Über ein schönes Leben spricht man oft. Aber über den Tod, der am Ende jeden Lebens steht, spricht man nicht, schon gar nicht mit Kindern. So ein Gespräch ist wichtig und auch möglich. Das war jetzt im Theater neue Bühne zu erleben. Regisseurin Alice Asper hat Martin Baltscheids Stück „Nur ein Tag“ inszeniert. In dem geht es auf wunderbare Weise um die Vergänglichkeit der Zeit und die unbändige Kraft des Lebens. Eine Geschichte, die auf berührende und humorvolle Art von Leben, Tod und Glück erzählt. Kinder und Erwachsene in Senftenberg waren fasziniert. Ein Morgen im Wald. Der Fuchs (Patrick Gees) und das Wildschwein (Daniel Borgwardt) wachen auf und necken einander. Sie schauen zu, wie die Fliege zum Leben erwacht. Sie wollen abhauen, denn sie wissen die Fliege wird nur einen Tag leben. Aber sie schaffen es nicht mehr. Die Fliege (Alrun Herbing) ist da. Ein hübsches lebenslustiges Wesen. Warum seid ihr so traurig, fragt sie beiden. Sie suchen nach Ausreden und sagen, dass der Fuchs heute sterben wird. Na dann, sagt die Fliege, werde ich einen wunderschönen Tag für euch organisieren. Und sie macht das auch. Über das was jetzt passiert kann viel lachen. Jeder bekommt sein Lieblingsessen, der Fuchs darf Hühner jagen und eine Familie muss gegründet werden. Der Fuchs ist die Frau und das Wildschwein der Mann. Eine Familie braucht auch Kind. Wo kriegt ein Kind her, aus dem Wald, vom Storch oder aus dem Bauch der Mutter? Es gibt auch eine Geburt. Ich bin jetzt euer Kind und ihr singt mir ein Schlaflied, sagt die Fliege. Sie schläft ein und als sie wiedererwacht, sagen ihr Fuchs und Wildschwein die Wahrheit. Aber sie ist nicht traurig. „Ich hatte ein erfülltes Leben. Ich habe euch glücklich gemacht und bald wird eine neue Fliege schlüpfen.“ Eine beachtenswerte Inszenierung. Wie die drei Schauspieler das umsetzen ist großartig. Jeder der das sieht erlebt einen wunderbaren Theatertag.
Foto: Steffen Rasche