Ein ganz normaler Wochentag. Doch viele Bürger nahmen sich die Zeit, an diesem Ereignis teilzunehmen. Brücken verbinden.
An dieser Stelle verband einst eine Brücke die beiden Ortsteile, die Zelz und Siedlec einmal waren. Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges sind es zwei Orte. Es war an der Zeit, diese beiden Orte in der Mitte Europas wieder zu verbinden.
Deshalb kamen wohl die Menschen zu diesem Ereignis, Polen und Deutsche. Die Grenze trennt nicht mehr; Normalität im Umgang miteinander. Nach der Weihe der Brücke durch Superintendent Michael Moogk und den Priester Andrzej Szkwarek, appelierte Landrat Friese an die beiden Vertreter der Kirchen doch um gutes Wetter für den Rest des Tages zu bitten.
Stolz und Freunde waren dem Landrat anzusehen, die Brücke ist wohl etwas wie ‘sein’ Projekt.
Als ein Zeichen der Normalität und des Vertrauens zwischen Brandenburg und Polen hat Europastaatssekretär Gerd Harms die neue Grenzbrücke zwischen Zelz (Landkreis Spree-Neiße) und Siedlec (Wojewodschaft Lubuskie) bezeichnet. „Die Verbindung schafft neue Möglichkeiten für Begegnungen zwischen Menschen beiderseits der Neiße sowie für eine gemeinsame Entwicklung der Grenzregion“, sagte Harms heute bei der feierlichen Einweihung. Er fügte hinzu: „Mit dem heutigen Brückenschlag wird einmal mehr klar, dass uns die Grenze nicht mehr trennt, sondern verbindet.“
Harms verwies darauf, dass die Euroregionen eine wichtige Rolle bei der grenzüberschreitenden Abstimmung regionaler Entwicklungsziele spielen. In der Euroregion „Spree-Neiße-Bober“ sei die neue Fußgänger- und Radbrücke ein gutes Beispiel dafür, was durch ein gemeinsames Engagement auch in Richtung Europäische Union erreicht werden könne. Der Bau der Brücke war mit EU-Mitteln in Höhe von knapp 1,4 Millionen Euro unterstützt worden. Harms unterstrich, dass auch in der neuen Förderperiode EU-Gelder zur Unterstützung grenzüberschreitender Projekte in der Grenzregion zur Verfügung stehen. Er würdigte zugleich, dass die gute Zusammenarbeit beim grenzüberschreitenden Brand- und Katastrophenschutz in der Euroregion durch die heutige Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung durch Landräte und Bürgermeister beider Seiten weiter vertieft werde.
Über die Brücke können künftig auch Rettungsfahrzeuge fahren. Wichtig ist die Verbindung auch für die Entwicklung des grenzüberschreitenden Tourismus, da sie die in Brandenburg und Polen liegenden Teile des Geoparks „Muskauer Faltenbogen“ sowie Fahrradwege an der Neiße und im Spreewald mit dem polnischen Radwegenetz miteinander verknüpft.
Quellen: Eigener Bericht, Staatskanzlei
Alle Fotos © [rka]
Foto 1: Enthüllung der Namenstafel der Brücke
Foto 2: Lufballonstart
Foto 3: Kutschfahrt von Eberhard Müller, Bürgermeister der Gemeinde Neiße-Malxetal und Eugeniusz Olejniczak, Bürgermeister der Gemeinde Trzebiel über die Brücke
Foto 4: Die Brücke ist freigegeben
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