF1/1.4 Inwertsetzung einer innerstädtischen Brachfläche in Falkenberg;
TF1/2 Verbesserung der Ausstattung und Zugänglichkeit der inklusiven Schulstandorte im Kooperationsgebiet
TF1/2.1. Grundschule in Rückersdorf
TF1/2.2 Grundschulzentrum in Bad Liebenwerda
TF1/2.3. Grundschule Finsterwalde (Nehesdorf)
TF1/2.4. Grundschule-Nord in Finsterwalde
TF1/2.5. Berggrundschule Doberlug-Kirchhain
TF1/2.6. Grundschule Wahrenbrück
TF1/2.7. Grundschule Falkenberg
TF1/2.8. Grundschule Mühlberg
TF1/2.9. Grundschule Plessa
TF1/2.10. Grundschule Sonnewalde
TF1/2.11. Grundschule Crinitz
Themenfeld Mobilität und Energie
TF2/1 Aufwertung der langfristig gesicherten regionalen Bahnhöfe zu Mobilitätsknoten für Stadt und Land
TF2/1.1. Entwicklung Bahnhof Doberlug-Kirchhain
TF2/1.2. Entwicklung Bahnhof Finsterwalde (kommunal/privat)
TF2/1.3 Entwicklung Bahnhof Bad Liebenwerda (kommunal)
TF2/2 Verbesserung des Zuganges einer älter werdenden Bevölkerung zu Angeboten der Daseinsvorsorge in Orten mit zentralörtlicher Funktion bzw. sonstiger Versorgungsfunktion
TF2/2.1 Sicherung der Erreichbarkeit von zentralen Daseinsvorsorgeeinrichtungen, Dienstleistungs- und Versorgungsorten mittels Aktivierung zusätzlicher bedarfsgerechter Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs und Reduzierung des Individualverkehrs durch Schaffung von barrierefreien Haltepunkten des ÖPNV im Kooperationsgebiet mit (a) Konzepterarbeitung (b) Umsetzung
TF2/2.2. Verbesserung der Erreichbarkeit der Orte mit zentralörtlicher oder sonstiger Versorgungsfunktion mittels Radverkehr durch bedarfsgerechte Lückenschlüsse im Stadt-Land-Radwegenetz
(a) Lückenschlüsse zur Erreichbarkeit der Stadt Schlieben
(b) Lückenschlüsse zur Erreichbarkeit der Stadt Finsterwalde
(c) Lückenschlüsse zur Erreichbarkeit der Stadt Sonnewalde
(d) Lückenschlüsse zur Erreichbarkeit der Stadt Schönewalde
TF2/3 Lokale Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und dezentralen Energieversorgung öffentlicher bzw. kommunaler Gebäude
TF2/3.1 Errichtung einer innovativen und energieautarken Holzhackschnitzeltrocknungsanlage am Heizwerk Massen
TF2/3.2 Entwicklung eines Nahwärmenetzes in Großkmehlen im Amt Ortrand;
TF2/3.3 Energetische Sanierung des Verwaltungsgebäudes in Gröden im Amt Schradenland
TF3 Wirtschaft und Tourismus
TF3/1 Initiativen zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, Integration und sozialen Teilhabe von relevanten Zielgruppen als Beitrag zur Fachkräftesicherung in der regionalen Wirtschaft und zur Armutsbekämpfung
TF3/1.1 Regionalen JobScout-Modells zur Verbesserung des Arbeitsmarkzuganges von Flüchtlingen
TF3/1.2 Qualifizierungs- und Weiterbildungsmodule zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von Flüchtlingen
TF3/1.3 Begleitung von Langzeitarbeitslosen zur Integration
TF3/1.4 Aufbau Willkommensagentur für Rückkehrer
TF3/1.5 Initiative zur Vergabe von Stipendien an Studierende durch KMU sowie zur Beschäftigung von Innovationsassistentinnen in regionalen KMU
TF3/1.6 Aufbau Akademie für die Nachfolger von KMU im LKEE
TF3/1.7 Aufbau Jugendakademie “Jugend Elbe-Elster für die Landwirtschaft” (Berufsfrühorientierung, Vermittlung)
TF3/1.8 Unterstützung der Initiative “Erfolgsfaktor Mitarbeiter
TF3/2 Profilierung, Attraktivitätssteigerung und Vernetzung der Standorte des Kulturtourismus im Kooperationsgebiet
TF3/2.1 Entwicklung und Aufbau von Pedelec-Stationen, Abstell- und Ladestationen inkl. Anschaffung der Pedelecs zur Erschließung touristischer Angebote, Förderung des innerstädtischen und regionalen elektrischen Radverkehrs (E-Bike) sowie zur Optimierung von Mobilitätsketten und Verbesserung des Zugangs von Angeboten der Daseinsvorsorge
TF3/2 Profilierung, Attraktivitätssteigerung und Vernetzung der Standorte des Kulturtourismus im Kooperationsgebiet
TF3/2.2 Einrichtung eines Zentralen Depots für die vier Standorte des Museumsverbundes Elbe-Elster
TF3/2.3 Sanierung Veranstaltungsbereich im Schloss Doberlug
TF3/2.4 Verbesserung der medientechnischen Ausstattung der Standorte des Museumsverbundes EE
TF3/2.5 Kultur an der F60: Installation einer multifunktionalen Zeltdachkonstruktion für Events/Veranstaltungen
TF3/2.6 Weiterentwicklung des Leitbildes der Sängerstadtregion mit besonderem Fokus Kulturtourismus
TF3/2.7 Umbau “Langhaus” im Miniaturenpark Elsterwerda
TF3/2.8 Errichtung Radwege- und Fußgängerbrücke über den Röderkanal in Würdenhain
Die Vertreter des Siegerprojektes „Sängerstadt und Elbe-Elster: Gemeinsam für die Zukunft“ haben sich am 7. Oktober über weitere Schritte verständigt.
Die Projektpartner
- Stadt Finsterwalde
- Landkreis Elbe-Elster
- Stadt Sonnewalde
- Amt Kleine Elster
- Stadt Herzberg (Elster)
- Stadt Schönewalde
- Amt Plessa
- Stadt Doberlug-Kirchhain
- Amt Elsterland
- Stadt Bad Liebenwerda
- Stadt Elsterwerda
- Amt Schlieben
- Stadt Uebigau-Wahrenbrück
- Gemeinde Röderland
- Stadt Falkenberg (Elster)
- Stadt Mühlberg/Elbe
- Amt Ortrand
- Amt Schradenland
- LAG Elbe-Elster e.V.
- Wirtschaftsraum Schraden e.V.
- Wald- und Heideland e.V.
- Job-Center Elbe-Elster
- Generationen gehen gemeinsam (G3) e.V.
- Sängerstadtmarketingverein e.V.
- IBS-CEMES Institut GmbH
- E&G Projekt Agentur GmbH
- Agro-Parts-Discount GmbH
- Fa. Herda
- Fa. Ratke
- Regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft Elbe-Elster mbH
Foto: Wiki CC 2.0 lilli2de
Quelle: Stadt Finsterwalde