Deutsche und polnische Ermittler haben gemeinsam einen weiteren mutmaßlichen Geldautomatensprenger gefasst, der als Mitglied einer Band auch für Angriffe auf Automaten in Südbrandenburg verantwortlich sein soll. Der 33-jährige Pole wurde gestern im polnischen Wroclaw festgenommen und wurde bereits wegen Drogendelikten mit Haftbefehl gesucht.
Dazu teilte Brandenburger Polizei mit:
Der 33– Jährige steht in dringendem Tatverdacht als Mitglied einer Bande an insgesamt acht Geldautomatensprengungen in Brandenburg im Jahr 2016 beteiligt gewesen zu sein. Gegen den Mann besteht auch in Polen ein Haftbefehl wegen Drogendelikten. Hier ist er bereits zu einer Haftstrafe von 2 Jahren und 8 Monaten verurteilt. Weitere Mitglieder der Täterbande, ein 35- und ein 41-jährige Mann, wurden bereits am 05. Februar 2018 in einer gemeinsamen Aktion der BAO „Geld“ mit dem Zentralen Ermittlungsbüro der Polizei für die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität –CBSP- Zielona Gora festgenommen. Nach den Verhaftungen gab es einen spürbaren Rückgang von Sprengungen in Brandenburg, die polnischen Tatverdächtigen zugerechnet werden.
Polizeivizepräsident Roger Höppner: „Beharrlichkeit und die Zusammenarbeit mit den polnischen Kollegen zahlt sich aus. Der Fahndungserfolg zeigt, dass es mit der kontinuierlichen Aufrechterhaltung des Verfolgungsdrucks gelungen ist, einen weiteren Straftäter festzunehmen, der beidseits der Oder Straftaten begangen hat.“
Die Bande steht im Verdacht von August bis November 2016 gemeinsam mit weiteren Beschuldigten die Geldautomaten in Forst, Fürstenwalde, Guben, Spremberg (2x), Eisenhüttenstadt, Lübben und Luckau gesprengt zu haben. Die Gesamtschadenshöhe beläuft sich hier auf insgesamt rund 1,3 Millionen Euro. Insbesondere bei den zwei Sprengungen in Lübben und Luckau kam es zu erheblichen Sachschäden. Durch die Detonation splitterte das Glas bis zu 30 Meter, so dass die Menschen im Umfeld nur durch Glück nicht zu Schaden kamen.
Die BAO „Geld“
Anfang November 2017 wurde im Polizeipräsidium aus der Sonderkommission „Fläming“ heraus die Besondere Aufbauorganisation (BAO) „Geld“ zur effektiven Bekämpfung der Geldausgabeautomatensprengungen erweitert und eingerichtet. Die Ermittlungsgruppe wurde auf 24 Ermittler des Landeskriminalamtes Brandenburg aufgestockt und bearbeitet insgesamt 62 Fälle, davon 59 aus dem Land Brandenburg. Über die kriminalpolizeilichen Ermittlungen hinaus wurde eine präventive Komponente in den Einsatz integriert, welche insbesondere die Geldinstitute zur Sicherung der Geldautomaten berät. Zusätzlich sind Bereitschaftspolizisten und zivile Polizisten in den Bereichen der Geldinstitute im Einsatz.
red/pm
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