Im vergangenen Jahr konnten im südbandenburgischen Handwerk 673 neue Lehrverträge unterzeichnet werden. Das sind mehr Verträge als im Jahr 2019. Das gab die HWK Cottbus heute bekannt. Weiterhin wurden bereits jetzt knapp 250 freie Lehrstellen und 87 Praktikumsplätze von den Betrieben für das kommende Ausbildungsjahr gemeldet.
Die HWK Cottbus teilte dazu mit:
Das südbrandenburgische Handwerk hat sich im Corona-Jahr 2020 erfolgreich gegen den Nachwuchsmangel gestemmt. 673 neue Lehrverträge wurden in die Lehrlingsrolle eingetragen. Das sind 1,4 Prozent mehr als 2019. Im Juli gab es noch ein dickes Minus von über 30 Prozent, was dann in der zweiten Jahreshälfte aufgeholt wurde. Auch der Betriebsbestand zeigt sich noch robust.
Von den 130 Ausbildungsberufen im Handwerk sind die beliebtesten im Kammerbezirk Cottbus: Kraftfahrzeugmechatroniker (101), Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (47), Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (43), Metallbauer (25) und Friseur (25). 79 Unternehmen bilden zum ersten Mal aus.
Bedeutung der Ausbildung im Handwerk
„Angesichts der Schwierigkeiten, die durch die Corona-Pandemie bestehen, sind die Zahlen ein deutliches Zeichen für die große Bedeutung, die die Ausbildung im Handwerk hat“, sagt Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Cottbus (HWK). Zum Erfolg haben auch neue Formate wie virtuelle Messen, Telefonakquisen und Online-Beratungen beigetragen. „Da derzeit sämtliche Ausbildungsmessen ausfallen, werden wir auch in diesem Jahr wieder auf diese Formate zurückgreifen.“
„Unsere Betriebe setzen weiter auf Nachwuchs und bilden ihre Fachkräfte selbst aus. Bereits jetzt wurden knapp 250 freie Lehrstellen und 87 Praktikumsplätze von den Betrieben für das kommende Ausbildungsjahr gemeldet“, erklärt Knut Deutscher. „Die Unternehmen mit den besten Fachkräften starten am besten aus der Corona-Krise.“ Je länger diese anhält, desto prekärer wird die Lage für die von Schließung betroffenen Unternehmen. Noch sind die Zahlen im Kammerbezirk recht stabil. 9.658 Unternehmen waren zum 31. Dezember 2020 bei der Handwerkskammer Cottbus eingetragen. Das sind 41 weniger als zu Beginn des letzten Jahres.
Corona-Finanzhilfen müssen schneller fließen
Die Verlängerung des Lockdowns ist erneut ein harter Schlag für Handwerksbetriebe wie Kosmetiker, Friseure, Messebauer, Bäckereien mit Cafés, Fleischereien, Wäschereien, Autohäuser, usw. „Es ist wichtig, dass sie jede erdenkliche Hilfe bekommen. Allerdings reicht deren bloße Ankündigung nicht, wenn dann die Auszahlung ausbleibt oder aber an viel zu komplizierten Zugangsvorgaben scheitert. Hier muss dringend nachgebessert werden. Sonst kommt die Hilfe für einige Unternehmen zu spät“, warnt Knut Deutscher.
Red. / Presseinfo