Derzeit arbeiten die Parkgärtner im Branitzer Park an einer Seite der Landpyramide, um deren Pyramidenstufen wiederherzustellen. Die insgesamt zwölfstufige Oberfläche der einzigartigen Erdarchitektur wird nach historischem Vorbild und in Abstimmung mit Denkmal- und Naturschutz wiederhergestellt. Dabei handelt es sich um eine probeweise Modellierung, die – sofern sich die angedachten Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen bewähren – im Herbst 2020 auch auf den anderen drei Pyramidenseiten vorgenommen werden soll. „Nach den Arbeiten an der Bekrönung, der Wiederaufstellung der Fahnenstange und der Instandsetzung der umliegenden Wege ist im kommenden Jahr die Restaurierung der Landpyramide abgeschlossen, rechtzeitig zum 175-jährigen Bestehen des Branitzer Parkes“, berichtet der Cottbuser Parkleiter Claudius Wecke.
Die Landpyramide hatte Fürst Pückler als Grabstätte für seine geschiedene Frau und Lebensgefährtin Lucie gedacht. Ab 1862 wurde das Erdbauwerk unter den Eindrücken seiner Orientreise „nach dem Muster derer in Meroe“ errichtet. Ursprünglich sollte Lucie vom Friedhof im Vorpark in die Landpyramide umgebettet werden. Warum Fürst Pückler diesen Plan nicht umsetzte, ist bislang ungeklärt. Die Fürstin fand schließlich im Jahr 1884 durch Umbettung in den Tumulus an der Seite des Fürsten ihre letzte Ruhe.
Sanierte Wege um den Schlangensee freigegeben
Im Branitzer Park wird zu Christi Himmelfahrt ein weiterer Wegeabschnitt wieder für den Besucherverkehr freigegeben. Zwischen Landpyramide, Schlangenseebrücke und Erbbegräbnis wurden in den vergangenen Wochen Wegestrecken nach gartendenkmalpflegerischen Maßgaben wiederhergestellt. Die teilweise stark verschlissenen Wege sind nun wieder harmonisch geschwungen, fest und trocken– wie es bereits Fürst Pückler seinerzeit forderte. Damit die neuen Wege gut und lange erhalten bleiben, sind Besucherinnen und Besucher gebeten, die Wege nicht mit Fahrrädern zu befahren, möglichst auf Walking-Stöcke mit Spikes zu verzichten und die neu angelegten, seitlichen Rasenbankette nicht zu betreten sowie Hunde davon fernzuhalten. Ermöglicht wurde die Sanierung durch das deutsch-polnische Interreg-Projekt „Erhaltung und Nutzung der historischen Parklandschaften Branitz und Zatonie” der Partnerstädte Cottbus und Zielona Góra. Bauherr ist die Stadt Cottbus, Projektpartner die Stadt Zielona Góra.
Parallel zu den Wegebauarbeiten wurde die Schlangenseebrücke durch die Stiftung Fürst-Pückler-Museum saniert, so dass nun die südliche Pyramidenebene zwischen Landpyramide und Hermannsberg wieder zugänglich ist.
Weitere Arbeiten in Planung
Aktuell saniert werden die Wege- und Platzflächen sowie Einfassungen des Erbbegräbnisses der gräflichen Familie Pückler. Der gesperrte Bereich ist vor Ort ausgeschildert. Weitere Wegebauarbeiten folgen ab Ende Mai zwischen Kugelberg und Cottbuser Torhaus.
Hinweise zu den Wegesperrungen und Umleitungen sind auch unter http://www.pueckler-museum.de und www.cottbus.de zu finden.
Foto: Parkmitarbeiter Andreas Scheppan und Pyramidengärtnerin Karina Müller, fachlich mitbegleitet von Christoph Haase (v.l.n.r.), stellen die Erdstufen wieder her. Die Erdoberfläche wird dabei mit eigens gefertigten Schablonen modelliert und Rasensoden angelegt.; Foto: © SFPM