Sie ist eine der ältesten Trainerinnen mit einer A-Lizenz in Deutschland. Mit 91 Jahren begeistert sie Kinder und Jugendliche in Guben noch immer für Leichtathletikdisziplinen und ist selbst sportlich aktiv: Hildegard Petter. Für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement als Leichtathletiktrainerin wurde die Ehrenbürgerin der Stadt Guben heute mit dem Bundesverdienstorden geehrt. Gubens Bürgermeister Fred Mahro überreichte ihr im Auftrag des kurzfristig terminlich verhinderten Ministerpräsidenten Dietmar Woidke bei einer Zeremonie in ihrer Heimatstadt das von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehene „Verdienstkreuz am Bande“.
Tägliches Fahrradfahren, regelmäßiges Nordic Walking und bewusste Ernährung
Seit über 60 Jahren engagiert sich Hildegard Petter im Kinder- und Jugendleistungssport der Leichtathletik. Ob in der Betriebssportgemeinschaft in der DDR oder im SV Chemie Guben – immer verstand sie es als Trainerin, Mädchen und Jungen, Männer und Frauen für den Sport mitzureißen. Auch in hohem Alter bildet sie sich weiter und wiederholt alle zwei Jahre die Prüfung zum Erhalt der A-Lizenz als Trainerin.
Viermal pro Woche trainiert die heute 91-jährige Ehrenbürgerin der Stadt Guben und leitende Stützpunkttrainerin noch immer Kinder und Jugendliche im Sprint, Weitsprung, Hochsprung und Langlauf. Dass Frau Petter neben ihrer pädagogischen Arbeit auch in hohem Alter noch selbst wesentliche leichtathletische Übungselemente demonstrieren kann, liegt an der individuellen Disziplin. Tägliches Fahrradfahren, regelmäßiges Nordic Walking und bewusste Ernährung hält sie persönlich nicht nur fit, sondern macht sie auch zum Vorbild für die ihr anvertrauten Mädchen und Jungen. Für ihr sportliches Engagement wurde Frau Hildegard Petter bereits im Jahr 2009 mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg geehrt. Der Ministerpräsident konnte aufgrund der aktuellen Situation leider nicht anwesend sein, Bürgermeister Fred Mahro las stellv. für den verhinderten Ministerpräsidenten die Laudatio vor. Diese Verleihung zählt in meiner 30 jährigen Dienstzeit zu den ganz besonderen Momenten, so Bürgermeister Fred Mahro.
In der Laudatio heißt es: „Hildegard Petter ist eine Ausnahmetrainerin. Ihr Lebenswerk sucht seinesgleichen. Mit ihrem Wissen und ihrer Kompetenz hat sie Generationen von Mädchen und Jungen für die Leichtathletik begeistert und in verschiedenen Disziplinen erfolgreich trainiert. In Brandenburg sind viele Sportbegeisterte ehrenamtlich tätig. Sie haben einen großen Anteil daran, dass wir starke Sportvereine haben. Hildegard Petter hat sich um das Sportland Brandenburg und insbesondere um ihre Heimatstadt Guben auf besondere Weise verdient gemacht. Mit ihrer Energie, Tatkraft und Disziplin ist sie ein Vorbild insbesondere für junge Menschen.“
Für ihre Verdienste war Hildegard Petter im Jahre 2009 mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg geehrt worden.
Zu Hildegard Petter
Hildegard Petter wurde am 13. Oktober 1929 in Kaltenborn geboren. 1958 nahm sie ihre Tätigkeit als Sportlehrerin an der Gubener „Wilhelm-Pieck-Schule“ auf und engagierte sich in der damaligen BSG Fortschritt Guben für den Wiederaufbau der Abteilung Leichtathletik. Insbesondere die kommunikative Zusammenarbeit mit anderen Sportlehrern und -lehrerinnen trug maßgeblich dazu bei, dass leistungsfähige und talentierte Mädchen und Jungen für die Leichtathletik interessiert und motiviert werden konnten.
Als die Leistungszentren in der DDR gegründet wurden, entschied sich Frau Petter erneut, die Leitung in verantwortlicher, zeitintensiver Aufbauarbeit zu übernehmen. Durch den regelmäßigen Besuch von Weiterbildungsmaßnahmen gelang es ihr zudem, moderne Entwicklungen im Bereich der Leichtathletik in das Training einfließen zu lassen. Trotz ihres mittlerweile hohen Alters bildet Frau Petter sich stets weiter und wiederholt alle 2 Jahre die Prüfung zum Erhalt der A-Lizenz als Trainerin.