In der Wirbelsäulenchirurgie im Gubener Naemi-Wilke-Stift ist ein neues Navigationssystem zum Einsatz gekommen. Das sogenannte 3D-O-Arm-Computer-Navigationssystem macht es möglich, während der Wirbelsäulenoperation für eine zusätzliche Kontrolle und damit mehr Sicherheit zu sorgen. Laut Krankenhaus kann sich der Operateur beispielsweise mit dem Navigationssystem in jeder Phase des Eingriffs an der Wirbelsäule ein dreidimensionales Bild der operierten Körperpartie machen.
Das Naemi-Wilke-Stift teilte dazu mit:
Am vergangenen Freitag, 08. Juli, gab es eine Premiere im OP-Saal 1 des Naëmi-Wilke-Stiftes. Zum Einsatz kam ein hochmodernes Bildgebungs- und Navigationssystem, das 3D-O-Arm-Computer-Navigationssystem. Dr. med. Dzmitry Dabravolski, Chefarzt des Zentrums für Wirbelsäulenchirurgie und Wirbelsäulentherapie am Naëmi-Wilke-Stift, ist bereits gut vertraut mit dieser Technik und wendet sie nun auch in Guben an.
Bei einem 72-jährigen Patienten mit massiver Osteoporose und Kompressionsfraktur an der Wirbelsäule hatten sich nach einer vorgegangenen Operation an der Wirbelsäule die Schrauben und Stäbe gelockert und deutlich nach hinten verlagert. Der Patient litt unter starken Schmerzen. Die Möglichkeiten der konservativen Therapie waren ausgeschöpft.
Dr. D. Dabravolski und sein Team operierten den Patienten, dabei sorgte das neue Bildgebungs- und Navigationssystem während der Wirbelsäulenoperation für eine zusätzliche Kontrolle – für den Patienten und das Operationsteam bedeutet das mehr Sicherheit.
In jeder Phase des Eingriffs an der Wirbelsäule kann sich der Operateur ein dreidimensionales Bild der operierten Körperpartie machen. Anders als ein herkömmlicher Computertomograph kommt der O-Arm zum Patienten – nicht umgekehrt. Trotz seines Gewichts von 800 Kilo lässt sich der O-Arm an den OP-Tisch rollen und millimetergenau in jede gewünschte Position bringen. Ein Ring, in dem sich eine Röntgeneinheit befindet, schließt sich um den Patienten auf dem OP-Tisch.
Nach der Aufnahme schwenkt das Gerät beiseite, um dem Operateur Platz zu machen. Die vor dem eigentlichen Eingriff erstellten Bildaufnahmen werden automatisch auf das angeschlossene, computergestützte Navigationssystem übertragen. Der Operateur kann die Anatomie des Patienten und seine Instrumente nun nahezu in Echtzeit am Bildschirm sehen, sich orientieren und hochpräzise den nächsten Operationsschritt planen und durchführen.
Diese Methode hat im Vergleich zu anderen bekannten konventionellen Verfahren wesentliche Vorteile. Die Strahlenbelastung sowohl für den Patienten als auch für das OP-Personal ist deutlich minimiert. Die OP- beziehungsweise Narkose-Zeiten sind deutlich kürzer. Blutverlust und Komplikationsrate sind geringer.
Chefarzt Dr. D. Dabravolski ist ein versierter Wirbelsäulenspezialist und sehr erfahren in der Anwendung insbesondere dieser 3D-OP-Technik. Mit einer hohen Investitionsbereitschaft unterstützt das Naëmi-Wilke-Stift den Mediziner beim Aufbau eines Wirbelsäulenzentrums hier in Guben. Das 3D-O-Arm-Computer-Navigationssystem ist nur in wenigen Kliniken in Deutschland vorhanden. Die nächsten Kliniken, in denen es eingesetzt wird, befinden sich – von Guben aus gesehen – in Berlin und Leipzig.
Verwaltungsdirektor Andreas Mogwitz: „Die Entwicklung unseres Zentrums hat mit dem Einsatz dieser Technik einen neuen Sprung gemacht. Höchste Sicherheit mit bester Qualität auch für die komplizierteste Diagnose, das ist unser Anspruch für das überregionale Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulentherapie, ein Leuchtturm auch über die Region hinaus. “
Die Operation verlief wie geplant und ohne Komplikationen. Dem Patienten geht es nach dem Eingriff den Umständen entsprechend gut. Er wurde schon mobilisiert und kann wieder schmerzfrei laufen.
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Red. / Presseinformation
Bild: Naëmi-Wilke-Stift