Das 21. Bundesweite Kabarett-Treffen der Studiosi wirft seine Schatten voraus. Ab dieser Woche präsentiert das Festival im Audimax der BTU am Zentralcampus die Ausstellung „100 Jahre Deutsches Kabarett“.
Das Deutsche Kabarettarchiv mit Hauptsitz in Mainz und einer Außenstelle in Bernburg dokumentierte vor einiger Zeit die ersten 100 Jahre deutsches Kabarett und fügte das Resultat in eine sechsteilige Wanderausstellung. Nachdem in den vergangenen beiden Jahren die Teile 1 und 2 dieser Ausstellung in Cottbus zu Gast waren, folgt in diesem Jahr Teil 3. Der umfasst die Jahre 1933 bis 1945 und steht unter dem Titel: „Eulenspiegel im Exil – Kabarett im Dritten Reich“.
Die Berufung Adolf Hitlers zum Reichskanzler hat auch für das Kabarett in Deutschland weitreichende Folgen. Die Mehrzahl seiner prägenden Autoren, Darsteller und Komponisten verlässt das Land. Für rund 3.000 Kabarettisten wird das Exil zur neuen Heimat. Asyl suchend, schließen sie sich vorhandenen Ensembles an, gründen eigene Bühnen oder geben, auf der Odyssee durch Europa, Kabarettabende.
Kritik ist im Nationalsozialismus unerwünscht. Die, die da bleiben, erhalten Auftrittsverbote. Auf den reichsdeutschen Bühnen ist Heiterkeit Trumpf. Die traurige Wirklichkeit kommt in den Vorstellungen nicht vor. Grotesk und absurd erscheinen die Kabarettabende an der Front oder in den Vernichtungslagern – Lachen und Satire werden zum Elexier im Kampf gegen Verzweiflung, Erniedrigung und Elend.
Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Etagen im Foyer des Zentralen Hörsaalgebäudes (Audimax) am Zentralcampus der BTU in Cottbus. Sie kann bis zum 29. Januar 2016 von Montag bis Freitag tagsüber besichtigt werden. Am Samstag, den 23. Januar findet um 13 Uhr im Rahmen des Kabarett-Treffens eine öffentliche Führung durch die Ausstellung mit dem ehemaligen Mitarbeiter des Deutschen Kabarettarchivs Jürgen Klammer statt.
Quelle & Foto: Studentenwerk Frankfurt (Oder)