Nachdem Mitte März 2018 in Welzow und im Ortsteil Proschim, nahe des Tagebaus Welzow Süd, sogenannter “schwarzer Schnee” niederging, kündigten sowohl BUND als auch die LEAG Untersuchungen des Niederschlags an. Die Ergebnisse wurden nun veröffentlicht.
Der BUND Brandenburg hat eine Probe des Staubsturms in einem Labor analysieren lassen. Die Proben enthalten neben anderen Stoffen Blei, Arsen und Quecksilber. Der Staub enthält große Mengen von Eisen und Schwefel, was seine Herkunft aus dem Tagebau eindeutig belegt. Darüber hinaus wurden vor allem Blei, mit einer Konzentration von 27 mg/kg, Arsen mit 16,9 mg/kg und Quecksilber mit 0,12 mg/kg festgestellt. Die Ergebnisse hat der BUND dem Landesamt für Umwelt mitgeteilt und den Präsidenten gebeten festzustellen, ob eine Gefährdung der Menschen in Proschim aufgrund der Staubbelastung zu befürchten ist. „Die Staubbelastung der Tagebaurand-Siedlungen muss überprüft werden, die bisherigen Aussagen zu Feinstaub und Gesundheitsgefährdung sind wenig plausibel, hier ist das Landesamt für Umwelt gefordert,“ so Carsten Preuß Landesvorsitzender des BUND Brandenburg.
Nach den Niederschlägen hat die LEAG die Proben der drei Staubniederschlagsmesspunkte in der Stadt Welzow für den Monat März zusätzlich zur gravimetrischen Auswertung auch einer mineralogisch-petrographischen Begutachtung unterziehen lassen. Dies geschah durch jeweils unabhängige, zertifizierte Labore. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind dem Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe als zuständiger Aufsichtsbehörde angezeigt worden.
Nach Mitteilung der LEAG weisen zwei der Messpunkte, darunter der im Steinweg, wo auch das Foto vom „schwarzen Schnee“ aufgenommen wurde, einen für die Jahreszeit üblichen Monatsdurchschnittswert auf. Der dritte Messpunkt im Kippenweg weist dagegen einen erhöhten Wert auf, der in dieser Höhe seit 10 Jahren nicht mehr gemessen wurde. Das weist darauf hin, dass die Auswirkungen eines außergewöhnlichen Witterungsereignisses im Zeitraum 16. bis 18. März in diesem Bereich am deutlichsten zu spüren waren. Die meteorologische Situation in diesem Zeitraum war gekennzeichnet vom Einfluss kalter Luftmassen mit hohen Windgeschwindigkeiten mit zum Teil stürmischen Windböen bis Windstärke 6 aus nordöstlicher Richtung. Hinzu kam eine um 50 Prozent geringere Niederschlagsaktivität im März als normal. Diese für die Staubepisode verantwortliche meteorologische Situation war ein seltenes Ereignis. “Die LEAG bedauert die daraus resultierende Belästigung für Tagebauanwohner in der Stadt Welzow, die trotz der nach dem Stand der Technik im Tagebau Welzow-Süd umgesetzten Immissionsminderungsmaßnahmen nicht vermeidbar gewesen ist. Im Ergebnis der mineralogisch-petrographischen Begutachtung wurde für alle drei Messstellen festgestellt, dass der Staubniederschlag in den Proben einen erhöhten mineralischen Anteil auswies. Daraus lässt sich schließen, dass es sich dabei nicht um Kohlestaub sondern Kippensande in einer für die Lausitz typischen Zusammensetzung handelt. Wir gehen davon aus, dass auch trotz dieses einmaligen Extrem-Witterungsereignisses im März der Immissionsjahreswert nach TA Luft für den Tagebau Welzow-Süd eingehalten wird.” sagt Thoralf Schirmer, Pressesprecher der LEAG in Cottbus.
Eine Aussage des Landesamtes für Umwelt zu den jeweiligen Auswertungen liegt noch nicht vor.
Foto: Hannelore Wodtke vom März 2018