Den Neujahrsempfang nutze Lübbenaus Bürgermeister Helmut Wenzel nicht nur um einen Rückblick auf das Jahr 2016 und einen Ausblick für das noch ganz junge Jahr zu geben, sondern auch, um ausgewählte Personen im Namen der Stadt zu danken und ihr Engagement zu würdigen. Dabei handelt es sich um Bürger, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, Sportliches geleistet haben und Unternehmergeist beweisen. Diese Personen, so Bürgermeister Helmut Wenzel, machen Lübbenau/Spreewald zu dem, was es ist: „Innovativ, vorbildlich sowie lebens-, lobens- und liebenswert. Ehrenamtliches Engagement ist für die Gesellschaft, ist für unsere Stadt unverzichtbar.“
Begonnen wurde mit der Lübbenauerin Andrea Pursche, die sich seit Jahrzehnten um die Pflege, die Bewahrung und die Publizierung des sorbischen/wendischen Kulturgutes, insbesondere der Trachten und Bräuche in und um den Spreewald bemüht. Vieles, so Wenzel, „ist selbstlos, aber es ist auch eine Entfaltung des eigenen Lebens, der eigenen Persönlichkeit.“ Andrea Pursche gehört zu den Gründungsmitgliedern des im Jahre 1998 gegründeten Lübbenauer Vereins „Rubisko“. Seit 2011 ist sie Vereinsvorsitzende und ihre Aufgaben sind vielfältiger Natur. Durch ihre Initiative wurde die Bewerbung der Niedersorbischen Festtracht zur „Tracht des Jahres“ auf den Weg gebracht. An der Vorbereitung und Durchführung des Trachtentages in Lübbenau/Spreewald im Jahr 2013 war sie mit sehr viel Zeitaufwand und Engagement beteiligt. Unter ihrer Vorsitzarbeit nimmt der Verein mehr und mehr an überregionalen Veranstaltungen teil. Für Bürgermeister Helmut Wenzel ist es eindeutig: „Die Touristikerin lebt ihre Werte und trägt mit ihrem bürgerschaftlichen Wirken zu einer starken Zivilgesellschaft bei.“
Eine weitere Person, die sich wie kaum ein anderer Bürger mit dem Ort identifiziert und sich großer Bekanntheit erfreut, ist Siegfried Janzen. Als Dorflehrer prägte er ganze Generationen und quasi nebenbei legte er den Grundstein für die Groß Lübbenauer Ortschronik. Auch im Vereinsleben, so Wenzel, beteiligt sich Janzen weit über eine „normale“ Mitgliedschaft hinaus: „Seine Verdienste für den Volkschor sind kaum auflistbar (…) und mit dem Wiederaufbau der alten Groß Lübbenauer Handruckspritze gemeinsam mit einer Gruppe von Schülern legte er den Grundstein für eine erfolgreiche Feuerwehrarbeit in Groß Lübbenau.“ Die Vereine unterstützte Janzen bei Jubiläen und Feierlichkeiten mit der Erstellung der Festschriften. Zudem verwies Wenzel auf ein besonderes Highlight: der „Marsch der Spreewaldfeuerwehr“, den Siegfried Janzen eigenständig komponierte und der anlässlich des 100. Jubiläums der Groß Lübbenauer Wehr im Jahre 2012 vom Boblitzer Feuerwehrorchester uraufgeführt wurde. Weiterhin wurde Janzen für sein politisches und kulturelles Engagement gedankt. Als ehrenamtlicher Ortsbürgermeister und Vorsitzender des Amtsausschusses vertrat er die Belange der Bürger und des Dorfes gegenüber der damaligen Amtsverwaltung. Später verabschiedete er sich von der Politik und zeigte sich als Autor der mittlerweile vier Mundartbücher von komplett anderer Seite. Auch die Betreibung des privaten Museums Heimatstube ist ein großer Verdienst für das Ansehen seines Wohnortes.
Die dritte Anerkennung erfuhr die Damen-Feuerwehrmannschaft aus Groß Lübbenau. Bürgermeister Helmut Wenzel würdigte ihre hervorragende Leistung bei den Deutschen Meisterschaften im Feuerwehrsport am letzten Juli-Wochenende 2016 in Rostock. Die Kameradinnen holten dort die Bronzemedaille. Die Königsdisziplin Löschangriff nass absolvierten die jungen Spreewälderinnen in sehr starken 26,06 Sekunden. Auch ihr Trainer und Betreuer Jens Teichert hat allen Grund stolz auf seine Mädels zu sein. Immerhin hat sich die Mannschaft mit Kristin Krüger, Isabel Teichert, Julia Klausch, Marie-Josefin Kopsch, Lisa Sophie Nousch, Laura Teichert und Nadine Noack erst Anfang 2015 formiert. Zur erweiterten Mannschaft zählen noch Kathrin Jaschen, Svenja Stoll, Jona Krüger und Sarah Ihme. Wenzel hob in seinen anerkennenden Worten vor allem auch die Bedeutung des Sportes hervor: „Sport ist gut für die Gesundheit, bietet eine sinnvolle und wunderbare Freizeitgestaltung. Sport lehrt Regeln einzuhalten und vermittelt wertvolle Tugenden wie Verlässlichkeit, Teamgeist und Respekt. Sport fördert Begegnungen mit Menschen und hilft, Vorurteile abzubauen. Sport bedeutet Fleiß, Schweiß und Entbehrungen. Mit Sport werden Emotionen gelebt und natürlich auch gehofft, dass sich Träume erfüllen.“ Mit der Bronzemedaille hat sich sicherlich auch ein Traum für das Feuerwehrteam erfüllt.
Ebenfalls mit großem Stolz würdigte Wenzel den Geschäftsführer der EMT Media Elektrics GmbH Marco Tauscher, der aus insgesamt 78 nominierten brandenburgischen Unternehmen den „Zukunftspreis Brandenburg 2016“ erhielt. Das 2003 gegründete und 25 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen bietet fünf Dienstleistungen an: Photovoltaik, Kabel- und Leitungsbau, Lichtwellenleiter-Technologie, Elektroinstallation und Industriemontage. Heute werden 80 Prozent der Aufträge von EMT überregional in Deutschland und im europäischen Ausland abgearbeitet. „Ihr Unternehmen zeichnet sich durch eine hervorragende Qualität und Kontinuität, durch die Kombination der soliden Arbeit mit dem modernen Denken sowie seiner gesellschaftlichen Verantwortung aus. Sie nutzen innovative Ausbildungselemente und schaffen Jahr für Jahr neue Ausbildungsplätze für junge Menschen in der Region und in unserer Stadt.“, betonte Wenzel und verdeutlichte, dass eine gute Ausbildung nicht nur ein Qualitätsmerkmal für den Betrieb, sondern auch eine wichtige Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens sowie der Attraktivität der Stadt bilde.
pm/red