Emi und ihr Mann haben ausschweifenden Sex. Leider auch auf Video. Ihr sehr privater Pornofilm gerät irgendwie ins Internet und geht viral. Weil Emi eine Lehrerin an einer renommierten Schule ist, haben darüber sehr viele Leute eine Meinung. Von moralisch empört über aggressiv anklagend bis vulgär beleidigend ist alles dabei. Emi muss antreten zu einem Elternabend der besonderen Art. Die dort stattfindende „Debatte“ gerät zum Tribunal – über konsensualen Sex, Pornografie, die Nazis, Wahrheit, Bildungstheorie und Emi wird nicht nur für ihr Sexleben verantwortlich gemacht, sondern auch für die rumänische Geschichte des 20. Jahrhunderts, die Psychologie der Kinder im Allgemeinen und für die Emanzipation natürlich auch …
Der Film von Radu Jude ist die gnadenlose Versuchsanordnung einer völlig zersplitterten Gemeinschaft, die nur noch in der Feindseligkeit zusammenfinden kann. Radu Jude treibt den Irrwitz auf die Spitze und lässt uns erahnen, zu welch bitterböser Farce unsere Zeit geworden ist, die man den Untergang der Demokratie nennen könnte. Der Film wurde bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2021 mit dem „Goldenen Bär“ ausgezeichnet.
Rumänien/Luxemburg/Tschechische Republik/Kroatien 2021 106 Min FSK: ab 18 Jahren
Regie: Radu Jude
Darsteller*innen: Katia Pascariu, Claudia Ieremia, Olimpia Mălai, Nicodim Ungureanu
Filmvorstellungen: Do 08.07. 19.30 Uhr (Obenkino), Fr 09.07. 19 Uhr (Obenkino), Sa 10.07. 18.30 Uhr (Obenkino), So 11.07. 18 Uhr (Glad House-Saal), Mo 12.07. 19 Uhr (Obenkino), Di 13.07. 19.30 Uhr (Glad House-Saal), Mi 14.07. 18.30 Uhr (Obenkino)