Wolfgang Rosenow, der bekannte und ehrenamtlich tätige Stadion-/Hallensprecher bei verschiedenen Sportveranstaltungen zunächst in der DDR, dann aber auch im gesamtdeutschen Raum hat am Montag ein stolzes Jubiläum gefeiert. Seine Gäste, die natürlich vorwiegend Vertreter der verschiedenen Sportvereine sind, hatte er ins Vereinsheim des RK Endspurt 09 Cottbus zu seinem 80. Geburtstag eingeladen. Beinahe alles drehte sich in den Gesprächen um die von ihm seit 1968 am Mikrofon begleiteten Sportveranstaltungen. Auch im von NL-Sportreporter Georg Zielonkowski geführten Interview wurde in Erinnerungen geschwelgt.
Man kennt Dich und Deinen Stimme in Cottbus über Jahrzehnte, wie fing alles an?
Losgegangen ist es 1968 an der damaligen 12.Oberschule, wo ich als Sportlehrer gearbeitet habe. Unser Sportfest fand im damaligen Max-Reimann Stadion statt, dort habe ich am Mikro organisatorische Dinge angesagt, welche Klasse zu welcher Station gehen soll und solche Dinge. Da hatte wohl jemand zugehört und mich zur Kreisspartakiade als Sprecher gebeten – so ging das damals los. Dazu kamen dann die Bezirksspartakiade und andere Leichtathletik-Veranstaltungen bis ich dann in die zentrale Sprechergruppe der DDR eingegliedert wurde. So waren die Weichen gestellt für weitere Aufgaben auch weit weg von Cottbus. Dann wurde ich bei Länderkämpfen eingesetzt, später kamen Boxen und Turnen dazu, da war ich im Ehrenamt immer gut unterwegs.
Welches war Deine Sternstunde in all den Jahren?
Auf ein Ereignis bin ich unglaublich stolz. Am 24. Juli 1984 war in Berlin Olympischer Tag, der ein besonderer werden sollte. Weil es dort einen Weltrekord für mich zu kommentieren gab, als Speerwerfer Uwe Hohn 104,80 weit warf. Daraufhin wurde der Schwerpunkt der Speere verändert, deshalb wird nie wieder ein Mensch den Speer so weit werfen. Das war historisch für Uwe, aber auch für mich.
Besucht man Sportveranstaltungen, bei denen Du Informator der Besucher bist, fällt Deine fachliche Kompetenz auf. Wie bereitest Du dich auf die jeweilige Veranstaltung vor?
Durch die heutige Medienwelt ist vieles einfacher zu recherchieren, das ist klar. Früher waren die Vorbereitungen viel zeitraubender. Mein Prinzip ist es seit jeher, Resultate anderer Veranstaltungen zu beobachten, dabei das ein oder andere zu notieren. Aber auch Presse, Rundfunk und Fernsehen immer im Blick zu haben, das hilft schon sehr für diese Aufgabe.
Hier in und rund um Cottbus trifft man Dich bei vielen regionalen Sportereignissen, Höhepunkte waren doch aber sicher die Großveranstaltungen im Sportzentrum, wie die Internationalen Leichtathletik-Meetings, bei denen Du ein Teil des Sprechertrios warst. Neben Heinz Florian Oertel und Wolf Dieter Poschmann. Das war doch für Dich sicher stets einen große Ehre mit den Top-Moderatoren gemeinsam zu arbeiten …
Da hast Du völlig recht! Noch schöner aber waren die persönlichen Kontakte per Post oder Telefon mit diesen tollen Männern. Leider sind ja beider leider schon verstorben, aber bis zu deren Tod waren wir gute Freunde.
Hast Du von den beiden Tipps bekommen?
Sie waren nie so von oben herab, um sich vom kleinen regionalen Sprecher zu unterscheiden. „Flori“ hat mir mal gesagt, dass ich mir niemals vorher Sätze aufschreiben sollte, um die dann abzulesen. Stichpunkte kann man haben, aber man sollte auch vieles im Kopf haben um ein guter Ansager, aber auch ein guter Unterhalter zu sein.
Auch wir zwei sind über all die Jahre gute Bekannte, quasi als Kollegen am Mikrofon. Beim Thema Fußball gab es aber nie ein Gerangel, wer wohl welches Spiel am Mikro begleitet. Interessiert Dich Fußball so gar nicht?
Doch, ich bin auch sehr am Fußball interessiert. Du weißt ja selber, aller zwei Wochen ist man bei den Heimspielen im Einsatz, das ist eine Regelmäßigkeit. Wenn ich mich auf so etwas eingelassen hätte, wäre ich ja dann immer geblockt und für „meine“ Events nicht verfügbar.
Was wünscht Du Dir heut zum großen Lebensjubiläum?
Es ist zwar eine gebräuchliche Floskel, aber tatsächlich geht die Gesundheit über alles. Ich tu dafür auch einiges, habe mein morgendliches Ritual, fahre viel Rad und habe als Übungsleiter hier und da zu tun. Vor allem helfen die Kontakte mit den jungen Sportlern, all das tut gut!
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Red. / Georg Zielonkowski