Es handelte sich um den bisher größten Elfenbeinfund in Deutschland. Am Flughafen als Kaminuhren deklariert sollten knapp 600 Kilogramm Elfenbein von Deutschland nach Vietnam geschmuggelt werden. Seit Ende Oktober müssen sich deshalb mehrere Angeklagte vor dem Landgericht Cottbus verantworten. Heute wurden Zeugen angehört. Unter anderem gaben Sachverständigen Auskunft zur Alters- und Herkunftsbestimmung des Elfenbeins.
Das Landgericht Cottbus teilte dazu mit:
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, eine gesondert Verfolgte mit der Ausfuhr von ca. 600 Kilogramm Elfenbein von Deutschland nach Vietnam beauftragt zu haben. Das Elfenbein soll entsprechend des Auftrags des Angeklagten am Flughaben Berlin-Schönefeld als Kaminuhren deklariert zur Ausfuhr angemeldet worden sein. Es sollen weder artenschutzrechtliche Dokumente für das Elfenbein noch erforderliche Ausfuhrgenehmigungen vorgelegen haben. Der Angeklagte soll vorgehabt haben, das Elfenbein in Vietnam zu verarbeiten und zu veräußern. Er habe sich durch den Verkauf des Elfenbeins eine dauerhafte Erwerbsquelle schaffen wollen.
Der Angeklagte soll darüber hinaus in von ihm angemieteten Räumlichkeiten ca. 570 Kilogramm Elfenbein sowie Maschinen zur Verarbeitung von Elfenbein gelagert haben. Ein weiterer Angeklagter, zum Tatzeitpunkt Heranwachsender, soll gemeinsam mit dem Angeklagten Elfenbein verarbeitet haben, um einen Weitertransport und Verkauf des Elfenbeins zu ermöglichen.
Zeugenaussagen vernommen
Laut dem Landgericht Cottbus wurden gestern mehrere Ermittlungsbeamte des Zollfahndungsamtes als Zeugen gehört. Heute sind drei Sachverständige angehört worden, ein Sachverständiger gab zur Altersbestimmung und zwei Sachverständige zur Bestimmung der Herkunft des Elfenbeins Auskunft. In den kommenden Tagen sollen weitere Zeugenaussagen vernommen werden.
Red. / Presseinfo