Kontakte zu früheren Sängerinnen halfen
Zu den Vorbereitungen des Ostersingens gehörten schon bald die Recherchen zu der typischen Kleidung der Sängerinnen. Da es eine Reihe unterschiedlicher Ergebnisse zu diesem Thema gab, waren viele Kontakte mit den früheren Ostersängerinnen zu knüpfen. Schlussendlich war man sich sicher, dass eine weiße Haube und schwarze Jäckchen zu tragen sind, um „stilecht“ daherzukommen.
Einstudiert wurden in den Wochen vor Ostern fünf Lieder aus dem Kirchengesangbuch, natürlich angeführt vom traditionellen „Der Herr ist erstanden“. Hierfür übersetzte Carolin Harp den Text zusätzlich in die sorbische Sprache. Geübt wurde in der Passionszeit wöchentlich, so dass am Ende fünf deutsche Lieder und drei in sorbischer Sprache zur Verfügung standen.
Acht Frauen beleben Tradition
Den „Oster-Frühaufstehern“ angeschlossen hat sich auch Sielows Pfarrerin Katharina Köhler, die sich zuvor bei den Behörden nach den aktuell geltenden Corona-Regeln erkundigt hatte: „Während Gesänge in der Kirche ja noch immer verboten sind, soll singen im Freien auf der Straße ab 5.00 Uhr morgens möglich sein, wenn genügend Abstand zwischen den Sängerinnen eingehalten wird. Außerdem habe ich ja bei unserer letzten Probe an alle Mädels Schnelltest-Sets ausgegeben, die sie heute Morgen daheim vor dem Weg zur Kirche genutzt haben“.
So setzten sich am Ostermorgen bei frostigen Temperaturen noch vor der aufgehenden Sonne an Sielows Kirche acht Frauen mit ihren Liedzetteln und Gesangbüchern in Bewegung, um auf einer großen Runde durchs Dorf singend die Auferstehung Christi zu verkünden … .
Foto: Georg Zielonkowski