Gemeinsam mit dem Hersteller von Langzeit-Energiespeichersystemen ESS Tech Inc. will die LEAG einen nächsten Schritt in Richtung grüne Energiewende tätigen. Geplant ist der Bau einer leistungsstarken Eisen-Redox-Flow-Batterie, um erneuerbare Energien effizient zu speichern. Nach Finalisierung des Kooperationsvertrages soll so zunächst eine 50 MW/500 MWh-Batterie am Standort Boxberg entstehen. Ziel ist es demnach, im Jahr 2027 ans Netz zu gehen. Die Eisen-Redox-Flow-Batterie-Technologie soll dann als “standardisierter Baustein” an mehreren Kraftwerkstandorten genutzt werden, um eine bestrebte Gesamt-Speicherkapazität von 2-3 GWh zu erreichen. Der Schritt ist Teil einer umfangreichen Transformation, um die Braunkohle-Region Lausitz in Deutschlands “Grünes Powerhouse” zu verwandeln
LEAG und ESS teilten dazu mit:
ESS Tech Inc. (ESS), ein weltweit führender Hersteller von Langzeit-Energiespeichersystemen, und LEAG, ein großer deutscher Energieversorger, haben heute eine erste Vereinbarung unterzeichnet, um den Übergang zu grüner Energie durch den Einsatz von erneuerbaren Energien und Langzeit-Energiespeichern (LDES) unter Verwendung der Eisen-Redox-Flow-Batterie-Technologie von ESS zu beschleunigen.
Nach Finalisierung des Kooperationsvertrages – voraussichtlich im dritten Quartal 2023 – planen LEAG und ESS den Bau einer 50 MW/500 MWh Eisen-Redox-Flow-Batterie am Kraftwerksstandort Boxberg. Die Inbetriebnahme soll im Jahr 2027 erfolgen. Die Eisen-Redox-Flow-Batterie-Technologie soll ein standardisierter Baustein im Transformations-Plan der LEAG werden, welcher den Einsatz von 2-3 GWh Batterie-Speicherkapazität an den LEAG-Kraftwerksstandorten vorsieht. Das Gesamtinvestment für das Projekt beträgt 200 Millionen Euro, wobei Unterstützung durch zusätzliche Investoren und Interessensgruppen angestrebt wird.
ESS hat eine eisenbasierte LDES-Technologie entwickelt, bei der eine sichere und nachhaltige Batterie-Technologie zum Einsatz kommt, um kostengünstige Energiespeicher für den Versorgungsbereich bereitzustellen. Die ESS-Technologie wird derzeit in den Anlagen des Unternehmens in der Nähe von Portland, Oregon, USA, hergestellt. ESS-Systeme wurden bereits in kommerziellen Microgrid-Systemen eingesetzt, und in den USA und Australien laufen Projekte im Versorgungsmaßstab.
“Die Kooperation mit der LEAG ist ein wichtiger Baustein, um ein Modell für die Umstellung von Kohle auf saubere, erneuerbare Energien für Energieversorger und Kommunen weltweit zu entwickeln”, sagte Eric Dresselhuys, CEO von ESS. “Der Einsatz von erneuerbaren Energien und Langzeit-Energiespeichern wird nicht nur zuverlässige, saubere Energie liefern, um die derzeitige Grundlaststromversorgung durch Kohle effektiv zu ersetzen, sondern auch wirtschaftliche Chancen und eine sauberere Umwelt für Deutschland schaffen.”
Die LEAG ist ein führender Stromproduzent in Ostdeutschland, der das Ziel verfolgt, die Braunkohle-Energie-Region Lausitz in Deutschlands Grünes Powerhouse zu verwandeln. Das Unternehmen plant die Entwicklung von 7-14 GW erneuerbarer Energieerzeugung in Verbindung mit 2-3 GWh Batterie-Speicherkapazität und 2 GW grüner Wasserstoffproduktion. In Kombination werden diese Technologien ein kohlenstofffreies Grundlast-Energiesystem schaffen. Wenn es voll einsatzfähig ist, will LEAG erstmals ein System für die langfristige Pufferung erneuerbarer Energien in industriellem Maßstab demonstrieren. Es soll perspektivisch nicht nur die Versorgungslücke im Bereich der Grundlast nach dem Kohleausstieg kompensieren, sondern auf Basis von Kurz- und Langzeitspeichern in Kombination mit Wasserstoff auch Erdgas als Energieträger ersetzen.
„Ein Schlüssel für die Transformation des Lausitzer Kohlereviers zu Deutschlands Grünem Powerhouse ist die Entwicklung kostengünstiger Langzeit-Energiespeicher. Wir sind stolz, die Eisen-Redox-Flow-Technologie in großem Maßstab demonstrieren können”, sagte Thorsten Kramer, CEO der LEAG. “Die Energy Resilience Leadership Group und Breakthrough Energy helfen dabei, einen idealen Rahmen zu schaffen, um eine möglichst schnelle Technologieentwicklung und -einführung voranzutreiben, damit die Emissionsziele so schnell wie möglich erreicht werden.”
Mit den LDES-Projekten werden LEAG und ESS Teil der Energy Resilience Leadership Group (ERLG), einer Multi-Stakeholder-Initiative, die CEOs von Unternehmen, politische Entscheidungsträger, Finanzinstitute und Start-ups an der Schnittstelle technologischer Machbarkeiten zusammenbringt. Die Gruppe wurde auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2023 mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Widerstandsfähigkeit Europas im Energiebereich durch die rasche Einführung neuer Klimatechnologien zu verbessern. Die ERLG schmiedet Partnerschaften zwischen Start-ups und Unternehmen, um innerhalb von 24 Monaten kommerziell tragfähige Projekte zu entwickeln. Das Projekt von LEAG und ESS ist eines der Projekte, zu deren Beschleunigung das ERLG-Netzwerk beiträgt.
„Wir freuen uns, eine langfristige strategische Beziehung zwischen den Energie- und Technologieexperten LEAG und ESS durch die Energy Resilience Leadership Group zu unterstützen”, sagte Philipp Offenberg, Senior Manager, Europa bei Breakthrough Energy. “Die Bereitstellung von grünem Grundlaststrom dank skalierbarer, langlebiger Energiespeicher wird nicht nur eine große Herausforderung bei der Dekarbonisierung lösen. Sie wird auch die Widerstandsfähigkeit der europäischen Energieversorgung verbessern, da in Zukunft weniger Erdgas für die Notstromerzeugung benötigt wird.”
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Red. / Presseinformation