„Die BASF Schwarzheide GmbH zieht für das Geschäftsjahr 2015 eine positive Bilanz“, sagte Dr. Karl Heinz Tebel, Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH. Gemeinsam mit Dr. Colin von Ettingshausen, Kaufmännischer Geschäftsführer, informierte er über die jüngste Entwicklung des Lausitzer BASF-Standortes und gab einen Ausblick auf das laufende Jahr.
Erneut lag der Umsatz der BASF Schwarzheide GmbH im Jahr 2015 bei rund einer Milliarde €. Damit wurde das hohe Niveau der vergangenen Jahre erreicht und der Umsatz vom Vorjahr leicht übertroffen. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Standorts wurden in 2015 wichtige Projekte vorangetrieben und realisiert.
Insgesamt wurden rund 100 Millionen € für die Instandhaltung und Erweiterung von Produktionsanlagen sowie für die Modernisierung von Infrastruktureinrichtungen aufgewendet.
„Mit diesen Ausgaben sichern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig schaffen wir damit die Voraussetzungen für zukünftige Investitionen der BASF-Gruppe sowie für Ansiedler am Standort“, sagte Tebel.
Dank eines zusätzlich installierten Dampfkessels kann neuerdings im werkseigenen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk die Dampf- von der Stromerzeugung stärker entkoppelt und damit das Kraftwerk insgesamt wirtschaftlicher betrieben werden.
Mit einem neuen Pumpwerk und dem neuen Regenwasser-Rückhaltebecken wurde darüber hinaus ein Meilenstein bei der Realisierung des Großprojektes „Kanalsanierung und Netzentflechtung“ gesetzt.
Um den Bedarf an Wasserstoff am Standort zukünftig zu decken, wurde für mehrere Millionen Euro eine neue Wasserstoffanlage gebaut.
Am Lausitzer Standort werden die Kapazitäten zur Compoundierung von technischen Kunststoffen bis 2017 ausgebaut. Durch die Erweiterung der Anlage entstehen rund 50 neue Arbeitsplätze.
„Schwarzheide wird damit eine führende Position bei der Compoundierung technischer Kunststoffe in Europa einnehmen. Zugleich wird dadurch unser Profil als Spezialitätenstandort innerhalb der BASF-Gruppe weiter geprägt“, so Tebel.
Zu dieser Profilierung passt auch die Ansiedlung der proseat-Gruppe. Der Hersteller von Formschaumprodukten für die Automobilbranche stellt seit 2015 auf dem Werksgelände Komponenten aus expandierendem Polypropylen (EPP) her. Das dazu benötigte Neopolen® wird von der BASF-Anlage vor Ort direkt bezogen. Das Unternehmen verlängert somit erfolgreich die Wertschöpfungskette.
Logistik-Infrastruktur weiter ausgebaut
Die STR Tank-Container Reinigung GmbH, eine am Standort angesiedelte Tochter des Schweizer Chemielogistikers Bertschi, hat 2015 die Umschlagkapazität ihres Kombiverkehrsterminals verdoppelt und die Lagerkapazität verdreifacht. Das Terminal ist nun auf 120.000 Containerumschläge jährlich von der Schiene auf die Straße und umgekehrt ausgelegt.
Um die daraus entstehenden höheren Fracht- und Verkehrsaufkommen zu bewältigen, hat BASF Schwarzheide im Bereich der Lkw-Zufahrt einen rund 6.000 Quadratmeter großen Stellplatz samt Abfertigungsterminal errichtet.
Mit der von der Deutschen Bahn und dem Land Brandenburg 2016 begonnenen Modernisierung des Bahnhofes Ruhland werden nun die Voraussetzungen geschaffen, um den Industriestandort Schwarzheide zu einem leistungsfähigen Logistikknotenpunkt auszubauen.
Gesamtbeschäftigung auf hohem Niveau
Insgesamt 1.742 Mitarbeiter (Stand 31.12.2015) sind bei der BASF Schwarzheide GmbH beschäftigt. 155 davon befinden sich in der Berufsausbildung. Die BASF-Mannschaft wird von Leasingkräften und Kontraktoren unterstützt. Zusammengenommen mit den Beschäftigten von weiteren BASF-Gruppengesellschaften, sowie mit Ansiedlern und Dienstleistern sind am Standort Schwarzheide rund 3.300 Menschen tätig.
Fachkräftesicherung im Blick
„Um heute und in Zukunft den Fachkräftebedarf für die BASF Schwarzheide GmbH unter den besonderen Herausforderungen der demografischen und technologischen Entwicklung zu meistern, hat das Unternehmen seine Strukturen im Personalbereich bedarfsgerecht ausgerichtet“, sagte Dr. Colin von Ettingshausen. Zum einen gehe es um das effektivere Gewinnen von neuen Mitarbeitern, zum anderen um die maßgeschneiderte und zielgerichtete Weiterentwicklung der eigenen Mitarbeiter.
„Auch deshalb bilden wir unverändert über Bedarf aus. Die Ausbildungsquote liegt stabil bei rund 10 Prozent der Belegschaft und damit deutlich über dem Branchen- und Bundesdurchschnitt“, so von Ettingshausen.
Im Bereich der schulischen und vorschulischen Bildung initiiert und fördert die BASF Schwarzheide GmbH vor allem Projekte mit dem Ziel, die verschiedenen Altersgruppen für die MINT-Disziplinen zu begeistern. Neben „Jugend forscht“ gewinnt dabei die MINTRegio-Initiative an Bedeutung. Dabei werden Kompetenzen ausgewählter Schüler in den MINT-Disziplinen gezielt gefördert und zum Beispiel durch exklusive Praktika vertieft. BASF Schwarzheide sieht sich bei der Initiative MINTRegio und seiner Kooperation mit fünf Schulen seines Umfeldes als Vorreiter für eine landesweite Ausweitung dieser Initiative.
Jubiläumsjahr feierlich gestaltet
Im Zusammenhang mit dem dreifachen Jubiläumsjahr, 150 Jahre BASF, 80 Jahre Chemiestandort Schwarzheide und 25 Jahre BASF Schwarzheide GmbH, wurden 2015 eine Reihe von Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt.
Bei der sogenannten Co-Creation-Veranstaltung diskutierten Wissenschaftler und Studierende von Universitäten und Forschungseinrichtungen gemeinsam mit Experten des Unternehmens darüber, welchen Beitrag die Chemie bei der Lösung globaler Herausforderungen in den Bereichen Städtisches Leben, Ernährung und Intelligente Energie leisten kann.
Bei der offiziellen Festveranstaltung trafen sich Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft; mit dem Tag der offenen Tür wurden Familien, Bekannte und Freunde angesprochen, die Einweihung des Blumenthal-Brunnens und die Veröffentlichung des sechsten Bandes der Chronik des Chemiestandortes waren offen für alle. Mit zwei Großveranstaltungen feierten zum Abschluss im November 2015 knapp 1.000 Mitarbeiter gemeinsam.
Quelle: BASF Schwarzheide