Das erwartete „heiße Derby“ blieb aus. Es war ein normales Zweitligaspiel, beide Mannschaften neutralisierten sich lange Zeit, aber auch ihre Möglichkeiten. Mattuschka hatte mit einem Lattentreffer kurz vor Schluss die größte Möglichkeit, es fielen aber keine Tore.
Es ist wieder Derbyzeit! Der FC Energie bekommt Besuch vom aktuellen Tabellendritten Union Berlin. Nach dem 0:0 bei 1860 München und dem 4:2 Heimsieg gegen Bielefeld wünschte sich Rudi Bommer unter der Woche eine ähnliche Vorstellung wie im Derby letzte Saison, das die Cottbuser 2:1 gewannen. Der Ex-Berliner Mosquera stand in der Startelf für den verletzten Sanogo, der aber immerhin auf der Bank saß. Auch Almer und der angeschlagene Banovic starteten von Beginn an.
Stiepermann setzte die erste Duftmarke nach zwei Minuten als er in den Strafraum eindrang, zwei Unioner vernaschte und erst am dritten scheiterte. Drei Minuten später wurde Mosquera mustergültig von Kruska bedient, sein Kopfball landete aber direkt in den Armen von Daniel Haas. Hier hätte er mehr draus machen können. Union fand nun ein wenig ins Spiel, traute sich nach vorn und ließ ansatzweise das Können aufblitzen, dass sie auf Platz drei der Tabelle brachte, doch die Hausherren verteidigten klug. Eine Unaufmerksamkeit hätte in der 19. Minute dennoch fast für die Gästeführung gesorgt, als Köhler nach einem cleveren Pass durch war und nur haarscharf an Almer scheiterte. Terodde zog vier Minuten später aus vollem Lauf ab, Möhrle klärte zur Ecke. Auf der Gegenseite wird Banovic Schuss geblockt, als er am Elfmeterpunkt nach einem Bickelfreistoß zum Schuss kommt. Bis zur Halbzeit passierte nicht mehr viel, beide Teams neutralisierten sich vor dem Strafraum, das versprochene „heiße Derby“ war es noch nicht.
Energie startete mit zwei Freistößen in die zweite Hälfte, jedoch ohne durchschlagenden Erfolg. Union hatte die beste Chance in der Anfangsphase, Terodde zog volley ab, Almer konnte retten. Bickel versuchte sich beim dritten Freistoß, Haas konnte den noch zur Ecke ablenken. Vor dieser wechselte Bommer Sanogo und Takyi für Mosquera und Bickel ein, ersterer wurde auch prompt bedient und sein wuchtiger Kopfball landete nur knapp neben dem Tor. Plötzlich war Feuer im Spiel. Nach einem Foul holte sich Mattuschka wegen Meckerns die gelbe Karte ab und die Fans wurden wach. Stiepermann kontrollierte den Ball im Strafraum, zog aus der Drehung ab, nur Unions Keeper stand im Weg. Auch Neuhaus wechselte nach etwa einer Stunde, Nemec kam für Terodde. Insgesamt hielt Schiri Weiner die Leine nun kürzer als in Halbzeit eins, was zu mehreren Unterbrechungen führte. Nemec machte ebenfalls durch einen Kopfball nach einer Ecke auf sich aufmerksam, allerdings behinderte er Almer dabei, die Aktion wurde abgepfiffen. Das kurze Feuer nach Sanogos Einwechselung war wieder ein wenig verpufft, eine Viertelstunde vor Schluss spielte sich wieder viel im Mittelfeld ab. Gefährlich wurde es für Energie in der 81. Minute. Die Unionfans besangen ihn und er trat den Freistoß aus zentraler Position. Mattuschka zirkelte den Ball auf Parensens Kopf. Almer glänzte mit guter Reaktion. Fast im direkten Gegenzug war es Banovic, dessen Kopfball nach Stiepermann-Hereingabe über das Tor schrammte. Es wurde heißer. Mattuschkas Schuss von der Strafraumgrenze in der 87. Minute ging an die Oberkante der Latte. Energie gab das Spiel in der Schlussphase ein wenig aus der Hand. Union war in den letzten zehn Minuten präsenter, dichter am Führungstreffer. Es blieb aber beim 0:0, eine gerechte Punkteteilung. Union rutscht dadurch vorübergehend an die Tabellenspitze. Cottbus ist Elfter.
Am nächsten Sonntag stehen weitere Derbys an, es geht zu Dynamo Dresden. Union Berlin empfängt Erzgebirge Aue.
Stimmen zum Spiel:
Union Berlin Trainer Uwe Neuhaus: „Ungutes Gefühl nach dem 0:0. Insgesamt haben wir ein gutes Spiel beider Mannschaften gesehen, das einzige was gefehlt hat, waren die Tore. Beide Teams hatten die Chancen. Köhler hatte in der ersten Hälfte die Riesenchance. Mit Sanogos Einwechselung kam Stimmung auf, da wusste man, hier kommt nochmal Gefahr. Banovic uns Sanogo hatten zwei gute Möglichkeiten. Mattuschkas Chance an die Latte war auch da. Ich bin nicht total unzufrieden mit dem Ergebnis. Das I-Tüpfelchen fehlte lediglich. Wenn wir das nächste Heimspiel gegen Aue gewinnen, hilft uns dieser Punkt auch weiter.“
Energie Cottbus Trainer Rudi Bommer: „Ich sehe es ähnlich. Es ist eigentlich schade, das vor so einer Kulisse keine Tore gefallen sind. In der ersten Halbzeit haben wir defensiv gut gearbeitet, aber das Umschaltspiel hat mir nicht gefallen. Das haben wir in der zweiten Hälfte versucht zu korrigieren, mit Sanogo und Takyi sind zwei Spieler gekommen die richtig Alarm gemacht haben. Am Schluss haben wir Glück mit dem Lattenschuss. Mit dem 0:0 können aber beide Teams leben.“
Statistik:
16.194 Zuschauer
Tore:
Fehlanzeige
Aufstellung:
Energie Cottbus: Robert Almer – Michael Schulze, Jurica Buljat, Uwe Möhrle, Alexander Bittroff – Ivica Banovic – Marco Stiepermann, Marc Andre Kruska, Stiven Rivic, Christian Bickel – John Jairo Mosquera
1. FC Union Berlin: Daniel Haas – Marc Pfertzel, Roberto Puncec, Fabian Schönheim, Michael Parensen – Baris Özbek, Damir Kreilach – Sören Brandy, Torsten Mattuschka, Benjamin Köhler – Simon Terodde
Wechsel:
Energie Cottbus:
58. Minute: Takyi für Bickel
58. Minute: Sanogo für Mosquera
Union Berlin:
62. Minute: Nemec für Terodde
77. Minute: Dausch für Brandy
90. Minute: Kohlmann für Mattuschka
Karten:
44. Minute: Energie Cottbus: Ivica Banovic (gelbe Karte nach Foul)
47. Minute: Union Berlin: Fabian Schönheim (gelbe Karte nach Foul)
56. Minute: Union Berlin: Brandy (gelbe Karte nach Foul)
59. Minute: Union Berlin: Thorsten Mattuschka (gelbe Karte wegen Meckerns)
69. Minute: Energie Cottbus: Marco Stiepermann (gelbe Karte nach Foul)
Fotos: Holger Bergmann und Christiane Weiland
Tierheim Cottbus schlägt Alarm: Dringend Unterstützer gesucht
Das Tierheim Cottbus stößt aktuell an seine Belastungsgrenze. Steigende Kosten für Tierarztbesuche, dringend notwendige Gebäudereparaturen und die täglichen Herausforderungen bei...