Die Bundesregierung plant, Gesamtdeutschland bis 2018 mit Breitband-Internet auszustatten, sodass Highspeed-Internet flächendeckend zur Verfügung steht. Grund für den geplanten Ausbau ist laut Großer Koalition, dass es keine digitale Kluft zwischen Stadt und Land in Deutschland geben dürfe.
Neue Bundesländer haben oft das Nachsehen.
Der Bundesregierung ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Deutschen im Netz bewegen, sogar so wichtig, dass der Ausbau des Breitband-Internets im Koalitionsvertrag beschlossen wurde. Zu Recht, denn im europaweiten Vergleich der Nutzer, die mit mehr als 10 Megabit pro Sekunde surfen, liegt Deutschland mit gerade einmal 8,8 Prozent nur auf Platz 16. Zum Vergleich: Die Spitzenposition belegt die Schweiz mit 23 Prozent. Gerade in den neuen Bundesländern ist die Breitband-Internetabdeckung oft dürftig, und Nutzer müssen sich mit langsamen Verbindungen begnügen.Das ist nicht nur für private Nutzer oft ein Ärgernis. Besonders in ohnehin schon strukturschwachen Regionen, wie sie in Ostdeutschland häufiger anzutreffen sind, sind die langsamen Internetverbindungen unter anderem ein Grund dafür, dass Unternehmen sich dort nicht Regionen niederlassen. So auch beispielsweise in Cottbus, wo in einer Umfrage der IHK die Verfügbarkeit von DSL als führender hemmender Faktor für die Wirtschaft genannt wurde. Das führt dazu, dass strukturschwache Regionen strukturschwach bleiben und insbesondere junge Leute vermehrt in die großen Städte vor allem im Westen Deutschlands abwandern, um dort Arbeit zu suchen.Das bedeutet letztlich, dass der Ausbau des Breitband-Internets zu einem nicht geringen Anteil eine wirtschaftliche Notwendigkeit darstellt.
Internet-Drosslung durch LTE-Anbieter.
Allerdings sind einige DSL-Anbieter der Meinung, der DSL-Ausbau insbesondere in den erwähnten strukturschwachen Gebieten, die oftmals in der Provinz liegen, lohne sich nicht. Darum investieren die Provider in diesen Gebieten viel und gern in den LTE-Ausbau, so auch in weiten Teilen Brandenburgs. Das geschieht, um die Möglichkeit zu haben, schnellen Mobilfunk als DSL-Ersatz anzubieten. Doch diese Art der Verbindung reicht bezüglich der Geschwindigkeit oft nicht aus., vor allem dann, wenn sie von zwei Personen im Haushalt genutzt wird. Es besteht zwar die Möglichkeit, Zusatzvolumen zu kaufen, dies ist jedoch häufig mit hohen Zusatzkosten verbunden. Einige Anbieter wie 1&1 sehen von diesem Angebot jedoch ab. Sofern die Voraussetzungen es zulassen, kann man bei dem Provider zum Beispiel die DSL-Flatrate buchen und abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse mit DSL-Geschwindigkeiten surfen.
Mehr Transparenz unter den Providern.
Die Bundesnetzagentur will die Festnetz- und Mobilfunk-Provider zu mehr Transparenz zwingen. Nicht nur, um Ausweich-Möglichkeiten wie LTE-Verbindungen als Ersatz für DSL zu unterbinden, sondern auch um es für den Nutzer offensichtlicher zu gestalten, welche Geschwindigkeiten in der jeweiligen Umgebung möglich sind. Dazu wird es zum Beispiel einen durch die Bundesnetzagentur entwickelten Speed-Test geben. Darüber hinaus sollen die Anbieter dazu verpflichtet werden, den jeweiligen Produkten Informationsblätter hinzuzufügen, sodass dem Kunden die Kernpunkte seines Vertrages übersichtlich vor Augen geführt werden.So soll durch mehr Transparenz und modernere Verbindungen bald ganz Deutschland in den Genuss von High-Speed Internet kommen. Bereits am siebten März fiel der Startschuss für den Netzausbau.