Die GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus e.V. kritisiert den Fußballverein “Energie Cottbus” für dessen politische Parteinahme für Zwangsumsiedlungen der Braunkohlenwirtschaft.
“Sport sollte Menschen verbinden und sich nicht politisch instrumentalisieren lassen. Es ist deshalb unbegreiflich, wenn Energie Cottbus Unterschriftensammlungen für die Zwangsumsiedlung von Lausitzer Menschen unterstützt. Der Verein hat auf Druck der Braunkohle-Bosse keine Hemmungen, treue Fans und Mitglieder in den vom Braunkohlentagebau beeinträchtigten Gebieten der Lausitz zu verraten. Er ist damit endgültig in die politische Drittklassigkeit abgestiegen.” sagt René Schuster von der Umweltgruppe Cottbus. Der Vorgang veranschaulicht, wie Sport und Sponsoring von der Braunkohlenlobby zur Einflussnahme missbraucht werden.
Hintergrund:
Energie Cottbus hat laut Presseberichten am 29. Juni eine Unterschriftensammlung des Vereins “Pro Lausitzer Braunkohle” unterstützt, die den Aufschluss des Tagebaues Welzow II und damit die Umsiedlung von 810 Menschen fordert. Die Stadtverordnetenversammlung von Welzow und der Ortsbeirat von Proschim lehnen dagegen in klaren Beschlüssen die Umsiedlung ab. Strom aus Braunkohle steht insbesondere auch wegen des besonders hohen Ausstoßes des Treibhausgases Kohlendioxid und wegen jahrhundertelanger Schädigung des Grundwasserhaushaltes in der Kritik.
Die Umweltgruppe Cottbus entstand 1987 als DDR-Oppositionsgruppe und wirkte maßgeblich an der politischen Wende von 1989 in der Lausitzstadt mit. Sie ist heute Teil des Netzwerkes GRÜNE LIGA.
Weitere Informationen: Lausitzer Braunkohle
Foto: Archivbild; Stand des Vereins “Pro Lausitzer Braunkohle” am 29.Juni 2013 beim Kiebitztag des FC Energie Cottbus