Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Spremberg hat am 24. September 2014 beschlossen, Frau Brigitte Huth die Ehrenmedaille “Besondere Verdienste für die Stadt Spremberg” zu verleihen.
Die feierliche Übergabe der Medaille erfolgt durch Bürgermeisterin Christine Herntier im Rahmen der diesjährigen Festveranstaltung zum „Tag des Ehrenamtes“:
Termin: 05. Dezember 2014 (Freitag)
Beginn: 15.30 Uhr
Ort: Mehrgenerationszentrum „Bergschlößchen“, Bergstraße 11
Bereits ab 15.00 Uhr: Kaffee und Kuchen sowie Zeit für Gespräche
Begründung zur Verleihung der Ehrenmedaille an Frau Brigitte Huth:
Frau Brigitte Huth wurde am 16.10.1946 in Brand-Erbisdorf geboren und zog 1950 mit ihren Eltern nach Welzow. Dort besuchte sie von 1953-1963 die Polytechnische Goethe-Oberschule. Von 1963-1966 wurde sie zur Krippenerzieherin ausgebildet. Nach der Lehrausbildung arbeitete Brigitte Huth bis 1968 als Krippenerzieherin und Stationsbeauftragte. Von 1969 war sie Lehrausbilderin für Krippenerzieherin.
Von 1970-1980 war sie als Lehrausbilderin für Krippenpädagogen in der Krippe des Kraftwerkes Trattendorf in Spremberg tätig. Parallel dazu absolvierte sie von 1970-1974 ein Fernstudium zur Medizinpädagogin an der Medizinischen Fachschule in Berlin. Von 1980-1990 war sie dann selbst als Fachschuldozentin für Krippenpädagogik an der Medizinischen Fachschule in Cottbus tätig.
1984 nahm sie einen 14jährigen Schüler, dessen Adoptiveltern beide innerhalb kurzer Zeit verstorben waren, in ihrer Familie auf und ersparte durch die Übernahme der Vormundschaft diesem Jungen eine Heimeinweisung.
Von 1990 bis 1993 war Brigitte Huth im Landratsamt Spremberg im Psychosozialen Dienst sowie in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Dort setzte sie ihre ersten sozialpolitischen Akzente, indem sie den Arbeitskreis Gesundheitsförderung Spree-Neiße e. V. gründete und ihn bis 1995 als Geschäftsführerin führte.
Dazu gehörten unter anderem folgende Projekte:
– Gesundheitserziehung in Schulen und Kindereinrichtungen,
– Soziales Gemeinschaftswerk Gesundheit und Arbeit,
– AB-Maßnahme „Jugend- und Sozialarbeit Region Spremberg,
– AB-Maßnahme „Sozialhelfer in Kitas und Schulen“,
– Durchführung der Ausbildung in der Altenpflege,
– Rehabilitationssport,
– Durchführung der Frühförderung,
– Aufbau einer Schuldnerberatungsstelle,
– Initiierung und Aufbau von Selbsthilfegruppen.
All diese Projekte lassen sich nur mit hohem sozialpolitischen Einsatzwillen und einem starken Durchsetzungsvermögen realisieren. Frau Brigitte Huth hat diese Mammutaufgabe hervorragend gemeistert und diese Projekte zum Wohle unserer Bürger umgesetzt.
Sie qualifizierte sich in Berlin weiter zur Selbsthilfefachberaterin. 1996 erfolgte dann der Zusammenschluss der Vereine Arbeitskreis Gesundheitsförderung e. V. mit dem Netzwerk Kinder und Jugendhilfe zum Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg e.V. Dort war Brigitte Huth als Selbsthilfekoordinatorin für Spremberg und Umgebung tätig und baute das Selbsthilfezentrum für Spremberg auf.
Das größte Projekt war und ist der Aufbau der „Spremberger Tafel“ für bedürftige Bürger unserer Stadt. In diesem Zusammenhang arbeitete Frau Brigitte Huth im Zusammenwirken mit Stadtverordneten und anderen Institutionen, wie z.B. mit dem Arbeitsamt Spremberg, klare Konzepte aus, die letztendlich am 01.04.1996 zur Gründung der Spremberger Tafel führten.
Es war die 26. Tafel in ganz Deutschland und die erste Tafel im Süden Brandenburgs. Frau Brigitte Huth hat als Projektleiterin den weiteren Aufbau der Tafel übernommen und die vielseitigen Herausforderungen, wie die Gewinnung geeigneter Mitarbeiter, die Beschaffung von Fördermitteln, die Beschaffung von Räumlichkeiten, die Gewinnung von Handelsketten für die kostenlose Bereitstellung von Waren des täglichen Bedarfes bis hin zur Organisation der Abholung dieser Erzeugnisse gelöst. Die Notwendigkeit des Aufbaus der Tafel bestätigte letztendlich die Zahl der angemeldeten bedürftigen Bürger, die sich am Anfang von 60 Personen im Jahr 1996 bis auf rund 3.450 Personen im Jahr 2013 gesteigert hat.
Frau Huth baute neben der Spremberger Tafel weitere Tafeln in Welzow und Cottbus auf, die 1998 ihre Arbeit aufnahmen. Im Jahr 2004 gründete Frau Huth die Tafel in Luckau.
Hervorzuheben ist ihr jederzeit vorbildlicher Einsatz bei der Entwicklung der Tafel in Spremberg, den sie bis zur Beendigung ihrer Arbeit als Leiterin der Tafel am 7.5.2012 gezeigt hat.
Frau Brigitte Huth ist nach ihrem aktiven Arbeitsleben auch weiterhin ehrenamtlich im sozialen Bereich tätig und bietet reichhaltige Erfahrungen den hilfsbedürftigen Spremberger Bürgern an.
Quelle: Stadt Spremberg