Mit zwei Songs aus dem aktuellen Opernprojekt der Kreismusikschule stimmten mitwirkende Kreismusikschüler auf einer Pressekonferenz auf die erste konzertante Aufführung der zeitgenössischen Graun-Oper „Orpheus an der Elster“ am 24. Mai (16 Uhr) im Refektorium Doberlug ein. Der Auftritt vor Publikum am Ort der Ersten Brandenburgischen Landesausstellung ist eine weitere Etappe auf dem Weg zur Aufführung der gesamten Oper am 11. Oktober 2014 im Rahmen des Festivals der Graunschen Musik am gleichen Ort. Er signalisiert zugleich der Öffentlichkeit: Das Opernprojekt nimmt mehr und mehr Gestalt an. Mit allem, was dazugehört: Bühnenbild und Technik.
Erarbeitet wird das ehrgeizige Vorhaben unter der künstlerischen Leitung des Musikschulpädagogen Uwe Krause, der unter dem Pseudonym John Rausek auch die Musik Grauns bearbeitet hat und für die Schüler und Konzertohren in eine zeitgemäße Form gebracht hat. „Im Gegensatz etwa zu Johann Sebastian Bach gibt es von den Graun-Brüdern kaum Unterrichtsliteratur. Carl Heinrich-Graun hat seine Opern für hochprofessionelle, in der Regel italienische Sängerinnen und Sänger geschrieben, was natürlich die Pflege seiner Musik durch Schüler und Laien sehr erschwert.“ Uwe Krause hat deshalb die Opernvorlage „L’Orfeo“ (1752) von Carl Heinrich-Graun so bearbeitet, dass sie mit den Möglichkeiten der Kreismusikschule aufgeführt werden kann. „Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung“, verriet Kulturamtsleiter Andreas Pöschl. „Die Verleihung des Namens ‚Gebrüder Graun‘ an die Kreismusikschule bedeutet Ehre und Verpflichtung zugleich, die Pflege der Musik zu fördern. Ich denke, dass ein so lebendiges Opernprojekt das sehr gut vermag und auch neues Publikum erschließt. Jedenfalls soll ‚Orpheus an der Elster‘ keine Eintagsfliege bleiben und auch in den kommenden Jahren bei verschiedenen Gelegenheiten und an unterschiedlichen Orten immer wieder aufgeführt werden.“
Musikschulleiter Thomas Prager lobte das Engagement der insgesamt rund 60 Mitwirkenden. Dazu gehören neben den Musikschülern auch viele Lehrer der Kreismusikschule. „Es bedeutet für alle eine große Herausforderung und neue Erfahrung. Damit sind nicht nur die musikalische Einstudierung und die Transporte zu den Übungsorten und Spielstätten gemeint. Eine Schauspielerin aus Leipzig zum Beispiel arbeitet mit den Protagonisten in Workshops, feilt an der Bewegung und an der Identifizierung mit den Rollen der Liebesgeschichte aus der Antike“, sagte Thomas Prager.
Unterstützt wird das Vorhaben aus Mitteln des Förderprogramms „Musische Bildung für alle“ mit Hilfe des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Darüber hinaus beteiligen sich Sponsoren wie die Stadt Uebigau-Wahrenbrück, die „Graun-Gesellschaft-Wahrenbrück e.V.“, der Lions Club Finsterwalde, die Bäckerei Bubner Doberlug-Kirchhain, der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg e.V., die Bauer-Fruchtsäfte Bad Liebenwerda sowie weitere Unterstützer an dem Projekt.
Der Eintritt für die konzertante Aufführung beträgt 4 Euro. Karten sind am Samstag, 24. Mai 2014, eine Stunde vor Beginn der Aufführung ab 15 Uhr an der Kasse im Refektorium Doberlug erhältlich.