Brandenburg erzielte 2018 bei den Ausfuhren ein Plus von drei Prozent, trotz zahlreicher Unsicherheiten auf dem internationalen Markt. Brandenburger Unternehmen exportierten Waren im Wert von insgesamt 13 Milliarden Euro. Allein in die EU-Mitgliedsstaaten erhöhten sich die Ausfuhren um 4,2 Prozent, auf insgesamt 8,5 Milliarden Euro.
Silke Schwabe, Geschäftsbereichsleiterin International bei der Industrie- und Handelskammer Cottbus erörtert hierzu: „Es ist erfreulich, dass die Brandenburger Exportquote nach einem Rückgang in den vergangenen zwei Jahren wieder leicht auf 31 Prozent angestiegen ist. Gemessen an der Exportquote für ganz Deutschland, die mehr als 50 Prozent beträgt, ist dieses Ergebnis aber ungenügend. Die Exportwirtschaft ist abhängig von stabilen, wachsenden und offenen Märkten. Angesichts der aktuellen Entwicklung in den internationalen Märkten werden die Rahmenbedingungen für die Außenwirtschaft unsicherer. Deshalb appellieren wir an die Landesregierung, die Brandenburger Exportwirtschaft stärker mit bürokratiearmen und praxisnahen Programmen und Förderungen zu unterstützen.“
Für die Region sind die fünf wichtigsten Handelspartner Polen, die Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich, die Tschechische Republik und die Niederlande. Die Ausfuhren nach Polen sind gegenüber dem Vorjahr um 11,9 Prozent auf 2,1 Milliarden EUR gestiegen. Die Auslandsgeschäfte mit den Vereinigten Staaten von Amerika haben sich wegen der politischen Spannungen verschlechtert. Im Vergleich zu 2017 sind in die USA 25 Prozent weniger Waren aus Brandenburg ausgeführt worden. Interessant ist, dass sich die Auslandsbeziehungen zum Vereinigten Königreich trotz der anhaltenden Diskussionen zum Brexit 2018 belebt haben. Die Ausfuhren sind gegenüber 2017 um fast fünf Prozent auf 470 Millionen EUR gestiegen. Erfreulich ist auch die Entwicklung der Geschäfte mit Kanada. Im Jahr 2018 konnte bei den Ausfuhren ein Plus von 22 Prozent erzielt werden.
Zu den fünf wichtigsten Produktgruppen, die ausgeführt wurden, gehören sonstige Fahrzeuge, Metalle, chemische Erzeugnisse, Kraftwagen und Kraftwagenteile und pharmazeutische Erzeugnisse.
Brandenburg hat, im Gegensatz zu Deutschlands Auslandsgeschäft mit einem Exportüberschuss, nach wie vor einen Importüberschuss. Im Jahr 2018 haben sich die Einfuhren gegenüber 2017 um 13,8 Prozent erhöht auf insgesamt 19,6 Milliarden EUR.
Zu den bedeutendsten Importländern gehören die Russische Föderation, Polen, das Vereinigte Königreich, Frankreich und die Niederlande.
Der größte Anteil entfällt dabei auf Erdgas und -öl (25,5 Prozent). Wichtige Produktgruppen, die importiert werden, sind außerdem Kraftwagen und Kraftwagenteile, chemische Erzeugnisse, sonstige Fahrzeuge und Nahrungs- bzw. Futtermittel.
pm/red