Am Montag, dem 24. April 2017, hat sich der Lausitzer Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Schulze mit der Botschafterin von Kolumbien, María Lorena Gutiérrez, getroffen. Dabei ging es um einen deutsch-kolumbianischen Wissenstransfer hinsichtlich der Rekultivierung von Tagebau- und Bergbauflächen. Aus diesem Grund nahmen an dem Gespräch auch Vertreter von Lausitzer Unternehmen teil, die in diesem Bereich tätig sind.
In Kolumbien wird in umfangreichem Maße Steinkohle im Tagebau gefördert. Eine Herausforderung besteht darin, diese riesigen Flächen im Anschluss wieder nutzbar zu machen. Zudem verfügt das Land über eine Vielzahl bereits stillgelegter sowie noch aktiver Goldminen. Da das Gold häufig mithilfe von Quecksilber aus dem Gestein gelöst wurde, stellen die Gebiete auch lange nach dem erfolgten Abbau noch eine große Belastung für die Umwelt dar. Hier soll nun der im Zuge der Lausitzer Tagebaurekultivierung gewonnene Erfahrungsschatz genutzt werden, um in Kolumbien ähnliche Maßnahmen durchzuführen. Ziel ist die Minimierung der durch den Tage- und Bergbau verursachten negativen Umwelteinflüsse.
CDU-Umweltpolitiker Schulze weist auf die Bedeutung eines solchen Wissenstransfers hin: „Mit Blick auf den Klimaschutz ist es nicht zielführend, sich allein auf die eigenen nationalen Emissionen zu konzentrieren. Der Klimawandel lässt sich schließlich nicht von Landesgrenzen aufhalten. Im Zuge der Steinkohleförderung in Kolumbien treten große Mengen an methanhaltigem Grubengas aus. Methan ist um ein Vielfaches klimaschädlicher als Kohlenstoffdioxid. Es ist daher auch in unserem Interesse, dass wir mithilfe eines Wissenstransfers diesen Emissionen vor Ort entgegenwirken. Zudem stellt die Rekultivierung der alten Tagebauflächen und Minen eine wichtige Maßnahme zur Wiederherstellung und Erhalt von Lebensräumen und somit dem Schutz der Artenvielfalt dar.“
Bild (v.l.n.r.): Karsten Feucht (transform), María Lorena Gutiérrez, Klaus-Peter Schulze, Lars Scharnholz (INIK GmbH)