Eine Forsa-Umfrage hat ermittelt, dass jeder dritte von uns noch schoppen geht, wenn das Konto bereits im Minus ist und das Geld für die Schnäppchen bei durchschnittlich 10 Prozent Zinsen von der Bank geliehen werden muss. Wir merken beim Plastikgeld ja auch nicht gleich, wenn wir zu viel ausgeben. Keine Registrierkasse blinkt oder pfeift, wenn wir die Nulllinie unterschreiten. Erst wenn der Dispokredit restlos ausgereizt ist, werden wir nach dem Eintippen der Geheimzahl diskret darauf hingewiesen, dass die Transaktion leider nicht möglich ist.
Teure Schnäppchen dank Gebühren
Zahlen wir mit Bankkarte und Unterschrift wird unser Kontostand bei der Transaktion nicht einmal abgefragt, weshalb wir das Konto dabei hemmungslos überziehen können. Das wird dann richtig teuer, weil wir nun für jeden Einkauf die Lastschrift-Rückgabe an die Bank zahlen und die Mahngebühren für die unbezahlte Rechnung plus die Gebühren für die Adress-Feststellung an das Geschäft. Das sind schnell mal 50 Euro pro Kartenzahlung.
Jeder Vierte ist bereits im Minus
Die Finanzexperten von Konto-Report.de haben anhand von Bundesbankzahlen errechnet, dass inzwischen jeder vierte Bankkunde mit seinem Konto im Minus ist. Und zwar mit durchschnittlich fast 2.500 Euro. Zwischen 35 und 40 Milliarden Euro verleihen deutsche Banken und Sparkassen jeden Tag in Form von Dispokrediten und verdienen damit jährlich über 3 Milliarden Euro allein an Zinsen. Wer also länger darüber nachdenkt, lässt das Schnäppchen Schnäppchen sein, doch allzu oft regiert der Kaufimpuls. Eigentlich sollten die Banken ihre Kunden vor dem impulsiven Umgang mit dem Dispokredit warnen. Stattdessen lesen wir auf der Webseite der Sparkasse: “Mit dem Dispokredit können Sie immer und überall auf interessante Angebote reagieren – auch wenn auf Ihrem Konto gerade Ebbe herrscht“. Das klingt so, als wäre die nächste Geldflut ein Naturgesetz.
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Quelle & Grafik: Konto-Report