Die LEAG will den Standort der Tagesanlagen Jänschwalde langfristig stärken und dort ein Rohstoffzentrum errichten. Dazu soll ein eigener Entsorgungsfachbetrieb entstehen, um ab 2023 Abfälle aus dem bergbaulichen Rückbau der eigenen Anlagen sowie von Drittkunden zu recyclen bzw. zu entsorgen. Für Abfälle, die nicht weiterverwertet werden können, ist zudem eine zusätzliche Deponie geplant. Derzeit werden die entsprechenden Genehmigungsverfahren vorbereitet.
Die LEAG teilte dazu mit:
Die Lausitz Energie Bergbau AG plant die Errichtung und den Betrieb eines Sekundär-Rohstoff-Zentrums (SRZ). Ab 2023 sollen auf einem Teilgelände der heutigen Tagesanlagen des Tagebaus Jänschwalde überwiegend mineralische Abfälle aus Bau- und Abbrucharbeiten angenommen, aufbereitet und zwischengelagert werden. Hauptzweck ist die Herstellung qualitätsgesicherter Recyclingprodukte und -baustoffe, die beispielsweise für den Straßenbau einsetzbar sind.
Derzeit wird das Genehmigungsverfahren für das Sekundär-Rohstoff-Zentrum unter Leitung des Landesamtes für Umwelt vorbereitet. Zunächst beginnt der Scoping-Prozess, bei dem unter Beteiligung der Träger öffentlicher Belange Inhalt, Umfang und Methoden für die Umweltverträglichkeitsprüfung des Vorhabens festgelegt werden. Diese ist Bestandteil des Genehmigungsantrags, den das Bergbau-Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten erarbeiten will.
„Mit dem vorliegenden Kohleausstiegsszenario und der entsprechenden Anpassung unserer Revierplanung kommen auf den Bergbau Rückbau- und Entsorgungsverpflichtungen zu, die sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken werden. Mit unseren Planungen und in enger Abstimmung mit den öffentlichen Stellen wollen wir dafür rechtzeitig Vorsorge treffen,“ erklärt LEAG-Bergbauvorstand Uwe Grosser. „Zugleich können wir mit der Nutzung unserer Anlagen und unseres Know-hows für einen weiteren Lausitzer Standort Perspektiven eröffnen“, so Grosser weiter.
Ziel des Gesamtprojekts ist der Aufbau eines Entsorgungsfachbetriebs für die Verwertung und Beseitigung der Abfälle, die beim Rückbau von Tagesanlagen der betriebseigenen Tagebaue anfallen, und von Abfällen Dritter. Am geplanten Standort ist eine Nachnutzung der bestehenden Infrastrukturen der Tagesanlagen Jänschwalde wie Hallen, Straßen, Schienenanlagen und Mediennetzen vorgesehen. Auf der Betriebsfläche sollen darüber hinaus Aufbereitungsanlagen sowie entsprechende Lager- und Umschlagflächen errichtet werden. Der Standort ermöglicht zudem, einen Teil des An- und Abtransports per Schiene zu realisieren.
Neben dem Sekundär-Rohstoff-Zentrum plant das Bergbauunternehmen die Errichtung einer Deponie, um nicht verwertbare Abfälle sicher entsorgen zu können. Sie könnte in unmittelbarer Nachbarschaft der Aschedeponie Jänschwalde II entstehen. Für die Deponie wird ein separates Genehmigungsverfahren vorbereitet, zu dem neben einer Umweltverträglichkeitsprüfung auch ein Abgleich des regionalen Bedarfs an Deponiekapazitäten gehören wird. Auch hierfür ist im ersten Halbjahr 2020 das Scoping geplant.
red/Presseinfo
Bild: LEAG