Ein Garten, in dem Blumen, Kräuter, Obstbäume und andere Kulturpflanzen gemeinsam wachsen, lockt viele Tiere und Insekten an. Dazu gehören auch so genannte Schädlinge, die nicht selten Nützlinge sind. Marienkäfer, Schlupfwespen, Schwebfliegen und Ohrwürmer vertilgen beispielsweise die Blattlaus. Oft werden mit chemischen Bekämpfungsmitteln alle diese Insekten vernichtet. Pro Quadratmeter Hausgarten werden mehr chemische Dünge- und Spritzmittel eingesetzt als in der Landwirtschaft.
Der BUND empfiehlt, Gärten mit möglichst vielen Pflanzenarten anzulegen, um den Schädlingsbefall zu minimieren. Eine Mischkultur heimischer Bäume und Sträucher mit Wiesen, Wildblumen und Wasserstellen bietet das beste ökologische Gleichgewicht und den optimalen Lebensraum für Nützlinge. Kornblume, Ringelblume und Margerite bieten der Schwebfliege ein Zuhause. Singvögel werden von Blumenwiesen und Kräutern angezogen. Große Laubhaufen locken Igel an, die sich über Schnecken hermachen. Auch Maulwürfe verspeisen Schnecken und Larven, wenn sie trotz der Sandaufwürfe unter der Wiese wohnen bleiben dürfen.
Nutzpflanzen kann man vor Insektenbefall schützen, indem man sie neben solche Pflanzen setzt, die Insekten entweder zu sich locken oder durch ihren Duft vertreiben, so der BUND. Kohlköpfe werden beispielsweise von Erdflöhen verschont, wenn man sie zwischen Salat und Spinat pflanzt. Auch Kräuterbeete halten Schädlinge fern und verströmen im Garten angenehme Düfte.
Mit dem Frühling beginnt die Gartenarbeit, Zimmerpflanzen werden umgetopft und Balkonkästen neu bestückt. Händler werben mit der preiswerten Erde dafür. Egal ob Billigprodukt oder Qualitätsblumenerde: Meist besteht sie aus Torf. Der Abbau von Torf schadet jedoch dem Klima und vernichtet wichtige Lebensräume für gefährdete Pflanzen und Tiere, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Aus deutschen Hochmooren werden pro Jahr rund 10 Millionen Kubikmeter Torf abgebaut. Von den ehemals 9000 Quadratkilometern Naturmoor sind heute nur noch 600 naturnah erhalten, weniger als sieben Prozent. Weltweit haben Moore lediglich einen Landflächenanteil von ca. drei Prozent (etwa 400 Millionen Hektar). Dabei sind Moore wichtige Kohlenstoffspeicher. Mit etwa 550 Milliarden Tonnen speichern sie genauso viel CO2, wie die gesamte Vegetation der Erde.
Der BUND empfiehlt Kokosfasern statt Torf. Kokosfasern sind ein Abfallprodukt, das bei der Herstellung von Matten oder Schnüren anfällt. In kleine Blöcke gepresst, sind sie sehr leicht und einfach zu verarbeiten. Der Block wird in einen Eimer mit ca. 6 Liter Wasser gegeben. Nach 20 bis 30 Minuten sind die Kokosfasern auf das Sieben- bis Achtfache ihres Volumens aufgequollen. Die torfähnliche Konsistenz wird anschließend zu einem lockeren Substrat zerbröseln und ist einsatzbereit.
Kokos-Blumenerde ist in Baumärkten oder im Pflanzenfachhandel erhältlich. Im Internet kann sie beim “Eine-Welt-Handel” bestellt werden.
Honigbienen und ihre wildlebenden Verwandten sind für unser empfindliches Ökosystem lebensnotwendig. Mehr als 80 Prozent der heimischen Blütenpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen, um Früchte auszubilden. Diese wiederum sind Nahrung für viele andere Tiere.
Derzeit beunruhigt ein rätselhaftes Bienensterben Nordamerika: Mehr als die Hälfte der Honigbienenvölker sind dort eingegangen. Dieses Phänomen wird als Bienenvolk-Kollaps (Colony Collapse Disorder) bezeichnet. Auch in Europa sterben immer mehr Bienen. Gründe dafür, so vermuten Forscher, könnten Parasiten, Viren, Bakterien, Pestizide, Elektrosmog oder gentechnisch veränderte Pflanzen sein. Die Insekten sind zudem durch Einschränkungen ihres Lebensraums bedroht, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Mit ein paar Tricks kann man den nützlichen Insekten ein schönes Zuhause einrichten. Aus Holzscheiben oder Holzblöcken entstehen Nisthilfen und Wohnraum, indem man mehrere ca. ein Zentimeter breite und 15 Zentimeter tiefe Gänge hinein bohrt. Die Holzscheiben sollten senkrecht, regensicher und zur Sonne ausgerichtet sein. Nahrung finden Bienen in chemiefreien und naturnahen Gärten oder auf Balkonen, wo heimische Pflanzen zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Im Frühjahr bieten Weidenkätzchen die erste und dringend benötigte Nahrung. Deshalb sollten sie nicht abgeschnitten werden.
Lieferanten für Bienenblumensamen nennt die Bayrische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Im BUNDshop kann man ein Insekten und Bienen Hotel bestellen.