In der Gemeinde Schipkau (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) soll 2023 das höchste Windrad Deutschlands entstehen. Die GICON-Gruppe führt vorher mit Windmessungen mit einem Messmast in 300m Höhe durch. Danach soll eine sogenannter Höhenwindturm als Pilotanlage mit einer Nabenhöhe zwischen 200 und 300 Metern entstehen, wobei laut Unternehmen 300 Meter favorisiert werden. In diesen Höhen soll die Windausbeute um bis zu 40% höher liegen als bei bisherigen Anlagen. Die Anlagen entstehen als Gittermastanlagen, die teleskopartig ausgefahren werden können und so Kraneinsätze zum Aufbau der Anlagen minimieren. Ihren Einsatz sollen sie auch in bestehenden Windparks finden, wo sie als zusätzliche Anlagen eine weitere Etage bilden.
Höchster Windmessmast der Welt wird errichtet
Mit dem Erneuerbaren–Energien–Gesetz wurde das bundesweite Ziel ausgegeben, bis 2030 auf insgesamt „71 Gigawatt (GW) Windenergie an Land“ (Zitat: Umweltbundesamt) auszubauen. Die aktuelle Bundesregierung plant ab 2023 jährlich bis zu 5 GW neue Windkapazität zu errichten. Wichtige Herausforderungen für eine nachhaltige Energiewirtschaft, welche bereits heute an ihre Grenzen stößt. Die über 29.000 bestehenden deutschen Windenergieanlagen erreichen aktuell zusammen 55 GW. Viele dieser Anlagen sind am Ende Ihrer Lebensdauer und ein Repowering kann teilweise nicht wirtschaftlich dargestellt werden.
Hinzu kommt der begrenzte Raum für mögliche Windparkerweiterungen oder Neuentwicklungen. An dieser Stelle setzen Windenergieanlagen mit Nabenhöhen größer als 200 Meter und mit Nennleistungen zwischen 6 und 12 Megawatt (MW) an. Mithilfe dieser innovativen Höhenwindenergieanlagen, die auch als zusätzliche Anlagen in Bestandswindparks errichtet werden können, könnten die Ausbauziele in greifbare Nähe rücken und dem Onshore–Windsektor sowie dem Industriestandort Deutschland neuer Rückenwind verschaffen. Mit dem Ansatz, Höhenwindenergieanlagen zu nutzen, sind bis zu 3.000 zusätzliche Anlagen allein in Bestandswindparks in Deutschland denkbar. Das entspricht einer zusätzlichen Leistung von bis zu 30 GW Onshore–Windnennleistung und somit im besten Fall der Hälfte der Ausbauziele der Bundesrepublik. Für den Industriestandort Deutschland ist zudem mit einem sehr großen Anteil lokaler Wertschöpfung zu rechnen, da mittelständische Stahlbauunternehmen umfassend integriert werden können. Dieser Anteil liegt bei mindestens 70 Prozent und sichert Arbeitsplätze in den unmittelbar einbezogenen Regionen.
Zudem kann durch die Sicherstellung erneuerbarer Energien im ländlichen Raum auch die Grundlage für Neuansiedlungen von energieintensiven Industrien gewährleistet werden, indem grüner Strom zur Verfügung gestellt und sowohl die CO2–Reduktion als auch die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden können. Höhenwindtürme leisten zudem einen erheblichen Beitrag zur effektiven Nutzung von Windeignungsflächen, da zum einem mit einem etwa 40 Prozent höheren Ertrag je MW zu rechnen ist, zum anderen neue Windparks gleich in zwei Etagen errichtet werden können.
In unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Thema steht auch das neue Projekt Windmessmast der GICON®.
Auftrag über 2,8 Millionen Euro für Windmessungen in 300 m Höhe
Die GICON®–Großmann Ingenieur Consult GmbH, als Unternehmen der GICON®–Gruppe, hat im Dezember 2021 den Zuschlag für ein Windmessprogramm durch die Bundesagentur für Sprunginnovationen – SprinD GmbH mit einem Gesamtvolumen von ca. 2,8 Mio. Euro erhalten. Die als Tochtergesellschaft der SPRIND gegründete „beventum GmbH” beauftragte die GICON®–Consult mit der Messkampagne für eine Höhenwindanlage sowie wissenschaftlicher Untersuchung zur Verkürzung von Mastmessdauern.
Im Fokus des GICON®–Projektes steht die Windmessung bis zu einer Höhe von 300 m mit einem Messmast und zwei LiDAR Systemen, welche an unterschiedlichen Standorten in Deutschland errichtet werden sollen. Dazu ist u. a. der Aufbau eines 300 m hohen Windmessmastes ist im brandenburgischen Landkreis Oberspreewald–Lausitz geplant. Im Rahmen dieses Auftrags erweitert GICON® sein Leistungsspektrum auf Windmessungen nach der Technischen Richtlinie 6 (TR6) insbesondere auch für besonders große Höhen. Dabei werden das Windpotenzial und der Energietrag an Standorten von Windenergieanlagen bestimmt. „Das ist für Regionen und Projektträger enorm wichtig, da durch eine konforme MMessung nach TR6 Windparks erst bankfähig werden“, erläutert GICON®– Windexperte Dr. Frank Adam das Vorgehen. Die GICON®–Gruppe kooperiert in diesem Projekt u. a. mit der Ge:Net GmbH und der Meteologix AG.
Die Messungen stehen zudem im Einklang mit der langjährigen Ingenieurdienstleistung sowie Erfahrung der GICON® im Bereich Onshore Wind und der Entwicklung eines Turmkonzepts für Nabenhöhen größer 200m. Eine Pilotanlage des patentierten GICON®–Höhenwindturms mit Nabenhöhen von 200 – 300m soll 2023 im brandenburgischen Schipkau gebaut werden.
Mit der Realisierung des GICON®–Höhenwindturms sowie neuen Erkenntnissen aus den Windmessungen der GICON® kann laut Unternehmen das ambitionierte Ausbauziel Deutschlands im Windbereich zeitnah Realität werden.
Corona in der Lausitz! Aktuelle Lage und Entscheidungen
Alle aktuellen Zahlen aus den einzelnen Landkreisen sowie Entscheidungen haben wir in einer Übersicht zusammengefasst. ->> Weiterlesen
Red.
Foto: GICON