Der Herbst nimmt seinen Lauf und mit ihm kommen Wind, Regen und kühle Temperaturen. Bei diesem Wetterumschwung lassen Erkältungen häufig nicht lang auf sich warten. Ob Kinder oder Erwachsene: Bakterielle Infektionen werden in der Regel mit Antibiotika behandelt. Anlässlich des Europäischen Antibiotikatages am 11. November 2015 gibt die Landesapothekerkammer Brandenburg 5 Tipps zum richtigen Umgang mit diesen Medikamenten.
- Ärztliche Anordnung befolgen
Antibiotika erhalten Patienten ausschließlich auf ärztliches Rezept.
Der Hausarzt verschreibt das passende Medikament, je nach dem welcher Bakterienstamm für die Krankheit verantwortlich ist. Das heißt, nicht jedes Antibiotikum hilft gegen alle bakteriellen Infektionen. - Dosierungsanweisungen beachten
In der Regel schlagen Antibiotika schnell an. “Schon nach ein bis zwei Tagen geht es Patienten besser und viele hören dann auf, das Medikament zu nehmen. Das ist jedoch falsch”, erklärt Apothekerin Astrid Markow.
Als Faustregel gilt: Wenn nicht anders vom Arzt verordnet, muss die gesamte Packung in der empfohlenen Dosierung eingenommen werden, um die Wirkung zu sichern und Resistenzen zu vermeiden. - In der Apotheke beraten lassen
Was Patienten bei der Einnahme von Antibiotika beachten müssen, erfahren sie in der Apotheke. So sollte während der Einnahme etwa auf Milchprodukte verzichtet werden, da sie die Wirksamkeit verringern können. Apotheker klären außerdem über Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auf. “Ein Beispiel ist die Anti-Baby-Pille: Antibiotika können die Zuverlässigkeit dieses Verhütungsmittels beeinträchtigen”, so Astrid Markow. - Antibiotika nicht aufbewahren
Wird nach ärztlicher Anordnung nicht die gesamte Packung eingenommen, sollten die restlichen Tabletten nicht aufgehoben werden. Auch die Weitergabe an andere Personen ist nicht sinnvoll. Antibiotika dürfen – wie andere Medikamente auch – nicht über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt werden, da sie sonst in die Umwelt gelangen. “Entsorgen Sie nicht verwendete Antibiotika immer über den Hausmüll. Einige Apotheken bieten auch den freiwilligen Service an, nicht mehr benötigte Medikamente zurückzunehmen”, so der Hinweis der Apothekerin. - Anwendungsregeln beachten und Resistenzen vermeiden
Bakterien können sich gut an Veränderungen anpassen, werden widerstandsfähig und können Resistenzen entwickeln. Folglich wirken Antibiotika dann nicht mehr wie erwartet. Durch die richtige Anwendung können Sie dazu beitragen, dass Infektionen auch zukünftig gut behandelbar bleiben.
Hintergrund:
Die Landesapothekerkammer Brandenburg ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Potsdam. Sie vertritt die beruflichen Interessen der Apotheker. Mitglied der Landesapothekerkammer sind alle Apotheker, die im Land Brandenburg ihren Beruf ausüben oder – falls sie ihren Beruf nicht ausüben – ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben. Die Landesapothekerkammer hat derzeit 1.700 Mitglieder. Im Land Brandenburg gibt es 590 Apotheken (inklusive 13 Krankenhausapotheken).
Quelle: 4iMEDIA GmbH